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An Richard Dehmel

Hannover, d. 2. 6. 14

Lieber Herr Dehmel,

meinen besten Dank für Ihre Fürsorge bei der Quadriga. Ich war 4 Wochen bei Kneip auf dem »Mühlchen« (Oranienstein) zu Besuch. Meine Gedichte werden nun wahrscheinlich in der beabsichtigten Serie Quadriga-Bücher im Insel-Verlag erscheinen.

Vor kurzer Zeit habe ich an das hiesige Kestner-Museum für 350 M. Zeichnungen aus meiner »Jugendzeit« verkauft. Das Geschäft blüht. Einige Zeichnungen habe ich für Sie gerettet; vielleicht halten Sie eine davon des Einrahmens für würdig; – sonst stecken Sie den Quark in den Ofen. Ich fahre mit dem übriggebliebenen Gelde (Schulden) und mit dem Quadriga-Honorar auf zwei Monate nach Dänemark zu meinem Freund Guldbrandsen; direkt an der Ostsee; Einquartierung bei Bauern. Alles billig, billig. Ich werde dort tüchtig arbeiten.

Könnte ich Sie, lieber Herr Dehmel, bei meiner Fahrt über Hamburg (Kiel) vielleicht zu Haus treffen? Etwa am 8., 9. od. 10. Juni – oder später – ich kann meine Reise ja verschieben. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich wieder in Ihrer Nähe sein darf.

Sehen Sie bitte meine Zeichnungen nur als einen kleinen Dankbeweis an.

Es grüßt Sie ergebenst

Gerrit Engelke