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Ueberschrift unleserlich: S[iggeir] fährt [heim (?)].
Nun ist zu berichten, daß König Siggeir diesen Abend mit Signy Beilager hielt. | Am nächsten Tage aber war das Wetter günstig, da sagte König Siggeir, daß er heim fahren, und nicht warten wolle, bis der Wind wüchse oder die See unfahrbar werde. Es verlautet nicht, daß König Volsung oder seine Söhne ihn abhielten, zumal da er sah, er wolle nicht anders als die Hochzeit verlassen.
Da sprach Signy zu ihrem Vater: »Nicht möchte ich hinweg fahren mit König Siggeir: | nicht will mein Herz ihm entgegenlachen, und in Folge meines Ahnungsvermögens, wie es unserm Geschlechte angeerbt ist, weiß ich, daß aus dieser Heirath uns großes Unheil erwachsen wird, wenn die Abrede nicht schleunig gebrochen wird.« »Nicht sollst du also sprechen, Tochter,« sagte er, »denn es wäre eine große Schmach für ihn sowohl wie für uns, sie ohne Grund zu brechen; auch haben wir dann keine Treue und Freundschaft bei ihm, wenn wir sie brechen, und er wird es uns übel vergelten, soweit er vermag. Das allein ziemt sich, es zu halten von unserer Seite.«
| Nun rüstete sich König Siggeir zur Heimfahrt; bevor sie aber von dem Gastgebot fuhren, ladete er König Volsung, seinen Schwiegervater, und alle seine Söhne zu sich nach Gautland über drei ||90) Monde sammt allem dem Gefolge, das er mit sich nehmen wollte und seiner Würde angemessen wäre. König Siggeir wollte damit nachholen Eigentlich: »leisten« ( gjalda)., was hier an der Hochzeits-Feier gebrach, da er nicht länger bleiben wollte als eine Nacht, während es doch nicht der Leute Sitte ist so zu handeln. | Nun verhieß König Volsung die Fahrt, und am bestimmten Tage zu kommen. Da schied der Schwiegersohn vom Schwiegervater, und fuhr König Siggeir heim mit seiner Frau.