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Agnar ( Agnarr), Aude's (oder der Auda?) Bruder, kämpft gegen Hjalmgunnar. Brynhild [=Sigrdrifa] giebt ihm den Sieg.
Ake ( Aki), wohnt zu Spangareid, Mann der Grima; von dieser zum Morde Heimi's angestiftet weigert sich zuerst, thut es dann doch; von Kraka verflucht. Leiht Kraka sein Netz.
Alf ( Alfr) I, der Alte, von den Granmarssöhnen zu Hülfe gerufen.
Alf ( Alfr) II, König Hjalprek's (s. das.) Sohn, landet bei dem Schlachtfelde, wo Sigmund gefallen; findet dort Hjordis mit ihrer Magd und führt beide heim; erkennt Hjordis an ihrer Antwort als Königin, verlobt und vermählt sich mit ihr nach Sigurd's Geburt. = Half? s. Half I.
Alf ( Alfr) III, Sohn Hunding's, s. das.
Alsvinn ( Alsvidhr, Gen. Alsvinn-s) I, Sohn Heimi's und der Beckhild, ladet Sigurd zu sich ein, wird sein Freund, giebt ihm Auskunft über Brynhild und will ihm seine Liebe ausreden; steht vor der Thür, während Sigurd Brynhild besucht.
Alsvinn ( Alsvidhr) II, Roß des Sonnenwagens.
Andvare ( Andvari), ein Zwerg, weilt in Hechtsgestalt im Andvarafors; dort von Loke gefangen muß ihm seinen Hort nebst dem Ringe Andvaranaut ausliefern, legt einen Fluch darauf.
Arvakr ( Árvakr), Roß des Sonnenwagens.
Aslaug ( Áslaug), Tochter Sigurd's mit Brynhild [= Sigrdrifa]; erzeugt, als beide sich auf dem Berge trafen. Von Brynhild Heimi übergeben; ist drei Winter alt, als Brynhild stirbt; von Heimi in einer Harfe verborgen und durch die Lande getragen. Von Grima in der Harfe gefunden, ist schweigsam, wird Kraka genannt, kahlgeschoren und häßlich gekleidet, muß die niedrigste Arbeit verrichten, Ziegen hüten; darf sich nicht waschen. Findet Ragnar's Diener daheim, von ihnen bewundert, hilft ihnen beim Backen. Von Ragnar zu ihm entboten, löst sie dessen Aufgabe und kommt in der verlangten Weise, läßt sich von Ragnar Geleite zusichern, will nicht bei ihm auf dem Schiffe bleiben, nimmt Thora's Hemd nicht an; wieder zu Ragnar entboten, scheidet mit einem Fluch von Ake und Grima; kommt auf Ragnar's Schiff, will erst nach förmlicher Vermählung Ragnar das Beilager gewähren; hält mit ihm Hochzeit. – (Ihr weiteres Schicksal gehört ausschließlich der Ragnarssaga an). – Ihrem Sohne Sigurd liegt scheinbar eine Schlange ums Auge, was sie als Sigurd's Tochter kennzeichnet. Versteht angeblich die Stimme der Vögel. – Ihr Haar glänzt wie Gold, ist sehr lang und sieht aus wie Seide.
Atle ( Atli), Sohn Budle's und Bruder Brynhild's, ist grimm, groß und schwarz, aber stattlich und streitbar; von Gudrun der Feigheit geziehen; Langbart genannt (?). Seine Larve erscheint im Traum als Adler. Fürchtet sich nicht vor Gunnar's Drohungen, wird ihn überleben und stets ihm überlegen sein; dünkt sich trefflicher als alle. Sucht Brynhild zur Vermählung mit dem »Reiter Grane's« zu bestimmen (vgl. Budle). Klagt die Gjukunge an, Brynhild's Tod verschuldet zu haben, soll aber selbst eine Verwandte Hogne's aus Habsucht ermordet haben. [Verlangt Gudrun als Buße für Brynhild's Tod]. Vermählt sich mit Gudrun (s. das.), hat Söhne mit ihr (s. unten »Atle's Söhne«). Hat drei Brüder, die er überlebt; oft bestand Streit zwischen ihnen. Er mißt die Schuld Gudrun bei. Hat böse Träume, die Gudrun ihm deuten muß. Trägt Verlangen nach Sigurd's Horte; verlangt denselben von den Gjukungen [als Gudrun's Erbe]; will Sigurd rächen. Plant Verrath gegen die Gjukunge, hat ihnen lange schon ans Leben wollen; läßt Gunnar und Hogne (durch Vinge, s. das.) zu sich laden, bietet ihnen große Ehren, Waffen und Lohn und Nachfolge in seinem Reiche. Angeblich ist er schon alt und schwerfällig. Ordnet sein Heer zur Schlacht; von den Gjukungen in die Halle gedrängt; beklagt den Verlust seines stattlichen Heeres und von neunzehn seiner dreißig Helden. Klagt, daß die Trefflichkeit seiner Schwäger und Frau ihm nicht zu Gute gekommen. Läßt Hogne, der ihm so Viele erschlagen, das Herz ausschneiden. Verlangt, daß Gunnar mit dem Horte sein Leben erkaufe, läßt ihn abführen [und in einen Schlangenhof setzen]. Soll ebenso sterben wie die Gjukunge. Meldet Gudrun prahlend den Tod der Brüder und mißt ihr selbst die Schuld bei; will sich dann mit ihr versöhnen, traut Gudrun, da sie sich freundlich stellt. Hält die Todtenfeier für die Seinen. Trinkt seiner Söhne Blut und ißt ihre Herzen, erfährt es und bedroht Gudrun mit dem Tode. Im Schlaf von Gudrun und Niflung ermordet, erkennt die Wunde als tödtlich, wirft Gudrun ihre Herrschsucht vor. Auf seinen Wunsch von Gudrun ehrenvoll bestattet.
Atle's Söhne [Erp und Eitil nach Akv.], noch zu jung zum regieren, spielen auf der Diele; von Gudrun getödtet, obwohl sie sagen, daß ihr das eine Schmach sein werde (s. Gudrun).
Auda oder Aude s. Agnar.
Beckhild ( Bekkhildr), Brynhild's Schwester und Heimi's Gattin, ist häuslichen Sinnes und versteht sich auf weibliche Fertigkeiten.
[Beite,] Rathgeber Atle's (in Vols. ungenannt, Name nach Atlam.), räth Hjalle das Herz auszuschneiden.
Bera ( Bera) = Kostbera.
Bicke ( Bikki), Rathgeber Jormunrek's, hat ihm viele arge Rathschläge gegeben. Begleitet Randve bei der Werbung um Svanhild; sagt, Randve passe besser für Svanhild als der alte König, beschuldigt Randve der Buhlschaft mit ihr. Hat es so eingerichtet, daß Randve todt ist, als er begnadigt werden soll. Räth Svanhild schmählich zu tödten; läßt ihr einen Sack über den Kopf ziehen.
Borghild ( Borghildr), [erste] Gattin Sigmund's, lebt in Bralund in Dänemark, ist die Mutter Helge's und Hamund's. Ihr Bruder von Sinfjotle erschlagen. Sie verlangt dessen Verbannung von Sigmund, muß aber Buße von Sigmund annehmen. Reicht Sinfjotle den Giftbecher, dreimal, das dritte Mal mit Erfolg. Von Sigmund verstoßen stirbt sie bald darauf.
Brede ( Bredhi), geschickter Knecht Skade's, jagt besser als Sige, deshalb von ihm erschlagen. Seine Leiche in einer Schneewehe begraben und darin gefunden.
