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Don Diego. Cyrilla.
Don Diego. Der Kopff thut mir weh ueber dem unmaeßigen Auffschneiden unseres Capitains, welcher doch in Warheit nicht anders ist / als ein gehelmeter Hase; wer ihn reden hoeret / meinet er were der ander Hercules, oder der grosse Roland. So bald er aber in eine occasion gerathen / wil er fuer Furcht gar zu trieffen. An itzo weil er sich fertig macht seine Selenisse zu besuchen / hab ich mich von ihm weg gestolen / in Meynung allhier der alten Cyrille zu erwarten. Welche ich nu zu unterschiedenen mahlen abgefertiget Jungfer Sophien zu ueberreden.
Cyrille (Heulende): Ja Jungfer Sophien zu ueberreden.
Don. Dieg. Was potz hundert ist dieses? wo seyd ihr so uebel angelaufen / Frau Cyrilla.
Cyrille. Jch wolte noch wohl fragen / sehet nur wie mich eure Sophia abgewuertzet hat!
Don Diego. Sie weiß wohl / daß besser Wuertze an euch verlohren ist.
Cyrill. Ja / und ihr wolt mich noch darzu auslachen!
Diego. Wie das Fleisch ist / so ist der Pfeffer! aber ich kan kaum glauben / daß Sophia so unbarmhertzig mit euch umgegangen.
Cyrilla. Welcher Teuffel solle es sonst gethan haben / hat sie nicht Leute gnug bey sich im Hause / die sich ihrer annehmen.
Diego. Sie wohnet ja mit ihrer Mutter gantz alleine.
Cyrill. Was weiß ich / wer stets bey ihr stecket / sehet nur ich speye Blut. (Sie reuspert sich).
Diego. Purgiere dich Teuffel / friß Fleuchtenmacher / scheiß Siedeschneider / wische den Ars an Feuermeuerkehrer.
Cyrille. Ja was hab ich nu darvon als Stanck und Undanck.
Diego. Wer nicht redet spielen kan / dem schlaeget man die Lauten an dem Kopffe entzwey.
Cyrill. Das dacht ich.
Diego. Seyd zu frieden / seyd zu frieden / Mutter Cyrill, und folget mir! ich will euch schon Satisfaction thun.
Cyrill. Gehet voran; ich wil euch folgen. Wenn mich iemand sehen wird / muß ich sagen / ich sey so gefallen. Dar ist sen in dem Walde ein Roeßlein roth / das hat sen geschaffen der liebe GOTT / O trauriges Leben betruebte Zeit! Du hast mir genommen alle meine Freud. (Gehet betend ab).