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Selenissa. Antonia.
Antonia. Jch bin das allerelendeste Weib / das auff der Erden lebet!
Selenissa. Der Auffschneider! der Holuncke! der Cujon! der Berenheuter! der Landluegner! der Ehren-Dieb! der Ertzberenheuter! Jch elende verlassene Jungfrau! was fange ich an?
Antonia. So gehts / wenn man der Eltern guten Rathe nicht folgen will.
Selenissa. Jch will ihm seine falsche Kette um den Hals werffen / und den Buben darmit erwuergen.
Antonia. Jhr werdet beyde zu Landlaeuffern werden / und ich vor Wehmuth sterben muessen.
Selenissa. Ey Frau Mutter! es ist noch Rath / Palladius liebet mich von gantzer Seelen. Er wird kein Mittel unterlassen mich von dem Betrieger loß zu machen: Bonosus ist auch der meine / nehmet nur die Muehe auff euch / und redet ihn an / ich wil Gelegenheit suchen Palladium zu finden. Es sind ja Mittel vor alles Ubel / ausser dem Tode.
Antonia. Sol ich gehen / und soll unsre eigne Schande an die grosse Glocke schreiben? Die du vorhin so liederlich verachtet hast / werden nunmehr viel nach dir fragen.
Selenissa. Frau Mutter / man muß das euserste versuchen! Jch wil mich lieber lebend begraben lassen / als mit diesem leichtfertigen Menschen vermaehlen. O sehet! sehet! das Glueck selber spielet mit uns. Herren Palladii kleiner Page kommet dort hervor / durch diesen kan ich ihm auffs beqvemste meine Meynung wissen lassen.