Brynhild ( Brynhildr.) I, Budle's Tochter, Atle's Schwester, Beckhild's Schwester, Heimi's Pflegetochter [von Budle zu Heime gesandt (?)]; hatte bei ihrem Vater alles, was sie wollte. Wollte sich keinem Manne vermählen, läßt keinen Mann neben sich sitzen und schenkt keinem den Trunk (außer Sigurd); trägt Helm und Brünne und nimmt an Kämpfen Theil; war im Kampf mit dem Garda-König und hat Heldenthaten vollbracht. Ist aller Frauen trefflichste, schönste und weiseste; hat Flammenblicke und ein felsenfestes Herz. Ist sehr geschickt im Sticken und stickt Sigurd's Thaten, dabei von Sigurd erblickt; will nicht mehr sticken und zerreißt ihr Gewebe. Ihre Halle ist goldgeschmückt und steht auf einem Berge [vgl. II = Sigrdrisa], mit Bildern geschmückt und mit Teppichen belegt; von Flammen umlodert; liegt nahe bei Hlymdal. – Hat Sigurd sich zum Manne erkoren; nimmt nur den Mann, den sie will, hat darin freie Wahl; hat gelobt nur den Vortrefflichsten zu nehmen, nur den, der die Lohe durchreite und auf Grane mit Fafni's Horte komme und die Männer erschlage, die sie bestimme. Wird von Sigurd erblickt und besucht, empfängt und bewirthet ihn. Erklärt, nicht ihr, sondern Gudrun sei die Vermählung mit Sigurd bestimmt, verlobt sich doch [»aufs Neue«] mit ihm; liebt ihn vor jedem Mann; hat sich Sigurd verlobt und keinem andern; damals erst zwölf Jahre alt; diese Verlobung bei Heimi gedacht (?), dagegen bei Budle. – Empfängt [= Sigrdrifa?] Gudrun, nennt ihr berühmte Helden, berichtet kurz Sigurd's Schicksal, deutet Gudrun's Traum – Erbietet sich Budle's Land gegen die Gjukunge zu vertheidigen von Budle (bezw. Atle) unter Androhung der Enterbung zur Vermählung bestimmt, entschließt sich den »Reiter Grane's« zu nehmen; glaubt Sigurd's Augen zu erkennen. Erhält von Sigurd einen Ring und dafür von Sigurd = Gunnar beim Ringwechsel einen andern; erkennt den Ring an Gudrun's Hand. Empfängt Sigurd-Gunnar erst unwillig, dann freundlich, schläft bei ihm wie bei einem Bruder mit zwischengelegtem Schwerte; fragt Sigurd nach dem Grunde. Sagt nachher Heimi von der Werbung, dem sie Aslaug übergiebt; nennt Sigurd ihren ersten Gatten. Geht zu Budle und kommt mit ihm zur Hochzeit, hält fröhlich Hochzeit mit Gunnar. Hat beim Abschiede Dienerschaft und einen Ring von ihrem Vater erhalten, fragt Gunnar nach letzterem. – Badet mit Gudrun, watet weiter hinaus; rühmt Gunnar auf Sigurd's Kosten, erfährt von Gudrun den Betrug, erbleicht und geht schweigend heim; nennt sich eidbrüchig; sagt, daß die Gjukunge sie eidbrüchig gemacht und um ihre Liebe gebracht haben, will sich rächen; mißgönnt Gudrun Sigurd und sein Gold; geht zornig zu Bett, will Gunnar nicht antworten, hat ihm verboten ihr oder ihrem Gute zu nahen, ist ihm gram, obwohl sie es verhehlt, will ihn tödten; wird von Hogne gefesselt, auf Gunnar's Wunsch wieder befreit; sagt, daß Gunnar sie nimmer fröhlich sehen werde; läßt die Thüren bei ihrer Wehklage öffnen, trinkt tagelang nicht Meth noch Wein, schläft sieben dœgr. Sagt, daß Sigurd ihr zu spät seine Liebe erkläre; will ihn nicht, aber auch keinen andern; will nicht zwei Männer in einer Halle haben. – Wünscht Sigurd's Tod; sagt [fälschlich], Sigurd habe Gunnar die Treue gebrochen, verlangt deshalb (und weil er alles Gudrun gesagt habe) von Gunnar seinen (und seines Sohnes) Tod; droht, daß er sonst Reich und Leben verlieren solle und sie ihn verlassen wolle; verbietet ihm vorher ihr Bett. Als Anstifterin von Hogne und von Sigurd erkannt, Unheilstifterin von Gunnar genannt, die verdiene Atle getödtet zu sehen; hat den Untergang der Gjukunge veranlaßt; ward ihnen nimmer zum Heil, noch sonst jemand; ist zum Unheil geboren. Lacht über Gudrun's Schmerzensschrei. – Sagt Gunnar ihren Unglückstraum und verkündet den Gjukungen Untergang; nennt sie eidbrüchig; sagt, daß Sigurd sie nicht berührt habe; wirft Gunnar vor, daß er seinen Blutsbruder treulos getödtet, und daß er die Vermählung mit ihr erzwungen und sie eidbrüchig gemacht habe. – Sie soll Sigurd nicht überleben; ihr ist bestimmt, ihm in den Tod zu folgen; läßt sich von ihrem Entschluß, ihm in den Tod zu folgen, nicht abbringen. Vertheilt Gold an ihre Mägde; durchbohrt sich mit dem Schwerte. Prophezeit sterbend Gunnar sein, Hogne's, Gudrun's und Svanhild's Geschick. Bestimmt ihre Bestattung; läßt Diener und Thiere tödten und mit sich verbrennen; will, daß Hel's Gitterthor Sigurd nicht auf die Fersen falle. Besteigt Sigurd's flammenden Scheiterhaufen und verbrennt mit ihm; verbrennt auf einem besondern Scheiterhaufen und später. Als Leiche auf prächtigem Wagen dahin gefahren, hat dabei ein Gespräch mit einer Riesin, die vor ihrer Höhle sie aufhält; vertheidigt sich gegen deren Vorwürfe. Ihr Ruhm wird dauern.
Brynhild ( Brynhildr) II = Sigrdrifa (ursprünglich von Brynhild verschieden, in Vols. [und Nth.?] zusammengeworfen), [Walkyrje], hat Hjalmgunnar gegen Odin's Willen gefällt und dem Bruder der Auda Sieg verliehen, dafür von Odin mit dem Schlafdorn gestochen, in einer Schildburg eingeschlossen, um welche eine Flamme lodert, und zur Ehe bestimmt, aber nur der Furchtloseste soll sie erwecken, der ihr Fafni's Gold bringe; hat erklärt, nur dem Furchtlosesten angehören zu wollen. Schläft auf Hindarfjall in Helm und Brünne. Von Sigurd erweckt, erzählt ihm ihr Schicksal, bietet ihm Trank, lehrt ihn Runenweisheit und giebt ihm Lehren. Verlobt sich mit ihm; empfängt von Sigurd Aslaug. – [Vgl. auch mehrfach Brynhild I, wie überhaupt in unserer Saga beide Personen nicht mehr überall scharf zu trennen sind.]
Budle ( Budhli), ein mächtigerer König als Gjuke, Vater des Atle und der Brynhild ; [hat diese zu Heimi gesandt (?)]. Nimmt Gunnar's Werbung wohl auf, macht die Antwort von ihrer Entscheidung (vom Durchreiten der Waberlohe) abhängig. Giebt ihr beim Abschiede einen Ring und Dienerschaft mit. Von den Gjukungen mit Krieg bedroht, läßt Brynhild die Wahl zwischen Vermählung oder Enterbung (vgl. Atle). Nach seinem Tode Erbstreit um seine Lande.
Budle's Bruder s. Gjukunge.
Erp ( Erpr) I, Sohn Jonakr's mit Gudrun, von seinen Brüdern unterwegs getroffen und gefragt, was er ihnen helfen werde, von ihnen im Unmuth erschlagen. Hätte Jormunrek's Haupt abgeschlagen, wenn er gelebt hätte.
Erp ( Erpr) II, s. »Atle's Söhne«.
Eyjolf ( Eyjolfr), Sohn Hunding's, s. das.
Eylime ( Eylimi), ein mächtiger König, Vater der Hjordis. Empfängt Sigmund festlich; läßt Hjordis zwischen Sigmund und Lynge wählen. Zieht mit Sigmund nach Hunenland; kämpft mit ihm gegen Hunding's Söhne und fällt, von Hunding's Söhnen erschlagen; von Sigurd gerächt.
Eymod ( Eymódhr) begleitet die Gjukunge auf ihrer Fahrt zu Gudrun.
Fafni ( Fáfnir), Sohn Hreidmar's, ist sehr groß und grimmig, will alles sich aneignen. Erschlägt seinen Vater, versagt Regin sein Erbtheil. Trägt den Schreckenshelm; liegt auf der Gnitahaide als Schlange auf dem Golde; sein Wuchs beschrieben; seine Behausung und sein Hort beschrieben. Pflegt zum Wasser zu kriechen, kriecht über Sigurd's Grube; wird von ihm durchbohrt, getödtet. Fragt Sigurd nach dem Namen, wirft ihm Unfreiheit vor, und daß er fern von den Seinen aufgewachsen sei, warnt ihn umsonst vor dem Golde und vor seiner Rache, ertheilt ihm mythologische Belehrung; stirbt.
Feng ( Fengr) Name Odin's.
Fjolui ( Fjölnir) Name Odin's.
Fjorni ( Fjörnir) soll den Gjukungen Wein reichen.
Freke ( Freki), einer der Wölfe Odin's.
Gandalf's Söhne, mit Sigurd Hring verschwägert, fordern in dessen Auftrage Tribut von den Gjukungen, begrenzen ihnen einen Kampfplatz bei Jarnamoda. Segeln von Norden her; kämpfen tapfer; haben Starkad in ihrem Heere, fliehen nach dessen Flucht.
