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Die Lieder in dem Katechismus, der selbst sich in der Form dem christlichen Katechismus nähert, sind teilweise in dem Ton der alten Kirchenlieder gehalten. (D. H.)
1813.
1.
Gott, du bist meine Zuversicht,
Mein Schirm und meine Waffen,
Du hast den heil'gen Trieb nach Licht
Und Recht in mir geschaffen:
Du großer Gott,
In Not und Tod
Ich will an dir mich halten,
Du wirst es wohl verwalten.
Und wenn die schwarze Hölle sich
Mit ihrem Gift ergösse
Und trotziglich und mörderlich
Durch alle Länder flösse,
Gott bleibt mein Mut,
Gott macht es gut
Im Tode und im Leben:
Mein Recht wird oben schweben.
Und wenn die Welt in Finsternis
Und Unheil sich versenkte,
Mir steht das feste Wort gewiß,
Das Ewigkeiten lenkte,
Das alte Wort
Bleibt doch mein Hort:
Wieviel auch Teufel trügen,
Die Guten sollen siegen.
O großes Wort, o fester Stahl!
O Harnisch sondergleichen!
Was Gott versprach, was Gott befahl,
Das läßt mich nicht erbleichen:
Die stolze Pflicht
Erzittert nicht,
Mag Land und Meer vergehen,
Sie wird mit Gott bestehen.
Drum walt' es Gott, der alles kann,
Der Vater in den Höhen!
Er ist der rechte Held und Mann
Und wird es wohl verstehen.
Wer Gott vertraut,
Hat wohl gebaut
Im Tode und im Leben:
Sein Recht wird oben schweben.
2.
Wann beginnt das Heil zu tagen?
Es braust mit Rossen und mit Wagen
Wild durch die weite Welt der Krieg,
Brandgemalte Teufel scherzen
Mit Menschenrechten, Menschenherzen,
Die schwarze Hölle hat den Sieg.
Sie rufen trotzig aus
In alle Welt hinaus:
Jauchzet! Jauchzet! Das Heil ist da,
Die Freiheit da,
Der Menschheit ew'ger Friede da.
Doch die Wahrheit steht und schweiget,
Die stolze Freiheit trau'rt und zeuget
Des Satans glatten Worten nicht,
Die Ehre fliehet vor der Schande,
Die Treue räumet flugs die Lande,
Sie wohnet nur mit Recht und Pflicht.
Die hohen Zeugen all
Erklingen lauten Schall:
Nimmer, nimmer war Gottes Reich
Der Hölle gleich,
Ihr Bund heißt Elend, Trug ihr Steig.
Seid gegrüßt, ihr edlen Zeugen!
Der höchste Richter wird nicht schweigen,
Der waltend hoch auf Sternen geht,
Der die lichten Himmelskerzen
Entzündet und die Menschenherzen
Mit seines Odems Kraft durchweht.
Er ist der rechte Mann,
Der einzig helfen kann:
Preis dem Mächtigen! Preis dem Hort!
Es steht sein Wort:
Das Gute sieget hier und dort.
Tobe, Satan! Sei verwegen!
Vor dieser Macht zersplittern Degen,
Zerspringet diamantner Stahl!
Gott will Recht und Ehre schützen
Und Trug und Bosheit niederblitzen
Mit seiner Rache Donnerstrahl:
Der starke Siegesheld,
Der Erd' und Himmel hält,
Schmettert Schande hinab ins Nichts,
Der Gott des Lichts
Ist nicht ein Gott des Bösewichts.
Darum himmelauf, Gedanken!
Mit Gott dem Helfer in die Schranken
Für Freiheit, Recht und Vaterland!
So ihr's meint mit rechten Treuen,
Bläst Gott euch an mit Mut der Leuen
Und stärkt mit Kraft die schwächste Hand!
Der gute fromme Gott,
Er bleibt in Not und Tod.
Fallet nieder und betet an!
Der helfen kann,
Er ficht als Streiter euch voran.
3.
Hilf, Herr! Wir haben viel gesündigt,
Drum drückt uns Schmach und Unglück schwer.
Dein heilig Wort, das du verkündigt,
Das kannten wir im Trug nicht mehr,
Des Glaubens süßes Himmelslicht
Schien unsern blinden Herzen nicht.
