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Als Lux abreiste, waren nur Maria und Elinor auf dem Bahnhof.
»Ich komme wieder, Elinor,« sagte er zärtlich, als er ins Coupé stieg.
Eine tiefe Unruhe lag in seinem gespannten, hager gewordenen Gesicht. Ein graues Düster war in der Bahnhofshalle und ein verschleiertes Licht an ihrem Ausgang. Aber als der Zug hinausdampfte und es plötzlich hell ward in seinem rollenden Gefängnis, da löste sich für einen Augenblick die Spannung seiner Züge, und über die Schatten, die in sie gegraben waren, flog ein Ausdruck unbeschreiblichen Jubels. Er beugte sich aus dem Fenster, zu sehen, ob er die winkenden weißen Tücher noch schauen konnte.
An Johanna hatte er geschrieben. In dem Brief standen die Worte:
»Wir haben getan, was wir konnten. Wir sind gegen einander und gegen uns selbst ehrlich gewesen. Vergiß es nicht, Johanna: ›Kein Stein kann fallen, kein Halm kann aufgehen, ohne daß er wirke und keine Saat kann sterben!‹ Weißt du, wieviel du gesäet hast?! Und wem zu Liebe als der Saat! ...«
Als Johanna diese Worte gelesen hatte, brach sie in die bittersten Tränen aus, die sie in ihrem Leben geweint hatte.
Eine einsame schlanke noch junge Frau geht durch die Straßen; manches ergraute Haar liegt licht unter den dunkeln ihres Scheitels, und ein herber Zug des Leidens ist in ihrem schönen klaren Gesicht. Aber sie geht kräftig, und ihren leidenden Freunden ist sie eine Erfrischung und ein Quell der Kraft.
Das graue Jahr rollt vorüber mit dem Regen und Schnee und der kalten Helle des Winters, bitter den Einsamen, eine langsame Pein den Hoffenden, die neuen Unruhen, neuen Kämpfen, neuem Glück entgegen harren, unwissend was die Zeit von ihnen verlangen, was sie ihnen bringen, was sie ihnen wieder entwinden wird.
Druck von G. Bernstein in Berlin.