Gere ( Geri), einer der Wölfe Odin's.
Gest ( Gestr) Nur was die von ihm erzählten Sagen betrifft, ist berücksichtigt., trägt »Gunnar's Harfenschlag« und »Gudrun's Listen« vor. Kommt um Sigurd's willen nach Frankenland zu Hjalprek; Hjalprek hat ihn in Dänemark kennen gelernt. Er wird Sigurd's Dienstmann, hält sich bald bei Sigurd, bald in Dänemark auf. Begleitet Sigurd zu Regin und gegen Hunding's Söhne; erhält von Regin das Schwert Ridil und giebt es diesem zurück; kämpft damit gegen Lyngve's Brüder. Er ist bei Sigurd, als die Gandalfssöhne Fehde ansagen und zieht mit ihm gegen sie. Hebt Starkad's Backzahn auf. Findet Sigurd's Sattelspange und erhält sie geschenkt, striegelt Grane und zieht dabei ein Haar aus dem Schweif. Fand bei Sigurd und den Gjukungen die meiste Freude, betrauert ihren Tod.
Gjuke ( Gjúki), herrscht südlich des Rheins, seine Gattin Grimhild, seine Söhne, die Gjukunge (s. das.): Gunnar, Hogne und Gutthorm (s. das.), immer auf Heerfahrten; seine Tochter Gudrun. Heißt Sigurd willkommen, behandelt ihn wie seinen Sohn, läßt ihm auf Grimhild's Rath Gudrun anbieten, ist todt.
Gjukunge (Gjuke's Söhne, s. Gunnar und Hogne) sind hochberühmt, stützen die Macht ihres Vaters, immer auf Heerfahrten, an denen Sigurd theilnimmt, erschlagen den Dänenkönig und den Bruder Budle's; sind selbst gewaltig, aber von Sigurd übertroffen, ehren diesen höher als sich selbst. Von den Gandalfssöhnen wird ihnen Tribut abgefordert; sie ziehen Krieg vor, bitten Sigurd mitzuziehen; siegreich sitzen sie ruhig in ihrem Reiche. Bedrohen Budle mit Krieg und verlangen Brynhild; haben Brynhild um ihre Liebe gebracht und eidbrüchig gemacht. Mißgönnen der Schwester den bessern Mann, erschlagen ihn. Begeben sich zu Gudrun, bieten Geschenke und reden zur Versöhnung. Rudern heftig, befestigen ihr Schiff nicht; reiten durch dunkeln Wald zu Atle's Burg, finden sie zur Vertheidigung gerüstet, erschlagen Hjalle, drängen Atle in die Halle. – Brynhild hat sie vernichtet und ihren glücklichen Hofhalt zerstört.
Glamnvar ( Glaumvör), Gunnar's (zweite) Gemahlin, eine tüchtige Frau, schenkt in Gunnar's Halle. Sagt Gunnar ihre bösen Träume, äußert Verdacht gegen Binge.
Gote ( Goti), Gunnar's Roß, will nicht durch die Waberlohe springen.
Granmar ( Granmarr), Hodbrodd's Vater. Führt ein Scheltgespräch mit Sinfjotle und meldet Helge's Ankunft an Hodbrodd. [In beiden Fällen steht Granmar fälschlich statt Gudmund ( Gudhmundr), Granmar's Sohn.
Graue ( Gráni), von Sleipni erzeugt, ist von grauer Farbe; schwimmt allein nicht ans Land, deshalb von Sigurd auf Odin's Rath erwählt. Mit Fafni's Horte beladen. Geht nur vorwärts unter Sigurd, nicht unter Gunnar; springt durch die Waberlohe. Schnaubt laut bei Sigurds Tode und läßt den Kopf hängen, weiß, daß Sigurd gefallen. – Springt mit Gewalt aus dem Sumpfe, wird von Gest gewaschen und gestriegelt. Sein Schweifhaar ist sieben Ellen lang.
Grima ( Grima), Gattin Ake's, nimmt Heimi auf, bemerkt köstliche Kleider in der Harfe und einen Goldring an Heimi, weist ihm in der Scheune eine Schlafstelle an. Hat ihre Obliegenheiten verabsäumt. Sucht Ake zum Morde Heimi's zu bestimmen, erreicht dies. Oeffnet die Harfe; nennt Aslaug Kraka, giebt sie für ihre Tochter aus, schiert sie kahl und kleidet sie schlecht, läßt sie die niedrigste Arbeit verrichten, verbietet ihr sich zu waschen. Von Ragnar's Leuten gefunden, sagt, daß ihre Hände steif seien, vertröstet jene auf Kraka's Hülfe. Von Kraka verflucht.
Grimhild ( Grímhildr), Gjuke's Gattin, lebt mit Lob; von Gunnar Brynhild gegenüber gerühmt, ist zauberkundig, grimmsinnig, herzlos und bös, an allem Unheil Schuld [= der Frau, die Gudrun's Traum deutet und mit ihr zu Brynhild fährt?]. Bemerkt Sigurd's Liebe zu Brynhild, reicht ihm einen Vergessenheitstrank, sucht ihn an Gjuke's Hof zu fesseln und räth diesem Gudrun mit Sigurd zu vermählen. Räth Gunnar zur Werbung um Brynhild; lehrt Gunnar und Sigurd den Gestaltentausch; dankt Sigurd für seine Hülfe. Soll gegen Brynhild wie gegen eine Tochter gewesen sein. Verstärkt durch ihr Zureden die Wirkung der aufreizenden Nahrung (Zaubermittel), die Gutthorm erhält (?). Erfährt Gudrun's Aufenthalt; fordert ihre Söhne auf, Gudrun ihren Mann und Sohn zu büßen, macht sich selbst mit auf die Fahrt; reicht Gudrun einen Vergessenheitstrank; sucht sie zu bestimmen, daß sie Atle nehme, und bietet ihr Gold und Herrschaft, bestimmt sie endlich (halb mit Zwang, d. h. Zauber?)f.
Gripi ( Grípir), Sigurd's Mutterbruder; ein Seher, prophezeit Sigurd sein Schicksal.
Gudrun ( Gudhrún), Gjuke's Tochter mit Grimhild, eine hochberühmte Maid. Klagt über unglückliche Träume, läßt dieselben erst von einer Frau [= Grimhild?] deuten, dann von Brynhild [= Sigrdrifa?], zu der sie auf vergoldetem Wagen fährt; wird von Brynhild empfangen; rühmt ihre Brüder. Sie gefällt Sigurd, als sie schenkt. Von Gjuke und Gunnar Sigurd angeboten wird sie ihm vermählt; hat sich dabei mit Sigurd das gegenseitige Versprechen gegeben, nach Sigurd's Tode einander zu besuchen. Betheiligt sich an den Kriegszügen Sigurd's und ihrer Brüder. Ißt von Fafni's Herzen, wodurch sie grimmiger und klüger wird. Lebt glücklich mit Sigurd, hat mit ihm Kinder: Sigmund (s. Sigmund II) und Svanhild (s. das.). – Wird beim Baden von Brynhild beleidigt; rühmt Sigurd, nennt ihn Brynhild's ersten Gatten und enthüllt ihr den Betrug; zeigt zum Beweise den Ring. Fragt Sigurd nach Brynhild's Harm; sucht diese vergebens zu beschwichtigen. Fragt ihre Kammermägde, warum sie so bleich seien; bittet eine derselben vergebens, dann Gunnar, Brynhild ihr Beileid auszudrücken; bittet zuletzt Sigurd sie zu besänftigen. Erwacht in des sterbenden Sigurd Armen in seinem Blute, seufzt tief bei seinem Tode; das war der größte Kummer ihres Lebens. Klagt, daß ihre Blutsfreunde ihr den Mann erschlagen haben, sie würden ihn vermissen; klagt in ihrer Kammer über Sigurd's Verlust; spricht mit Grane. Entweicht in den Wald und wünscht dort zu sterben. Kommt zu König Half, findet dort freundliche Aufnahme und bleibt sieben Halbjahre da; wird durch Thora (s. das.), mit der sie stickt, in etwas getröstet – [Von Atle als Buße begehrt] von ihren Brüdern, die Versöhnung wünschen, aufgesucht, traut ihnen nicht; erhält von Grimhild einen Vergessenheitstrank, versöhnt sich darauf mit den Brüdern. Rühmt gegen Hamdi ihre Brüder; Hogne war ihr ein Trost. Kann Sigurd nicht vergessen, will Atle nicht nehmen, besonders ungern nach Sigurd; prophezeit Unheil aus dieser Verbindung; willigt widerstrebend ein und fährt mit Atle's Sendboten (oder Atle selbst?) nach Hunenland; wird dort empfangen und hält Hochzeit mit Atle; ist ihm vermählt mit ihrer Blutsfreunde Rath. Hegt keine Liebe zu ihm; von ihm als schön, klug, hochherzig, heldenmüthig gerühmt, lebt meist unfreundlich und in Feindschaft mit ihm. Herrschsüchtig bereitet sie ihrer Schwiegermutter Kummer. – Deutet Atle's böse Träume. Ahnt Atle's Verrath an ihren Brüdern, sendet diesen warnende Runen und Wolfshaar. Erfährt, daß ihre Brüder mit Atle im Kampfe sind, geräth außer sich darüber; begrüßt ihre Brüder liebevoll und versucht vergeblich Versöhnung, waffnet sich und kämpft für ihre Brüder. – Droht Atle mit Rache, weist die angebotene Versöhnung zurück; erklärt schließlich sich zu fügen und stellt sich ruhig. Bereitet ihren Brüdern die Todtenfeier; sinnt dabei auf Rache; tödtet ihre und Atle's Söhne, giebt Atle aus seiner Söhne Schädeln ihr Blut zu trinken und ihre gebratenen Herzen zu essen und verkündet es ihm dann. Atle's Drohung mit dem Tode weist sie zurück. Bekräftigt Niflung's Rachegedanken und erschlägt mit diesem Atle. Wirft Atle Feigheit vor; bestattet ihn aber ehrenvoll; zündet seinen Saal an. – Will sich selbst ertränken, wird aber von den Wellen zu Jonakr getragen, vermählt sich ihm und gebiert ihm treffliche Söhne: Hamdi, Sorle und Erp. Warnt vor Svanhild's Vermählung mit Jormunrek, giebt sie aber doch zu; erfährt Svanhild's Tod und spornt Hamdi und Sorle zur Rache an, giebt ihnen Panzer, die gegen Waffen gefeit sind; warnt sie, den Steinen Schaden zu thun. Klagt ihr Schicksal; fühlt sich ganz verlassen (kinderlos); wünscht, daß Sigurd sie zu sich hole.