Umnebelt waren wir von Dünsten,
Vom gauklisch bunten Höllenschein,
Und spannen uns mit eitlen Künsten
Stets dichter in die Lüge ein,
Das Leben schwankte ohne Ziel,
Und jeder tat, was ihm gefiel.
Die fromme Liebe war erkaltet,
Die stille Demut war dahin,
Was droben auf den Sternen waltet,
Erkannte nicht der trübe Sinn,
Von eigner Weisheit aufgebläht
Vergaß er Gottes Majestät.
Drum liegen wir so tief darnieder,
Drum plagt uns fremde Tyrannei,
Daß Gott der Herr mit Schrecken wieder
Gesuchet und gefürchtet sei,
Daß wir erkennen, wie wir sind
Vor ihm wie Sand und Spreu im Wind.
Du Höchster in des Himmels Höhen,
Des Name Huld und Gnade heißt,
O laß uns doch nicht gar vergehen!
O sende deinen treuen Geist
Erleucht' uns mit des Glaubens Schein
Und hauch' uns deine Liebe ein!
Dann stehn wir wieder auf in Freuden,
Dann kommt uns wieder Sieg und Glück,
Dann heben wir aus langen Leiden
Zu dir empor den frohen Blick,
Dann klingen und dann singen wir:
Gott bleibt der Helfer für und für.
4.
Es spricht der freche Bösewicht:
Ich bin durch mich geworden,
Und macht die Welt zum Hochgericht
Und lüstet nur nach Morden
Und ruft in seinem eitlen Wahn:
Die Länder sind mir untertan,
Ich bin der Herr der Erde.
Und weiß nicht, daß den Sternensitz
Der höchste Meister lenket,
Der schneller als sein Flammenblitz
Die Ewigkeiten denket,
Der Tyrannei wie Spreu verweht,
Sein heißt die erste Majestät,
Sein Walten hat kein Ende.
Der zieht die rechten Waffen an,
Wer ihm allein vertrauet,
Dem Helden, welcher helfen kann,
Wann Tod und Furcht ergrauet;
Wer sich auf solchen Schutz verläßt,
Der steht im Glück und Unglück fest,
Kein Teufel mag ihn schrecken.
Drum unverzagt und wohlgemut,
Wer Freiheit liebt und Ehre!
Ein recht Gewissen streitet gut
Und schlägt die größten Heere,
Ein treuer Sinn ist echter Stahl
Und überwindet tausendmal,
Was Gott den Herrn nicht fürchtet.
So kniet hin und betet an
Und schwört die rechte Treue,
Daß sich in jedem deutschen Mann
Der alte Trost erneue,
Daß wir den Glauben halten fest,
Daß Gott uns nimmermehr verläßt,
Wenn wir ihn nicht verlassen.
1.
Flammet Herzen! Wehet Fahnen!
Flammet, wehet himmelan!
Denn die Wonne der Germanen,
Denn die Schlacht sie hebet an,
Und es tilgt der scharfe Stahl
Lange Schande, lange Qual.
Klingt Trompeten! Klingt Posaunen!
Trommel schmettre wirbelnd drein!
Schrecken fliege und Erstaunen
Mit uns furchtbar durch die Reihn!
Vorderst leuchtend schwebe, Sieg!
Denn wir ziehn in heil'gen Krieg.
Auch ist einer mitgezogen,
Der am besten streiten kann,
Hat der Rache Schwert gezogen,
Einer, ein gewalt'ger Mann –
Hört! Sein Name klinget Gott,
Und der Feinde Trotz wird Spott.
Denn er ist der Freiheit Retter
Und der Treue sichrer Hort,
Weht wie Sturmwind dürre Blätter
Lug und Trug der Buben fort;
Gott ist unser Heil und Sieg,
Denn wir ziehn in heil'gen Krieg.
Deutsche Ehre zu erneuen,
Zu vertilgen welschen Tand,
Ziehn wir aus mit echten Treuen
Für das heil'ge Vaterland,
Mit uns ziehen Pflicht und Recht:
Zittre drum, Tyrann und Knecht!
