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Klage um klein Scherzelein.

1817.

Als ich jung war und weidlich,
Da hatt' ich ein Kind,
Unschuldig und maidlich
Und herzig gesinnt,
Klein Scherzelein hieß es,
Das liebliche Kind,
Die Sorgen zerblies es
Wie Wolken der Wind.

Um den Kopf blonde Löckchen,
Die Äugelein blank,
Mit rosigen Bäckchen,
Mit lustigem Gang;
Oft trug es auch Flügel
Und flatterte hin
Über Täler und Hügel
Mit fröhlichem Sinn.

War der Maimond erschienen
In blumiger Zier,
Dann tanzt' es im Grünen
Den Reigen mit mir;
Dann lockte sein Kehlchen
Die Vöglein herbei,
Die liebenden Seelchen
Im liebenden Mai.

War der Winter gekommen
Mit Eis und mit Schnee,
Das Herz schlug beklommen
Und tat mir so weh –
Mit lustigen Spielen
Vertrieb mir's die Zeit,
Ich konnte nicht fühlen,
Wie's stürmet und schneit.

Ach! Wo bist du geblieben,
Du freundliches Kind?
Dein Sehnen, dein Lieben
Wo schlürft es der Wind?
Wohin weit entflogen,
Mir wehe zu tun?
Welche Wälder, welche Wogen
Umrauschen dich nun?

Komm, klein Scherzelein, wieder!
Nur einmal noch komm!
Und mache mich wieder
So selig und fromm,
Wie in glücklichen Tagen,
Komm, spiele mit mir!
Ich muß schier verzagen
So ferne von dir.

Komm, klein Scherzelein, wieder,
Du holdigstes Kind!
Bringe Blumen und Lieder
Und Lust, welche minnt –
Komm mit Spielen und Küssen
Und Träumen der Nacht,
Die mancherlei wissen,
Was der Tag nicht gedacht.


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