Gudmund ( Gudhmundr), s. Granmar.
Gunnar ( Gunnarr), Sohn Gjuke's und Grimhild's, von Sigurd in allem übertroffen, obwohl selbst gewaltig; reitet den Gote. Bietet Sigurd Herrschaft und Gudrun an, schließt Blutsbrüderschaft mit ihm. Von Grimhild aufgefordert, um Brynhild zu werben, geht darauf ein, von allen darin bestärkt (auch von Sigurd); reitet auf die Werbung zu Budle und Heimi, zu Brynhild's Saal, will die Lohe durchreiten, leiht sich Grane, kann denselben nicht vorwärts bringen, durchreitet die Lohe nicht; soll dabei bleich geworden sein; vertauscht mit Sigurd die Gestalt (s. Sigurd). Hält Hochzeit mit Brynhild; von Brynhild auf Sigurd's Kosten gerühmt. – Bittet Sigurd Starkad entgegenzutreten. – Fragt Brynhild nach ihrem Kummer; wird von ihr nach dem Ringe gefragt und mit Vorwürfen überhäuft und abgewiesen; geht nochmals erfolglos zu ihr; schickt Hogne zu ihr; geht wieder zu Brynhild, wird von ihr aufgefordert, Sigurd zu tödten; ist rathlos: will Brynhild nicht missen; zieht Hogne zu Rath und sagt ihm, daß er Sigurd tödten wolle, giebt dessen Treubruch als Grund an, erhofft davon Macht und Sigurd's Gold; schlägt Gutthorm als Werkzeug vor und bietet diesem (mit Hogne?) reichen Lohn und Ehre dafür. Nennt Brynhild eine Unheilstifterin; droht ihr Atle zu tödten. Hat mit Hogne Sigurd erschlagen, wird von Brynhild eid- und treubrüchig genannt. Heißt Brynhild fröhlich sein; bittet sie zu leben und bietet ihr Buße, bittet Hogne dazu zu helfen. Ihm wird von Brynhild Unheil verkündet, sein Schicksal geweissagt. Besitzt mit Hogne Sigurd's Hort, Schatzkammern voll Gold und Waffen. Erklärt sich bereit Gudrun Mann und Sohn zu büßen (s. Gjukunge). – Bei Etzel's Einladung unentschlossen; Bei Vinge's Botschaft trunken; ihn lockt die Aussicht auf Etzel's Reich, er sagt zu. Mit Glaumvar vermählt, deutet deren Träume zum Guten; ahnt baldigen Tod, will sich in sein Schicksal fügen; rüstet sich zur Reise, läßt vorher reichlich Wein schenken. Verweigert Atle den Hort, der dem Rheine verbleiben solle, will Hogne's Herz vorher sehen, erkennt Hogne's (und Hjalle's) Herz. Durchbricht Atle's Schaaren, verliert all sein Heer, bleibt nebst Hogne allein übrig, wird gefangen und gefesselt; droht Atle mit gleichem Tode. In einen Schlangenhof geworfen schlägt er mit den Zehen die Harfe und schläfert die Schlangen ein, doch eine Natter [Atle's Mutter] sticht ihn zu Tode; er stirbt mit Heldenmuth. (s. noch Gjukunge).
Gutthorm ( Gutthormr), Sohn [richtiger Stiefsohn] Gjuke's; von Gunnar als Werkzeug des Mordes vorgeschlagen, Lohn ihm dafür versprochen; künstlich wild gemacht erklärt er sich bereit, wagt zweimal vor Sigurd's Blick nicht ihn anzufallen, durchbohrt ihn im Schlafe; enteilend wird er von Sigurd's nachgeworfenem Schwerte durchschnitten. Seine Leiche mit der Sigurd's verbrannt.
Hagbard ( Hagbardhr) I, Sohn Hunding's (s. das.).
Hagbard (
Hagbardhr) II und
Hake (
Haki), [Hamund's Söhne], vollbrachten manche Heldenthat, ließen aber Sigar ihre Schwester entführen und etliche [ihrer Mannen?] verbrennen, und waren säumig in der Rache.
Hakon ( Hákon), Vater Thora's in Dänemark.
Half ( Halfr), [= Alf?], König in Dänemark; in seiner Halle wird Gudrun aufgesucht.
Hamdi ( Hamdhir), Sohn Jonakr's mit Gudrun, weist Gudrun's Vorwürfe zurück, tadelt, daß sie Atle's Söhne getödtet habe; erklärt, daß sie auf Nimmerwiedersehen scheiden. Strauchelt unterwegs, schlägt Jormunrek das Haupt ab.
Mit Sorle zusammen: sie wollen Gudrun's Schmähungen nicht ertragen; werden von Gudrun mit gefeiten Panzern ausgerüstet, gewarnt, die Steine zu schädigen; treffen unterwegs Erp und fragen ihn, was er ihnen helfen werde, mißmuthig über seine Antwort erschlagen sie ihn; erfahren später, daß er Recht hatte und bedauern den Mord. Ueberfallen Jormunrek, wehren sich tapfer, werden von keinem Eisen verletzt, zuletzt gesteinigt.
Hamund ( Hámundr) I, Sohn Sigmund's mit Borghild, Helge's Bruder, Sigurd's Bruder; kämpft gegen Lyngve's Brüder.
Hamund ( Hámundr) II: Vater Hake's und Hagbard's.
Heimi ( Heimir), ein mächtiger Häuptling, wohnt in Hlymdal, hat mit seiner Frau Beckhild einen Sohn Alsvinn, ist Brynhild's Schwager und Pflegevater. Begrüßt Gunnar (auf dessen Werbefahrt) freundlich; sagt, Brynhild habe ihren Gatten selber zu wählen; räth Brynhild, sich zu fügen; soll ihr Aslaug (s. das.) ausziehen. Betrauert Brynhild. Verbirgt Aslaug in einer künstlichen Harfe und trägt sie darin durch die Lande. Kommt nach Spangareid; giebt sich für einen Bettler aus, trägt aber einen Goldring unter seinen Lumpen; bittet Grima um Aufnahme, trocknet sich und geht zur Ruhe. Von Ake erschlagen; sein Todeskampf.
Helge ( Helgi), Sohn Sigmund's mit Borghild, Bruder Sigurd's. Nornen bestimmen sein Schicksal, Sigmund nennt ihn Helge. Er macht früh Heerfahrten, erschlägt König Hunding und dessen Söhne Alf, Eyjolf, Hervard, Hagbard (Eyjolf, Hjorvard und Herrud, [= Hervard]). Findet Sigrun und verheißt ihr Hülfe gegen Hodbrodd; sammelt ein Heer nach Raudabjarg und mustert dasselbe, fährt damit nach dem Varinsfjord; zieht im Sturm die Segel nicht ein, wird von Sigrun zum Hafen geleitet. Beendigt das Scheltgespräch Sinfjotle's mit Granmar [= Gudmund]; kämpft bei Frekastein gegen die Granmarssöhne und erschlägt Hodbrodd; deswegen von Sigrun beglückwünscht, vermählt sich mit Sigrun.
