Geboren am 11.9.1854 in Erwitzen/Kreis Höxter; gestorben am 7.5.1904 in Berlin-Großlichterfelde.
Der Sohn eines Lehrers und späteren Rentmeisters besuchte die Gymnasien in Wartburg und Münster. Nach schulischem Mißerfolg und kurzem Aufenthalt in Höxter war er in Leipzig Gasthörer an der Universität und Mitarbeiter in einer Verlagsredaktion. Im Winter 1878/79 ging er nach Bremen zum »Bremer Tageblatt«; nach dem Scheitern dieses Blattes lebte er ab 1880 in London, 1882-84 in Holland. Die Gründung einer Theatergruppe mißlang, Hille kehrte völlig verarmt nach Deutschland zurück. In Berlin versuchte er sich 1885 als Herausgeber und einziger Mitarbeiter der Zeitschrift »Völkermuse – Ein kritisches Schneidemühle«. Das Projekt scheiterte nach zwei Nummern, aber er gewann in Liliencron (einem der beiden namentlich bekannten Abonnenten) einen Freund, der den Roman Die Sozialisten zum Druck vermittelte. Als keine nennenswerte Resonanz erfolgte, begab sich Hille, der sich selbst ein »Meerwunder an Erfolglosigkeit« nannte, auf Wanderschaft durch die Schweiz und Italien. 1891 kehrte er zu seinem Bruder nach Hamm zurück. Ab 1895 lebte er wieder in Berlin, wechselte häufig die Wohnung, schlief nicht selten im Freien; seinen Freunden galt er bisweilen als verschollen. Schließlich fand er im Haus der »Neuen Gemeinschaft« der Brüder Hart eine Bleibe. Im Winter 1902/03 gründete Hille, der bald eine Kultfigur der Berliner Boheme wurde, mit Hilfe seiner Freunde (u.a. Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam , Richard Dehmel , Otto Julius Bierbaum ) das »Cabaret zum Peter Hille«, in dem er literarisch-musikalische Abende von hohem Anspruch hielt.
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