Zittre! Denn wir wollen sterben,
Sterben all in einem Mut,
Oder auch das Land erwerben
Mit dem Eisen, mit dem Blut:
Deutschland ist's, der Freiheit Land,
Tapfrer Männer Vaterland.
Darum, Herzen, werdet Flammen!
Darum, Fahnen himmelan!
Deutschlands Kinder, frisch zusammen!
In dem Freiheitskampf voran!
Brecht der Knechtschaft schnödes Joch!
Gott im Himmel lebet noch.
Hebt die Hände! Laßt uns schwören!
Für das heil'ge deutsche Land,
Für der Väter hohe Ehren
Herz und Schwert zum Sieg gewandt!
Laßt uns tilgen Hohn und Spott!
Betet alle:
Groß ist Gott!
2.
Erwache, edler deutscher Zorn,
Erwache, heller deutscher Mut,
Berausche dich im Himmelborn
Mit Feuerkraft und Feuerglut.
Nimm Gottes Freude dir im Herzen,
Nimm Gottes Zeichen dir am Hut,
So kannst du mit der Hölle scherzen
Und lächeln in der Schlachten Wut.
Der Satan steht mit stolzer Wehr
Und prahlt, die ganze Welt sei sein,
Er schwinget trotzig Schwert und Speer
Und dräut, es soll gewonnen sein;
Doch zeige ihm des Kreuzes Zeichen,
Doch zieh dein Eisen aus mit Gott,
Gleich wird sein schnöder Trotz erbleichen,
Gleich wird der blanke Lug zu Spott.
Drum auf! Drum auf mit Gott dem Herrn!
Du deutsche Jugend wohlgemut!
Aus allen Landen nah und fern,
Und brich den welschen Übermut;
Drum auf mit heiligen Gebeten,
Und schwöre bei dem höchsten Hort:
Kein Feind soll deutsche Erde treten,
Den nicht dein schneidig Schwert durchbohrt.
Drum auf, drum auf zum heil'gen Streit
Für Freiheit, Recht und Vaterland!
Die Treue währt in Ewigkeit,
In nichts zerrinnt der Hölle Tand;
Drum auf mit treuem deutschem Herzen!
Drum auf mit altem deutschem Mut!
Und mit der Hölle kannst du scherzen
Und lächeln in der Schlachten Wut.
3.
Auf! Die Schwerter hell heraus!
Und die Herzen froh gehoben!
Noch steht Gottes Himmelshaus,
Noch schwebt Gottes Rechte oben,
Noch hält Gott das Weltgericht.
Gott ist unsre Zuversicht.
Laßt die Fahnen lustig wehn!
Laßt die Trommeln mutig klingen!
Gott der Herr wird mit uns stehn
Und den Blitz der Rache schwingen,
Gott verläßt die Guten nicht.
Gott ist unsre Zuversicht.
Tobe nur, du Höllenheer!
Wütet, mordet nur, Tyrannen!
Gott verweht wie Sand am Meer
Lug und Trug und Schande dannen.
Gott bestraft den Bösewicht.
Gott ist unsre Zuversicht.
Auf! Mit Gott zum Heldenstreit!
Auf für Freiheit, Recht und Ehre,
Daß sich deutsche Redlichkeit,
Daß sich deutsche Treue mehre!
Gott, der Tyrannei zerbricht,
Gott ist unsre Zuversicht.
Klingt denn, Trommeln! Fahnen weht!
Herzen weht in lichten Flammen!
Für der Freiheit Majestät,
Für das Vaterland zusammen!
Frisch hinein, und zaget nicht!
Gott ist unsre Zuversicht.
4.
Frischauf, ihr deutschen Scharen!
Frischauf zum heil'gen Krieg!
Gott wird sich offenbaren
Im Tode und im Sieg:
Mit Gott, dem Frommen, Starken,
Seid fröhlich und geschwind,
Kämpft für des Landes Marken,
Für Eltern, Weib und Kind.
Frischauf! Ihr tragt das Zeichen
Des Heils an eurem Hut.
Dem muß die Hölle weichen
Und Satans Frevelmut,
Wenn ihr mit treuem Herzen
Und rechtem Glauben denkt,
Für wieviel bittre Schmerzen
Sich Gottes Sohn geschenkt.