Hel ( Hel), s. d. Sachregister.
Heming ( Hemingr), Sohn Hunding's. s. das.
Herrud ( Herrudhr) = Hervard.
Hervard ( Hervardhr), Sohn Hunding's, s. das.
Hjalle ( Hjalli), feiger Sklav, Atle's Schweinehirt; soll sich statt Hogne's das Herz ausschneiden lassen, will nicht sterben, wehklagt, eh' er das Messer fühlt; erhält auf Hogne's Bitte das Leben geschenkt; schließlich wird doch sein Herz ausgeschnitten und vor Gunnar gebracht, es bebt und wird daran erkannt.
Hjalvrek ( Hjalprekr), König in Frankenland, in Dänemark, hat großen Hofstaat um sich; Vater Alf's, verlobt diesen mit Hjordis. Freut sich über Sigurd's Augen, zieht ihn bei sich auf; schenkt ihm ein Roß, giebt ihm Schiffe zur Vaterrache. Wird von Gest ausgesucht, den er bei Sigmund in Dänemark kennen gelernt hat.
Hjalmgunnar ( Hjalmgunnarr), ein alter König im Gothenvolke; tüchtiger Krieger, dem Odin Sieg verliehen hat; von Sigrdrifa gefällt.
Hjordis ( Hjördis), Tochter Eylime's. Zugleich von Sigmund und Lynge umworben wählt sie Sigmund und vermählt sich mit ihm. Wird während der Schlacht mit einer Dienstmagd im Walde versteckt, von Lynge nicht gefunden; sucht Sigmund auf und will ihn heilen, von ihm auf Sigurd vertröstet, soll diesem die Schwertstücke aufbewahren (übergiebt ihm die Schwertstücke). Sitzt über dem Sterbenden. Vertauscht mit der Magd die Kleider; wird von Alf (s. das.) gefunden und heimgeführt, als Königin erkannt und hochgeehrt; verlobt sich mit Alf und vermählt sich ihm, nachdem Sigurd geboren.
Hjorvard ( Hjörvardhr), Lynge's Bruder, Hunding's Sohn, s. Hunding.
Hljod ( Hljódh), Hrimni's Tochter, bringt in Krähengestalt auf Odin's Geheiß den Apfel an Reri. Von Hrimni Volsung als Frau zugesandt, vermählt sich ihm und lebt mit ihm in guter Eintracht.
Huiflung, s. Niflung.
Hnikar ( Hnikarr), Beiname Odin's.
Hodbrodd ( Hödhbroddr), Granmar's Sohn; ihm ist Sigrun verheißen, aber er wird von ihr verachtet. Erhält durch Granmar [= Gudmund] die Kriegsmeldung und sammelt ein Heer, wird von Hogne bei Frekastein erschlagen.
Hodbrodd's Bruder [Gudmund, richtiger als Granmar, s. das.] sieht Helge's Flotte kommen und führt ein Scheltgespräch mit Sinfjotle: dabei Anspielungen auf seine Vergangenheit.
Hogne ( Högni) I, ein König, hat seine Tochter Sigrun an Hodbrodd verheißen; wird von Hodbrodd zu Hülfe gerufen.
Hogne ( Högni) II, Sohn Gjuke's mit Grimhild; vermählt mit Kostbera; reitet Holkvi. Schließt Blutsbrüderschaft mit Sigurd. Begleitet Gunnar bei der Werbung. Von Gunnar wiederholt um Rath gefragt; räth ab von Sigurd's Morde, nennt denselben eine unsühnbare Uebelthat, weist auf die Treueide und auf Sigurd's Beistand hin, warnt vor den Folgen; erkennt Brynhild als Anstifterin. Sucht Brynhild vergebens zum Reden zu bewegen; will sie nicht vom Tode zurückhalten, weil sie allen zum Unheil geboren sei. – Ahnt Verrath bei Atle's Einladung, glaubt nicht an Atle's Verrath; von Kostbera gewarnt deutet er ihre Träume beruhigend. Hat keine Lust zur Fahrt, fügt sich aber in Gunnar's Willen. Bricht Atle's Burgthor auf; erwidert dem Vinge unerschrocken. Bricht durch Atle's Reihen; bleibt nächst Gunnar allein übrig, kämpft dann allein aufs Tapferste, fällt zwanzig Helden und stößt manche ins Feuer; schwerverwundet wird er gefangen und gebunden; will Atle's Willen über sich ergehn lassen. Freut sich über Atle's Harm. Kann Hjalle's Jammern nicht ertragen, bittet für dessen Leben und läßt sich selbst das Herz ausschneiden, lacht dabei; sein Herz bebt nicht und wird von Gunnar erkannt. – Hat oft Proben der Standhaftigkeit abgelegt; flieht niemals; will keinem Manne mit Arg begegnen – Hat mit Gunnar Sigurd erschlagen. Hat einen Sohn Niflung hinterlassen. Ist Gudrun's Trost gewesen, von ihr als Muster aufgestellt. (s. noch Gjukunge.)
Holkvi ( Hölkvir), Hogne's Roß [lies dort Holkvi].
Höni ( Hœnir) ist unter den drei wandernden Göttern.
Hreidmar ( Hreidhmarr), ein mächtiger und reicher Mann, Vater Fasni's, Otr's und Regin's; verlangt Buße für Otr, erhält mit der Buße Andvaranaut; wird von Loke auf den Fluch hingewiesen, von Fafni erschlagen.
Hrimni ( Hrímnir), ein Riese, sendet seine Tochter Hljod (s. das.) Volsung zur Gemahlin.
Hring ( Hringr) I, seine Söhne erwähnt.
Hring ( Hringr) II, s. Sigurd Hring.
Hunding ( Hundingr), ein König, von Helge erschlagen; seine Söhne Eyjolf, Hervard (Herrud) von Helge besiegt und erschlagen, desgleichen Alf und Hagbard und Hjorvard; Alf, Heming und Lyngve (s. das.) entrinnen. Diese entronnenen Hundingssöhne (Lyngve und Hjorvard genannt) von Sigurd angegriffen, ziehn ihm entgegen; Lyngve, Hjorvard und alle überlebenden Hundingssöhne von Sigurd erschlagen (s. übrigens Lynge).
Jarisleif ( Jarisleifr) begleitet die Gjukunge auf der Fahrt zu Gudrun.
Jonakr ( Jónakr), ein König, vermählt sich mit Gudrun und erzeugt mit ihr Hamdi, Sorle und Erp.
Jormunrek ( Jörmunrekr), ein gewaltiger König und berühmt; schon alt. Sendet Randve, seinen Sohn, und Bicke, seinen Rathgeber, aus, für ihn um Svanhild zu werben; sie wird ihm gegeben. Folgt Bicke's argen Rathschlägen; läßt Randve hängen, sieht den von Randve gerupften Habicht und will seinen Sohn begnadigen; läßt Svanhild binden und von Rossen zerstampfen. Von Hamdi und Sorle überfallen; ihm Hände und Füße abgehauen; erhält von Odin den Rath [oder giebt ihn selbst?], die Brüder steinigen zu lassen.
Kostbera ( Kostbera), = Bera, Hogne's Gattin, Schwester des Orkning; reizend und klug; schenkt in der Halle der Gjukunge; liest Gudrun's Runen und erkennt Binge's Fälschung, sagt es Hogne und warnt ihn, sagt ihm ihre Träume; wünscht glückliche Fahrt.
Kraka ( Kráka), Name der Aslaug, s. das.
Lynge ( Lyngi, im Nth Lyngve, Lyngvi), Sohn Hunding's (s. das.), wirbt mit Sigmund zugleich um Hjordis, von ihr verschmäht zieht er mit seinen Brüdern gegen Sigmund; will ihn nicht hinterlistig überfallen, besiegt Sigmund und Eylime; findet Hjordis nicht; nimmt Sigmund's Reich in Besitz und vertheilt es unter seine Mannen, hat mit seinen Brüdern sich Sigurd's Erbland in Frankenland unterworfen. Im Kampf gegen Helge entkommt er mit seinen Brüdern Alf und Heming, steht an der Spitze dieser Brüder, ist der tapferste unter ihnen; ist sehr kampfgeübt. Besteht mit Sigurd einen anfangs resultatlosen Zweikampf; wird gefangen und gefesselt, der Blutaar ihm geritzt; stirbt mit Heldenmuth.
Lynge mit seinen Brüdern (s. Hunding's Söhne), berühmte Helden, zauberkundig; haben viele Kleinkönige bezwungen, Kämpen erschlagen und Burgen verbrannt in Spanien und Frankenland und Sigurd's Erbreich in Frankenland in Besitz genommen. Fallen mit ihrem ganzen Heere.
