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Lied für den achtzehnten Weinmonds.

Die Erinnerungsfeiern an die Leipziger Schlacht hatten, seitdem im Vorjahre an demselben Tage das Wartburgfest gefeiert worden war, eine besondere Bedeutung erhalten. (D.H.)

1818.

Und es leuchten deutsche Flammen,
Und die Lohe schlägt hervor,
Geister, die dem Licht entstammen,
Wollen heut zum Licht empor,
Treu des Herzens ew'gen Sagen,
Wovon jede Fabel spricht,
Wollen sie den Himmel fragen:
Ist es licht? Und wird es licht?

Ward er darum nicht vernichtet,
Jener Fürst der Schreckensmacht,
Weil er hielt den Pfad gerichtet
Grade hin zur düstern Nacht?
Gott der Ehren, Gott der Gnaden,
Gott der Freiheit, Gott des Lichts,
Stürztest du mit Schmach beladen
Darum Satan nicht ins Nichts?

O die Fragen in die Ferne
Und die Rätsel, die die Welt
Gar zu gern an jene Sterne,
Die dort oben leuchten, stellt!
Nein, zurück zur grünen Erde,
In euch selbst zurück! Zurück!
Sucht den Spruch am eignen Herde,
Spruch von Freiheit, Kraft und Glück.

Warum wollt ihr Gott versuchen
Mit der eitlen Gaukelei?
Flehen, jammern, schelten, fluchen,
Als ob's in euch richtig sei?
Auf euch wendet diese Frage,
Diesen Jammer, diesen Schmerz,
An dem größten deutschen Tage
Fraget ernst das eigne Herz.

Und es wird den Spruch euch künden,
Bittre Mahnung, edlen Trost,
Was aus keinen Rätselfünden
Sich der eitle Gaukler lost,
Wird euch strafen, wird euch weisen,
Wie die Erde sich erneut,
Und was bleibt in höhern Kreisen,
Wo das Ewig tönt fürs Heut.

In euch müßt ihr euch erlösen
Von der Lüge, von dem Wahn,
Von dem bunten Tand des Bösen,
Dem die Welt ist untertan.
Schafft ihr göttliche Gebärde,
Licht und Wahrheit in das Herz,
Wahrlich die versunkne Erde
Steiget fröhlich himmelwärts.

So in Freuden hell zusammen!
Wißt ihr, wie die Losung heißt?
Wie der Geist der hehren Flammen?
Hört es! Eurer Väter Geist!
Schaut, wohin der starke winket,
Folgt ihm redlich für und für:
Wo's am hellsten blitzt und blinket,
Das ist er und sein Panier.