Drum auf für deutsche Ehre,
Du tapfres Teutsgeschlecht!
Der beste Schild der Heere
Heißt Vaterland und Recht,
Als schönste Losung klinget
Die Freiheit in das Feld,
Wo sie die Fahne schwinget,
Wird jedes Kind ein Held.
Drum auf, ihr deutschen Scharen!
Frischauf zum heil'gen Krieg!
Gott wird sich offenbaren
Im Tode und im Sieg;
Und wenn die ganze Hölle
Sich gösse über euch,
Ihr spült sie, wie die Welle
Das Sandkorn, weg von euch.
5.
Frischauf, ihr deutschen Brüder!
Frischauf zum heil'gen Streit!
Der Satan drückt uns nieder
Und wütet weit und breit.
Er will die Erdenflur
Zur Schlangenwüste machen,
Mit Tigern und mit Drachen
Verheeren die Natur.
Er will die Freiheit morden
Und brechen jedes Recht,
Der Trug ist Herr geworden,
Es dient der Mut als Knecht,
Die Wahrheit fliehet fern
Vom blutigen Getümmel
Hoch in den lichten Himmel,
Sie klagt es Gott dem Herrn.
Drum auf, ihr deutschen Brüder!
Es hat's der Herr gehört –
Auf! Schlagt die Schande nieder,
Die Recht und Licht zerstört!
Auf! Waffnet Herz und Hand
Mit alter deutscher Treue,
Daß Redlichkeit sich freue,
Daß zittre Trug und Tand!
Auf mit dem Herrn der Scharen!
Wohlauf in Not und Tod!
Es wird euch wohl bewahren
Der alte treue Gott;
Von ihm kommt alles her,
Zu ihm geht alles wieder:
Drum zagt nicht, deutsche Brüder!
Gott steht mit euch im Heer.
Gott steht mit euch im Leben,
Gott steht mit euch im Tod;
Will Gott den Arm erheben,
Wo bleibet, was euch droht?
Mit Gott das Schwert zur Hand!
Mit Gott hineingefallen!
Und laßt die Losung schallen:
Gott! Freiheit! Vaterland!
1.
Wohlauf mit Herz und Mut!
Wohlauf! Dem Herrn zu danken,
Der große Wunder tut
Und herrschet ohne Wanken.
Auf! Bringet Lob und Preis
Dem höchsten Gott und Herrn,
Der alles sieht und weiß,
Was nah' ist und was fern.
Er ist der Schlachten Held,
Der hoch auf Sonnen wohnet.
Der Unschuld trägt und hält
Und Trug mit Schande lohnet,
Er ist der starke Hort
Der Freiheit und des Rechts,
Weht List der Buben fort
Und Rat des feigen Knechts.
Sein heißt die Majestät,
Die Thronen sein, die Lande,
Er stürzt, was trotzig geht,
In Elend und in Schande,
Was niedrig ist und klein,
Das hebt er aus dem Nichts
Zu hellem Ehrenschein,
Der Gott des Weltgerichts.
Er half uns wunderbar,
Er war der Schwachen Streiter:
Wild schnob der Feinde Schar,
Wild schnoben Ross' und Reiter;
Sie brausten ohne Zahl
Daher wie Flut im Meer,
Sie schlug nicht unser Stahl,
Gott, Gott war unser Heer.
Drum klinget Freudenklang,
Drum singet Jubellieder,
Und fallt mit Lobgesang
Vor seinem Throne nieder;
Auf! Dankt ihm für und für!
Auf! Dankt und betet an!
Gott, Gott ist's dort und hier,
Der einzig helfen kann.
2.
Groß ist Gott!
Es klingt sein mächtig Werde,
Die Himmel wölben sich,
Mit Blumen steigt empor die Erde,
Die Tiefe setzet sich!
Der Jubelklang der Sterne,
Des Menschen froher Lobgesang
Tönt durch die Nähe, durch die Ferne
Den hohen Klang:
Groß ist Gott, unendlich groß!
Allmächtig ist Gott!