Loke ( Loki) ist unter den drei wandernden Göttern, wirft Otr zu Tode, soll das Bußgeld schaffen; fängt Andvare und nimmt ihm seinen Hort nebst dem Ringe; verkündet Hreidmar, daß Unheil an dem Horte hafte.
Niflung ( Niflungr), Sohn Hogne's, haßt und erschlägt Atle.
Oddrun ( Oddrún), Gunnar's Geliebte, von Atle ihm versagt, kommt heimlich mit ihm zusammen. [Brynhild's Schwester].
Odin ( Odhinn), [höchster Gott] kommt mit Höni und Loke zum Andvarafors; giebt Andvaranaut zur Buße an Hreidmar. Führt Sige, seinen Sohn, weit fort und giebt ihm Schiffe. Sendet Reri auf dessen Bitte einen Fruchtbarkeitsapfel. Von Reri heimgesucht. Erscheint als alter, einäugiger Mann bei Signy's Hochzeit und stößt ein Schwert [Gram] in den »Kinderstamm«. Sein Aussehen geschildert. Sendet durch seinen Raben Sigmund das heilende Blatt. Nimmt als Fährmann Sinfjotle's Leiche zu sich und verschwindet mit ihr. Läßt Sigmund's Schwert an seinem Speer zerspringen. Beräth Sigurd bei der Roßwahl und beim Graben der Gruben; läßt sich als Hnikar auf Sigurd's Schiff aufnehmen und beschwichtigt den Sturm, giebt günstigen Fahrwind; lehrt Sigurd günstige Kampf-Vorzeichen; verschwindet plötzlich. Hat Hjalmgunnar Sieg bestimmt; zürnt Brynhild [= Sigrbrifa] wegen ihres Ungehorsams, sticht sie Mit dem Schlafdorn und bestimmt, daß sie sich vermählen solle, schließt sie in eine von Flammen umloderte Schildburg ein; bestimmt, daß nur der Furchtloseste, der mit Fafni's Golde zu ihr komme, sie erwecken solle (vgl. Brynhild). Räth Hamdi und Sorle zu steinigen.
Orkning ( Orkningr), Bruder Kostbera's, ein starker Held, zieht mit zu Atle.
Otr ( Otr), Hreidmar's Sohn, hält sich als Otter im Stromfalle auf und fängt Fische, von Loke todt geworfen, wird gebüßt.
Ran ( Rán) leiht Loke ihr Netz.
Randve ( Randvér), Jormunrek's Sohn, mit Bicke entsandt, um Svanhild zu werben, kommt zu Jonakr und findet Svanhild schön, wirbt für Jormunrek um sie und fährt mit Svanhild heim; ist auf Bicke's Rath freundlich mit ihr, von Bicke der Buhlschaft mit ihr verdächtigt, auf Jormunrek's Befehl gehängt, sendet diesem seinen gerupften Habicht; ist durch Bicke's Arglist schon todt, als Jormunrek ihm das Leben schenken will.
Regin ( Reginn), Hreidmar's Sohn, kann Eisen, Silber und Gold bearbeiten. Von Fafni um das Vatererbe gebracht kommt er zu König Hjalprek und wird dessen Schmied und Sigurd's Erzieher (Pflegevater), lehrt ihn mancherlei Kunstfertigkeiten; empfängt ihn freundlich; erzählt ihm die »Vorgeschichte des Hortes«; erzählt ihm von Fafni, hetzt ihn auf Fafni. Schmiedet ihm (nach zwei mißlungenen Versuchen) das Schwert Gram aus den Stücken von Sigmund's Schwerte. Sucht Sigurd gegen Hjalprek und Alf mißtrauisch zu machen, heißt ihn sich ein Roß erbitten. Hat Sigurd's Reitzeug früher besessen. Zieht mit Sigurd gegen die Hundingssöhne; hat für die Ausrüstung der Flotte zu sorgen; führt das Schwert Ridil; antwortet Huikar; giebt den Rath, Lyngve den Blutaar zu ritzen; rühmt Sigurd's Tapferkeit (?). Reitet mit Sigurd auf die Gnitahaide, wirft ihm Feigheit vor; entfernt sich während des Kampfes und verbirgt sich. Beglückwünscht Sigurd, erklärt ihm, daß er seinen Bruder getödtet; verlangt Fafni's Herz, trinkt Fafni's Blut; sinnt auf Trug gegen Sigurd; von Sigurd erschlagen.
Reri ( Rerir), Sige's Sohn, wächst bei diesem auf, ist bei dem Ueberfalle, bei dem derselbe fällt, nicht zugegen und wird sein Nachfolger, rächt seinen Vater an den Mutterbrüdern und eignet sich deren Land an. Vermählt sich, bleibt aber kinderlos; fleht zu Odin um Kindersegen und erhält von ihm für seine Frau einen befruchtenden Apfel. Stirbt auf einer Heerfahrt und sucht Odin heim.
Sigar ( Sigarr) I entführt die Schwester Hake's und Hagbard's. [= Sigar II?].
Sigar ( Sigarr) II [derselbe?] kämpft mit Siggeir auf Fjon.
Sige ( Sigi), Odin's Sohn, mächtiger und vornehmer als Skade. Erschlägt Brede (s. das.); wird deshalb vargr i véum genannt; von Odin weit fort geführt erhält er von ihm Heerschiffe; ist siegreich, erobert sich Lande und Reich. Vermählt sich und ist König in Hunenland. Fällt durch Verrath seiner Schwäger. Sein Sohn ist Reri.
Siggeir ( Siggeirr) I, König in Gautland; wirbt um Signy, hält Hochzeit mit ihr. Bittet vergebens um Sigmund's Schwert; sinnt auf Rache. Fährt nach vollzogenem Beilager mit Signy früh von der Hochzeit heim. Ladet Volsung und seine Söhne heimtückisch zu sich und überfällt sie. Setzt Sigmund und seine Brüder auf Signy's Wunsch in den Stock; glaubt, daß die Volsunge alle todt seien. Hat zwei Söhne mit Signy. Entdeckt Sigmund und Sinfjotle in seiner Halle, läßt sie ergreifen und in einem Hügel lebendig begraben. Wird von Sigmund und Sinfjotle mit seinem ganzen Hofe verbrannt.
Siggeir's Mutter tödtet als Wölfin die Brüder Sigmund's, wird von Sigmund getödtet.
Siggeir ( Siggeirr) II [derselbe?] kämpft mit Sigar südlich auf Fjon.
Sigmund ( Sigmundr) I, Volsungs ältester und trefflichster Sohn und Zwillingsbruder Signy's; verträgt Gift von außen und innen. Zieht Odin's Schwert aus dem »Kinderstamm«, verweigert es Siggeir. Mit seinen Brüdern von Siggeir gefangen und gefesselt und in den Stock gesetzt; beißt die Wölfin zu Tode und kommt so los. Baut sich eine Erdhütte im Walde; stellt dort Siggeir's Söhne auf die Probe, ebenso Sinfjotle. Erschlägt Signy's und Siggeir's Söhne auf Signy's Geheiß; will dies nicht thun. Nimmt Signy bei sich auf ohne sie zu kennen und erzeugt mit ihr Sinfjotle; nimmt Sinfjotle zu sich, hält ihn für Siggeir's Sohn, will ihn erproben und zieht mit ihm auf Raub aus. Findet mit ihm Wolfsbälge und wird mit ihm Werwolf; warnt Sinfjotle vor Tollkühnheit, ruft ihn zu Hülfe; findet ihn schlafend, von ihm geschmäht beißt er ihn in die Gurgel und trägt ihn heim. Sieht ein Wiesel das andere heilen, erhält durch einen Raben ein Blatt und heilt Sinfjotle ebenso damit. Verbrennt mit Sinfjotle die Wolfsbälge. Verbirgt sich mit ihm in Siggeir's Halle, durch Siggeir's Söhne dort entdeckt werden sie überwältigt und auf Siggeir's Geheiß lebendig begraben. Durchsägt nebst Sinfjotle den Fels mit seinem Schwerte und entkommt aus dem Hügel. Zündet mit Sinfjotle Siggeir's Halle an, ruft Signy heraus und verspricht ihr hohe Ehren. Verschafft sich mit Sinfjotle Heerschiffe (seine Schiffe stoßen vom Lande), erobert sein Erbland. Nimmt Borghild (zu Bralund in Dänemark) zur Frau und erzeugt mit ihr Helge und Hamund; verweigert ihr Sinfjotle's Verbannung und bietet ihr Buße für ihren Bruder. Trinkt zweimal für Sinfjotle den Gifttrank, räth ihm durch den Bart zu trinken. Härmt sich um Sinfjotle's Tod, trägt seine Leiche zu einem Schiffe; verstößt Borghild und beherrscht fürder (in Dänemark, dort von Hjalprek besucht) sein Reich. Sein Ruhm. – Wirbt um Hjordis, führt sie als Gattin heim, hat mit ihr den Sohn Sigurd. Kämpft gegen Hunding's Söhne; sein Schwert zerspringt an Odin's Speer, er wird besiegt und fällt; will sich nicht heilen lassen, prophezeit, daß in Sigurd ihm ein Rächer erstehn werde und vermacht ihm die Stücke seines Schwertes. Stirbt. Sein Hort von Hjalprek und Alf für Sigurd verwahrt.
