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Was wir bisher vom Freigeld abgeleitet haben, war folgendes:
1. daß die Nachfrage sich in eine wägbare Sache verwandelt, erhaben über Willen, Laune, Gewinnsucht, Wucherspiel der Geldbesitzer; sie wird keine Willensäußerung der Geldbesitzer mehr sein;
2. daß der Geldumlauf unter allen Umständen immer das Höchstmaß der Umlaufsgeschwindigkeit, die die Handelseinrichtungen dem Geld gestatten, zu durchbrechen suchen wird, so daß die Nachfrage zu jeder Stunde immer entsprechen wird:
a) der vom Staate in Umlauf gesetzten und beherrschten Geldmenge, b) der von den Handelseinrichtungen gestatteten Umlaufsgeschwindigkeit;
3. daß sämtliche Privatgeldvorräte, die als ebensoviele private Geldausgabestellen und Störenfriede anzusehen sind, selbsttätig aufgelöst werden, wodurch dann der Staat erst der Währung eine zuverlässige Grundlage zu geben vermag.
Diese ersten Wirkungen ergeben folgendes:
Durch den Geldumlaufszwang, wie ihn das Freigeld bedingt, wird ferner:
die allgemeinen Wirtschaftsstockungen mit allen ihren Begleiterscheinungen unmöglich machen.
Durch den mit dem Besitze des Geldes verbundenen unmittelbaren, persönlichen Verlust wird folgendes erreicht:
Die vollkommene privatwirtschaftliche Gleichstellung des Geldes mit den Waren bedingt:
Durch das Zusammenwirken dieser fünf Umstände wird der Warenaustausch ganz außerordentlich gesichert, beschleunigt und verbilligt werden, zumal auch der Handel durch die Beseitigung der Stockungen, durch die Festigkeit der Preise zu einer sehr einfachen Sache wird, für die fortan jedermann genügend befähigt ist.
Die schönste, wirklich umstürzlerische Leistung des Freigeldes wird aber die sein, daß durch die Unterdrückung der Arbeitslosigkeit, durch das vom Zinsertrag unabhängig gewordene Schaffen von Sachgut (Realkapital) der Zins bald in einer Überfülle von Kapital ersäuft, dadurch das jetzige unwürdige Volksgemisch von Fürsten, Rentnern und Besitzlosen in den Boden gestampft und eine Stätte bereitet wird für ein stolzes Geschlecht freier und selbständiger Bürger, für Männer, die man jedem in der Welt, ohne zu erröten, als Landsleute vorstellen kann.
Das Freigeld wird das tausendmal verfluchte Geld nicht beseitigen, sondern es nach den richtig erkannten Bedürfnissen des Volkswirtschaft umgestalten. Das Freigeld laßt sogar das Grundgesetz unserer Volkswirtschaft, das, wie wir zu Anfang dargetan haben, der Eigennutz ist, unangetastet, aber es wird zeigen, daß der Wucher wirken muß, wie »jene Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft«, sobald wir der Nachfrage den Willen nehmen und sie in gleicher Rüstung wie das Angebot diesem entgegentreten lassen.