Er hebet aus dem Staube,
Was niedrig ist und klein,
Verwehet gleich dem Sand, dem Laube,
Was waget frech zu sein,
Er schlägt die schnöden Spötter
Ihr stolzer Mut wird eitel Nichts,
Er ist der höchste Gott der Götter,
Der Gott des Lichts.
Allmächtig ist Gott, der starke Gott.
Allmächtig ist Gott!
Es zog in wilden Haufen
Die Hölle trotzig aus,
Sie prahlte: Meine Rosse saufen
Die tiefsten Ströme aus;
Sie prahlte: Meinen Scharen
Sind Meer und Länder untertan.
Da kam der Himmelsheld gefahren –
Es lag ihr Wahn.
Allmächtig ist Gott, der starke Gott.
Barmherzig ist Gott!
Er hat den Feind geschlagen,
Er hat mir Sieg verliehn;
Was trotzig war, das muß verzagen,
Was schwach war, das ist kühn;
Er bricht die schweren Bande,
Er tilgt die fremde Tyrannei,
Er rettet mich von Trug und Schande,
Er macht mich frei.
Barmherzig ist Gott, der fromme Gott.
Danket Gott!
Er will sich gnädig weisen,
Er führet unsern Krieg;
Nicht unsre Hände, unsre Eisen:
Der Herr gab uns den Sieg.
Drum fallet fröhlich nieder
Und singt ihm lauten Lobgesang!
Durch alle Herzen klinge wieder
Der hohe Klang:
Groß ist Gott, unendlich groß!
3.
Auf! Danket Gott und betet an
Den Helden aller Helden,
Von dem die Erden ab und an
Und alle Himmel melden;
Auf! Werdet heute ein Gesang!
Auf! Klinget heute einen Klang:
Gott sei allein die Ehre!
Denn trotzig gleich der Meeresflut,
Wann wilde Stürme brausen,
Ergoß sich grimmer Feinde Wut
Mit Schrecken, Angst und Grausen;
Voran zog Hunger, Pest und Tod,
Und durch die Länder ward gedroht:
Wer wagt mit uns zu streiten?
Da ließ der Herr vom Himmelssaal
Die Donnerglocken schallen;
Sie schlug nicht unser Arm und Stahl,
Sie sind durch Gott gefallen:
Der Held der Helden hat's getan,
In Staub zerschmettert liegt ihr Wahn,
Ihr Trotz ist stummes Schweigen.
Drum danket Gott und betet an
Den Helden aller Helden
Und lasset Weib und Kind und Mann
Die hohen Wunder melden,
Drum singet frohen Lobgesang,
Drum klinget lauten Freudenklang:
Gebt unserm Gott die Ehre!
Auf! Deutsche Brüder! Auf! Und zusammen!
Auf! Zum Rachekriege auf!
Alle, die Teut und Mannus entstammen,
Reisig, mächtig, tapfer auf!
Steht fest geschlossen, fest gleich den Bergen,
Schlagt eure Schergen,
Schlagt sie!
Tilgt Tyrannenschande weg!
Schwinget die Säbel, zücket die Degen,
Bäumt den schweren Todesspeer!
Recht macht zu kühner Tugend verwegen,
Gott ficht mit euch in dem Heer,
Gott wird die treuen Streiter nicht lassen,
Wagt ihr zu hassen
Teufel,
Fransche Teufel, fransche List.
Hell lasset Trommeln, Pfeifen erklingen!
Freiheit, Freiheit lebe hoch!
Schimpf soll auf Säbelspitzen zerspringen,
Brechen soll das Sklavenjoch.
Auf! Deutsche Brüder! Frisch mit dem Eisen!
Lasset uns weisen
Alle
Heut, was deutsches Blut vermag!
Noch einen Klang dem heiligen Boden,
Deutsches Vaterland, auch dir!
Klang auch den Ehren herrlicher Toten,
Einst des Volkes Schutz und Zier!
Hermann, du freier, mutiger Degen,
Hauche den Segen
Brennend
Ein wie Flammen in das Herz.
Nun denn! So ziehet, reisige Streiter,
Fröhlich aus zum heil'gen Krieg!
Gott ist der Helfer, Gott ist der Leiter,
Gottes Hand hält Glück und Sieg.