Sigmund ( Sigmundr) II, Sohn Sigurd's mit Gudrun, drei Winter alt auf Brynhild's Betrieb erschlagen; zu jung, als daß er sich vor seinen Feinden wehren könnte; seine Leiche mit Sigurd's verbrannt.
Signy ( Signý), Volsung's Tochter und Zwillingsschwester Sigmund's, wird gegen ihre Neigung mit Siggeir verlobt und vermählt, ahnt Unheil davon, fährt mit Siggeir nach Gautland. Warnt Vater und Brüder vor Siggeir's Verrath; will bei ihnen bleiben, muß aber auf Sigmund's Geheiß zu Siggeir zurückkehren. Bittet Siggeir ihre Brüder in den Stock zu setzen; sendet einen Vertrauten zu ihnen, erfährt den Tod eines von ihnen; läßt Sigmund mit Honig bestreichen. Erfährt Sigmund's Befreiung und hält mit ihm Rath; sendet ihm ihre Söhne, denen sie vorher zur Muthprobe den Aermel an's Fleisch genäht (auch bei Sinfjotle, heißt ihn sie als zu feige tödten. Vertauscht mit einer Zauberin die Gestalt, sucht so Sigmund auf und bleibt drei Nächte bei ihm, empfängt so von ihm Sinfjotle. Sendet Sinfjotle zu Sigmund. Räth zur Vaterrache. Wirft Sinfjotle Sigmund's Schwert in den Hügel. Von Sigmund aus der brennenden Halle gerufen erklärt sie Sinfjotle's Herkunft, und wie sie fortwährend die Vaterrache betrieben habe; will darnach nicht weiter leben und sucht freiwillig den Tod mit Siggeir und verbrennt mit ihm.
Sigrun ( Sigrún), Hogne's Tochter; von diesem wider Willen an Hodbrodd verheißen, bittet Helge um Beistand, birgt Helge's Flotte, beglückwünscht Helge nach dem Siege und vermählt sich mit ihm.
Sigurd ( Sigurdhr = Sigverd, Sigfrid) I, Sohn Sigmund's mit Hjordis. Vom sterbenden Sigmund als Rächer vorhergesagt. Nach Sigmund's Tode bei Hjalprek geboren und dort aufgezogen; mit Wasser begossen und benannt. Yngve's Sproß genannt. Sein Wuchs und Aussehen (Haar und Bart, Nase, Augen, Gesicht, Schultern) beschrieben: seine Waffen sind goldverziert, sein Schildzeichen ein Drache; sein Schwert Gram (sieben Spannen lang) stößt unten an ein vollwachsenes Aehrenfeld, wenn er geht. Er selbst und sein Roß ist größer und stattlicher, seine Rüstung prächtiger als andere. Seine Augen sind leuchtend und so scharf, daß niemand hineinsehen kann. [Dies hat sich auf seine Kinder und Enkel vererbt.] Er ist voraussichtig, redegewandt und auf das Wohl seiner Freunde bedacht; hat niemals Furcht gekannt, ist ohne Feigheit geboren, will den Tod nicht fliehen. Seine Vortrefflichkeit: er überragt alle Andern, auch seine Brüder. Bei allen beliebt; sein Ruhm wird ewig dauern. – Bei Hjalprek hat er viele Dienstmannen, darunter auch Gest. Kommt zu Regin, der ihn freundlich aufnimmt; von Regin (bei Hjalprek) erzogen (unterrichtet). Giebt sich für elternlos aus; soll fern von den Seinen aufgewachsen sein; kriegsgefangen genannt; Knechtschaft ihm vorgeworfen. Erbittet auf Regin's Aufforderung von König Hjalprek ein Roß, von Odin bei der Roßwahl unterstützt wählt er Grane. Zerbricht zwei von Regin geschmiedete Schwerter, läßt sich von seiner Mutter Sigmund's Schwertstücke geben und von Regin daraus das Schwert Gram schmieden, mit dem er den Ambos durchhaut und einen im Rhein treibenden Wollflock durchschneidet. Läßt sich von Gripi seine Zukunft prophezeien. Noch im Kindesalter erbittet und erhält er von Hjalprek (und Alf) eine stattliche Flotte zur Vaterrache; hat Sturm zu bestehn. läßt aber die Segel nicht einziehen. Nimmt Hnikar (Odin) auf sein Schiff und läßt sich von ihm belehren. Nimmt nach lange unentschiedenem Zweikampf Lyngve gefangen; besiegt die Hundingssöhne und erschlägt Lynge, Hjorvard und alle überlebenden Hundingssöhne; will nichts von der Beute für sich haben. – Hört von Regin die »Vorgeschichte des Hortes« und wird von ihm auf Fafni gehetzt, hegt dagegen Bedenken, will erst Vaterrache nehmen. Reitet mit Regin auf die Gnitahaide, gräbt nach Odin's Rathe mehrere Gruben auf Fafni's Wege, setzt sich in eine und durchbohrt Fafni von unten. Giebt sich für elternlos aus, nennt sich dann; von Fafni vergebens vor dem Horte gewarnt, erklärt er denselben sich aneignen zu wollen; läßt sich von Fafni mythologische Belehrung ertheilen. Schneidet Fafni das Herz aus (hier richtiger Regin statt Sigurd, s. d. Nachtr.) und brät es, kostet das Blut und versteht die Sprache der Vögel, die ihn vor Regin warnen und auf den Hort sowie auf Brynhild-Sigrdrifa hinweisen. Ißt einen Theil des Herzens, einen andern hebt er auf, wovon er später Gudrun giebt. Erschlägt Regin; reitet zu Fafni's Behausung, findet dort den Hort und ladet ihn auf Grane's Rücken. Schlägt den Weg nach Frankenland ein und findet unterwegs auf Hindarfjall Brynhild [= Sigrdrifa] schlafend, zerschneidet ihren Panzer und erweckt sie, läßt sich ihr Schicksal erzählen und sich über Runenweisheit belehren und andere Belehrung ertheilen; von ihr gewarnt vor Frauentrug, vor Feindschaft mit Verwandten und Schwägern. Verlobt sich mit Brynhild [= Sigrdrifa]; damals ward Aslaug erzeugt. – Reitet zu Heimi, wird dort von Alsvinn empfangen, schließt Freundschaft mit ihm, bleibt lange dort. Erblickt von einem Thurme aus Brynhild beim Sticken und wird von Liebesweh ergriffen. Von Alsvinn nach dem Grunde gefragt, sagt er es ihm und erfährt, daß er Brynhild gesehen habe; will sie besuchen und ihre Liebe erwerben; besucht sie, wird von ihr empfangen und bewirthet, wünscht sie zu besitzen, verlobt sich [»aufs Neue«] mit ihr und giebt ihr einen Goldring [Andvaranaut?]. Liebt Brynhild sehr und erwähnt ihrer oft. Der [Falke und] Hirsch in Gudrun's Traum auf ihn gedeutet. Wird von Brynhild [= Sigrdrifa?] als vortrefflichster Held bezeichnet – Reitet zu Gjuke's Halle, für einen Gott gehalten; reitet ohne Erlaubniß der Gjukunge in die Burg, von Gjuke empfangen, übertrifft in Allem Gunnar und Hogne, läßt aber Gunnar den Vorrang, wird von Gjuke und seinen Söhnen hoch geehrt. Erhält von Grimhild einen Zaubertrank, nach dem er Brynhild vergißt; erst, als Brynhild vermählt ist, kommt er wieder zur Besinnung und erkennt sie; da härmt es ihn, daß sie nicht seine Gattin ist, doch fügt er sich in das Unvermeidliche und freut sich des Beisammenseins. Als Gudrun ihm schenkt, findet er Wohlgefallen an ihr, weilt fünf Halbjahre (lange) dort, da wird ihm Gudrun und Herrschaft dazu angeboten; er vermählt sich mit ihr, hat ihr dabei versprochen, sie von Hel aus zu sich zu holen, schließt Blutsbrüderschaft mit Gunnar (und Hogne), zieht mit ihnen auf Heerfahrten; ist ihre Stärke; von ihnen gegen die Gandalfssöhne um Beistand gebeten, zieht er mit, sucht auf Gunnar's Wunsch Starkad im Kampfe auf, schmäht ihn, schlägt ihm zwei Backzähne aus