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1816.
Ich mag wohl traurig klagen,
Gar mancher klagt mit mir:
Drei Helden sind erschlagen
In grüner Jugend Zier;
Es waren drei junge Reiter,
Sie zogen so fröhlich hinaus,
Sie zogen gar balde weiter
Zu Gott in das himmlische Haus.
In Mansfelds edlen Bergen
Weht edle Freiheitsluft,
Da kriecht es nicht von Schergen,
Da lügt kein Schelm und Schuft,
Da wächst das freie Eisen,
Da wächst der freudige Mut,
Und alle, die Männer heißen,
Sind reisig und tapfer und gut.
In Mansfeld war geboren
Das fromme, deutsche Kind,
Der Freund, den wir verloren,
Wie wenig Freunde sind,
Der Eckardt
Friedrich
Eckardt, aus Rothenburg in der Grafschaft Mansfeld, Stadtrat und Bergrat in Berlin, zog als Reiter mit aus in den heiligen Krieg, starb als Rittmeister einige Tage nach der Leipziger Schlacht in Halle an der Wunde von einer Flintenkugel., der Vielgetreue,
Dem Gott und das Vaterland rief,
Nun schlummert der junge Leue
Im Grabe so still und so tief.
Auf Leipzigs grünen Felden –
O Leipzig, hoher Klang! –
Da traf's den jungen Helden,
Daß er vom Rosse sank.
Das war ja sein frommes Lieben
Bei Tage und bei Nacht,
Das hatt' ihn hinausgetrieben
In den Tod, in die mordische Schlacht.
Wohl dir! Du hast's errungen
Mit deines Blutes Born,
Die Schande ward bezwungen
Vom edlen Freiheitszorn;
Doch müssen wir andern weinen
Und klagen im bittern Schmerz:
Solange die Sterne scheinen,
Schlug nimmer ein treueres Herz.
Es thront am Elbestrande
Die stolze Magdeburg,
Ihr Ruhm klang durch die Lande,
Ihr Unglück auch hindurch,
Als Tilly dem wilden Feuer
Einst sie zu verzehren gebot;
Da trug sie den Witwenschleier,
Denn ach, ihre Schöne war tot.
Sie mag ihn wieder nehmen,
Ihr starb ihr bester Sohn,
Er ging, ein großer Schemen,
Hinauf zu Gottes Thron,
Da hießen den Schönen, Frommen,
Der kam aus dem heiligen Streit,
Die Englein alle willkommen
Zur ewigen, himmlischen Freud'.
Wohl viele sind gepriesen
Im großen deutschen Land,
Doch dich, mein frommer
Friesen
Karl Friedrich
Friesen aus Magdeburg, ein rechtes Bild ritterlicher und jungfräulicher Unschuld, mit Schönheit, Kraft und Wissenschaft gerüstet, gleich geübt in geistiger und leiblicher Fechtkunst, fiel als Leutnant der Lützowschen Freischar im sechsundzwanzigsten Jahr seines Lebens in Frankreich in einem Gefechte mit Bauern.,
Hat Gott allein gekannt;
Was blühend im reichen Herzen
Die Jugend so lieblich verschloß,
Ist jeglichem Laut der Schmerzen,
Ist jeglichem Lobe zu groß.
War je ein Ritter edel,
Du warst es tausendmal,
Vom Fuße bis zum Schädel
Ein lichter Schönheitsstrahl;
Mit kühnem und stolzem Sinne
Hast du nach der Freiheit geschaut,
Das Vaterland war deine Minne,
Es war dir Geliebte und Braut.
Du hast die Braut gewonnen
Im ritterlichen Streit,
Dein Herzblut ist verronnen
Für die viel edle Maid;
In Welschland von grimmen Bauern
Empfingst du den tödlichen Streich,
Drob müssen die Jungfraun trauern,
Die Blume der Schönheit ist bleich.
Hoch im Cheruskerlande
Da steht ein altes Schloß
Auf grüner Bergeshalde,
Wovon mein
Stolberg
Christian Graf zu
Stolberg, ein Sohn des edlen Friedrich Leopold, starb den Heldentod in der Schlacht von Ligny in Brabant. Er war schön und stattlich, ein Neunzehnjähriger voll ritterlicher, frommer Kraft. sproß;
Es sandte herrliche Boten
Schon aus in grauester Zeit,
Die klagten bei hohen Toten,
Gefallen im Vaterlandsstreit.
Davon lebt auch noch heuer
Wohl mancher Name wert:
Der Vater schwingt die Leier,
Der Sohn der schwingt das Schwert;
Wie jener es vorgesungen,
So machte ihm dieser es nach:
Was frühe dem Knaben geklungen,
Das bringet der Jüngling an 'n Tag.
Es scholl die Kriegsdrommete
Des welschen Aufruhrs neu,
Sie klang wie Hochzeitflöte
Dem Grafen stolz und frei,
Da ließ er sein Hengstlein zäumen,
Da hängt er den Säbel frisch ein
Und sprengte mit heldlichen Träumen
Gar lustig wohl über den Rhein.
Sein Traum ist nun erfüllet
Von deutscher Herrlichkeit,
Sein Durst ist nun gestillet
Nach edlem deutschen Streit;
Er ritt mit den tapfern Reitern
Zum Kampfe nach Brabant hinab,
Da schuf er den Blumen und Kräutern
Ein rotes, blutiges Grab.
Was Lenz und Sonne schufen
Im bunten Rosenmai,
Das stampften Rosseshufen
Im Junius inzwei!
Auch lag in der Jugend Schöne
Mancher Jüngling die Felder entlang,
Das Wehe der Klagetöne
Von Müttern und Bräuten erklang.
Auf Brabants grüner Aue,
Sie heißet Sankt Amand,
Da troff vom roten Taue
Das Eisen mancher Hand,
Mit Rotten aus Welschland trafen
Die preußischen Reisigen dort,
Da holte der Himmel den Grafen,
Da riß eine Kugel ihn fort.
Drum muß ich traurig klagen,
Wohl mancher klagt mit mir,
Drei Helden sind erschlagen
In grüner Jugend Zier,
Es waren drei holde Knaben,
Sie waren so schön und so gut,
Fürs liebe Vaterland haben
Sie fröhlich vergossen ihr Blut
Schlaft still und fromm in Treue
Bis an den Jüngsten Tag,
Wo sich ein Morgen neue
Euch wieder röten mag!
Es blühet um euren Frieden
Gedächtnis so golden schön:
Im Siege ward euch beschieden
Fürs Vaterland hinnen zu gehn.