Wagt ihr für höchste Preise zu kämpfen,
Werdet ihr dämpfen
Blutig
Der Tyrannen Höllenbrut.
Hebt das Herz! Hebt die Hand!
Schwöret für die große Sache,
Schwört den heil'gen Schwur der Rache!
Schwöret auf das Vaterland!
Schwöret auf den Ruhm der Ahnen,
Auf die deutsche Redlichkeit,
Auf die Freiheit der Germanen,
Auf das Höchste schwöret heut!
Hebt das Herz! Hebt die Hand!
Erd' und Himmel soll ihn hören
Unsern hohen Schwur der Ehren,
Unsern Schwur fürs Vaterland.
Glorreich schwebe, stolzes Zeichen,
Das voran im Streite weht!
Keiner soll von hinnen weichen,
Wo sich dies Panier erhöht!
Hebt das Herz! Hebt die Hand!
Wehe mutig, edle Fahne!
Daß sich jede Brust ermahne
Für das heil'ge Vaterland!
Mache, stolzes Ehrenzeichen,
Alle Männer ehrenfest,
Daß sie tausendmal erbleichen,
Eh' nur einer dich verläßt!
Hebt das Herz! Hebt die Hand!
Heil uns dieser Ehrenweihe!
Ewig lebe deutsche Treue!
Ewig blühe deutsches Land!
Freiheit, deutsche Freiheit, schwebe
Um die Hütten, um den Thron!
Trug und Lug und Schande bebe!
Und zur Hölle fahre Hohn!
Hebt das Herz! Hebt die Hand!
Hebt sie zu der Welten Meister!
Hebt sie zu dem Geist der Geister!
Hebt sie hoch vom Erdentand!
Daß wir's treu und heilig halten
In Gedanken, Wort und Tat:
Gott muß doch zuletzt verwalten,
Was der Mensch beschlossen hat.
Betet, Männer! – Denn ein Jüngling kniet –
Daß sein Herz, sein Eisen heilig werde!
Küsse, Knabe, fröhlich diese Erde,
Denn sie ist der Freiheit heil'ges Land.
Willst du seinen Namen hören?
Glühe bei dem Klang der Ehren!
Deutschland heißt dein Vaterland.
Betet, Männer! – Denn ein Jüngling kniet –
Macht den Klang unsterblich seinen Ohren!
Deutscher Jüngling, frei bist du geboren,
Freiheit sei dein Glanz, dein höchstes Gut!
Ihr sollst du dein ganzes Leben,
Ihr den letzten Atem geben,
Ihr dein bestes Herzensblut!
Betet, Männer! – Denn ein Jüngling kniet –
Und er hat den höchsten Schwur geschworen.
Hier und dort sei ihm das Heil verloren,
Wenn er diese Worte jemals schwächt!
Erd' und Himmel sollen zeugen!
Dienen müss' er dann dem Feigen
Und erzittern vor dem Knecht!
Betet, Männer! – Denn ein Jüngling kniet –
Schönes Eisen, du, der Freien Freude,
Schmuck der Tapfern, köstlichstes Geschmeide,
Das der Hammer aus Metallen schlug!
Werde, ritterlicher Degen,
Deutschem Lande Ruhm und Segen!
Werde Deutschlands Feinden Fluch!
Betet, Männer! – Denn ein Jüngling kniet –
Eisen, könnte Untreu diesen schänden,
Dann empöre dich in seinen Händen,
Stoß in seine Brust geschwindsten Tod!
Dulde nimmer, Schwert der Ehren,
Daß Verräter bei dir schwören!
Dulde nimmer Sklavennot!
Betet, Männer! – Denn ein Jüngling kniet –
Steh nun auf, umgürtet mit dem Stahle!
Steh nun auf! Es schaun vom Himmelssaale
Deine Ahnen fröhlich auf dein Fest,
Segnen deine Waffenweihe,
Machen dich für Pflicht und Treue
Ehrenfest und eisenfest.
Betet, Männer, heiligstes Gebet!
Gott im höchsten Himmel gebe Segen
Diesem freien Mann und seinem Degen,
Daß er Blitz in deutschen Schlachten sei!
Gott behüte unsre Lande,
Unsre Seelen vor der Schande!
Gott erhalte Deutschland frei!