und heißt ihn sich hinwegheben. Erschlägt fünf Könige. Geräth mit Grane in einen Sumpf und verliert dabei eine Sattelspange, die er Gest schenkt. – Begleitet Gunnar bei der Werbung, leiht ihm Grane, tauscht mit ihm die Gestalt, sprengt in Gunnar's Gestalt durch die Waberlohe (ebenso zurück) und nennt sich Gunnar; hält als solcher um Brynhild an und bietet ihr Brautschatz, mahnt sie an ihr Gelübde und hält Beilager mit ihr ohne sie zu berühren, wobei er sein Schwert zwischen sich und sie legt; giebt dafür einen Scheingrund an; hat Gunnar die Treueide gehalten und mit Brynhild keine unerlaubte Vertraulichkeit gehabt. Wird Brynhild's erster Gatte genannt. Nimmt von Brynhild den Ring Andvaranaut und giebt ihr einen andern Ring. Hat Alles an Gudrun gesagt. Ahnt seinen baldigen Tod, der ihm prophezeit ist, woran er früher nicht glauben wollte; sagt, daß Brynhild ihn nicht überleben werde. Will alles Gut hingeben, damit Brynhild lebe; wünscht, daß sie seine Gattin wäre; will Gudrun um Brynhild's willen verlassen. Kommt von der Jagd. Räth Gudrun davon ab, Brynhild nach ihrem Zorne zu fragen. Gebeten zu Brynhild zu gehen, zeigt er wenig Lust dazu. Erklärt schlimme Folgen von Brynhild's Zorn geahnt zu haben: ihren Tod und Rachepläne. Auf Gudrun's Bitte geht er zu Brynhild und fordert sie auf, fröhlich zu sein, erhält Antwort von ihr. Sucht sie mit Gjuke auszusöhnen. Erklärt ihr seine Liebe und betheuert seine Unschuld, indem er dem Truge unterlegen. Geht traurig fort und sagt Gjuke, daß sie wieder rede; sein Panzer springt ihm vor Harm. – Ahnungslos glaubt er keinen Verrath verdient zu haben; wäre schwer zu tödten gewesen, wenn er Verrath geahnt hätte; kann dem Geschick nicht entgehn. Im Bette (neben Gudrun) schlafend von Gutthorm durchbohrt, wirft seinem Mörder sein Schwert nach, welches jenen durchschneidet (Nach deutscher Sage draußen im Walde erschlagen, von Gunnar und Hogne, von Gudrun's Blutsfreunden; auf dem Ritte zu einem Thing von Gjuke's Söhnen erschlagen). Richtet sich bei Gudrun's Wehklagen auf und tröstet sie mit den Brüdern; beklagt, daß sein Sohn zu jung sei, um den Feinden zu entgehn; erkennt Brynhild als Anstifterin; stirbt. Sein Sohn (und Andere?) mit ihm erschlagen. Seine Leiche auf einem Scheiterhaufen verbrannt.
Sigurd ( Sigurdhr) II, Sigurd Hring ( Hringr), läßt durch die ihm verschwägerten Gandalfssöhne Tribut von den Gjukungen fordern; ist nicht selbst auf deren Heerfahrt, weil er sein Land Schweden zu vertheidigen hat; damals schon hochbejahrt.
Sinfjotle ( Sinfjötli), Sohn Sigmund's mit seiner Schwester Signy; seine Herkunft aufgeklärt. Kann Gift nur von außen vertragen. Besteht die Muthprobe bei Signy und bei Sigmund (knetet eine Schlange in den Teig). Kommt noch nicht völlig zehn Winter alt zu Sigmund und bleibt bei ihm. Soll noch mehr erprobt werden; für Siggeir's Sohn gehalten. Nimmt an Sigmund's Raubzügen Theil und wird mit ihm Werwolf, steht als solcher Sigmund bei; nimmt es allein mit elf Mann auf, prahlt gegen Sigmund; von ihm in die Gurgel gebissen, nach Hause getragen und geheilt. Spornt Sigmund zur Vaterrache an. Mit Sigmund in Siggeir's Halle entdeckt, s. Sigmund. Erschlägt Signy's und Siggeir's Kinder (seine Halbbrüder). Erhält im Hügel durch Signy Sigmund's Schwert; durchsägt so mit Sigmund den Fels und entkommt aus dem Hügel. Zündet mit Sigmund Siggeir's Halle an. – Fährt mit Helge gegen die Granmarssöhne; weiß wohl Rede zu stehn, führt ein Scheltgespräch mit Hodbrodd's Bruder [Gudmund], darin Anspielungen auf seine früheren Thaten. Wirbt mit Borghild's Bruder um dieselbe Frau und erschlägt jenen; soll darum Borghild aus den Augen gehn; von Borghild vergiftet; lehnt vorher zweimal den Giftbecher ab. Seine Leiche von Sigmund zum Strande getragen, von einem alten Fährmann (Odin) aufgenommen.
Skade ( Skadhi), mächtig und vornehm, doch weniger als Sige. Herr des Brede; hegt Argwohn gegen Sige, läßt Brede suchen.
Snävar (
Snævarr)
Solar (
Sólarr) Söhne Hogne's; ziehn mit zu Atle, dringen im Kampfe vorwärts.
Sorle ( Sörli), Sohn Jonakr's mit Gudrun, Bruder Hamdi's; strauchelt unterwegs; schlägt Jormunrek die Füße ab. Vgl. Hamdi.
Starkad ( Starkadhr), Storverk's Sohn, stammt aus Fenhring in Norwegen; gleicht einem Riesen. Will vor Sigurd fliehen, der ihm aber zwei Backzähne ausschlägt; entweicht darauf. Ermordet König Armod im Bade.
Svafrlad ( Svafrlödh), Gudrun's Gefolgsfrau, ist schreckensbleich [will Brynhild nicht wecken?].
Svanhild ( Svanhildr), Tochter Sigurd's mit Gudrun, die schönste aller Frauen; wächst bei Jonakr auf. Mit Randve aus dem Lande gesendet und Jormunrek gegeben; fällt durch Bicke's Verrath, wird auf seinen Rath von Rossen zertreten; hat so durchdringende Augen, daß die Pferde sie nicht zu treten wagen, bis ihr das Haupt verhüllt wird.
Sveipud (
Sveipudhr) und
Sveggjud (
Sveggjudhr) Rosse der Granmarssöhne.
Thora ( Thora) I, Hakon's Tochter in Dänemark [in der Halle Half's?]; stickt zu Gudrun's Ergötzung auf ein Gewebe Kriegsfahrten Sigmund's etc.
[ Thora ( Thora) II, Borgarhjort R.]
Valdamar ( Valdamarr) von Dänemark begleitet die Gjukunge auf der Fahrt zu Gudrun.
Vinge ( Vingi) überbringt Atle's Einladung an die Gjukunge, fälscht Gudrun's Runen; sagt den Gjukungen, sie sollten für Atle's Söhne das Reich verwalten; schwört, daß er nicht Verrath sinne, entdeckt den Verrath und wird von den Gjukungen erschlagen.
Volsung ( Völsungr), Reri's Sohn, ist sechs Jahre im Mutterleibe und wird zuletzt herausgeschnitten; küßt seine Mutter, ehe sie stirbt; legte ungeboren das Gelübde ab, weder Feuer noch Eisen zu fliehen. Ist König über Hunenland; auf Heerfahrten sieghaft, hat hundertmal stets siegreich gefochten. Vermählt sich mit Hljod, der Tochter Hrimni's, hat mit ihr zehn Söhne und eine Tochter (Signy). Baut eine Halle um den »Kinderstamm«. Verlobt Signy gegen ihre Neigung mit Siggeir, weigert sich den Ehevertrag zu brechen; schickt Signy zu Siggeir zurück. Folgt Siggeir's Einladung; von Signy gewarnt will er doch nicht fliehen; fällt mit seinem Heer.
Nachträgliche Berichtigungen.
S. 483 am Ende lies: 49, 7-10. – Zu S. 322-24, 327 und 330-31 wäre der Vollständigkeit halber Saxo S. 462 f. zu vergleichen gewesen, nämlich zu 3222: Saxo 462, 15-18; zu 3231: 462, 18 f.; zu 3241: vgl. 462, 20-22; zu 3243–4. 462, 22–24; zu 3272–8: 463, 5-7; zu 3301: 463, 7-9; zu 3311: 463, 10 f. – S. 369, 9 lies: †3. – S. 3771 lies: Nornagestsrima. – S. 408 ergänze: Sinfj. = Sinfjötlalok.
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Druck von A. Th. Engelhardt in Leipzig.