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Ein Bauer, der unlängst Schultheiß geworden, ging in die Badstube und saß daselbst ganz tiefsinnig. Als nun der Badergesell zu ihm kam und fragte, ob er sich schon habe den Kopf waschen lassen, hub dieser neugebackene Dorfregent an: »Ach mein Freund, ich weiß es nicht, denn ich habe so viel mit den gemeinen Sachen zu tun und zu gedenken, daß ich nicht fühle, wo mir der Kopf steht.«
Ein Baurenknecht hatte sich in seinem Dorf mit einem Mädchen versprochen. Als er aber nach der Hand auf ein ander Dorf in Dienste gehen wollte, bat ihn seine Liebste, er sollt ihr doch einen Ring, daran sie sein unterdessen gedenken könnte, machen lassen.
Der Bauer, durch Liebe bewegen, ging zum Goldschmied, bezahlte einen Ring und verlangte, man möchte in denselben inwendig eingraben diese Worte: »Gute Nacht, liebes Gretchen!« Und das fein tröstlich und auch kläglich.
Der Bauer wurde auf den folgenden Tag verwiesen, daß er alsdann sollte fertig sein, findet sich auch auf die bestimmte Zeit ein und bittet, man möchte ihm die Schrift vorlesen.
Der Goldschmied lieset solche frisch weg.
Der Bauer aber wird zornig, sagend, er hätte es ja fein tröstlich und kläglich bestellet, dieses aber wäre zu freudig. Zog auch noch einen Reichstaler heraus und befahl, man sollte es anders und zwar kläglicher machen.
Der Meister sah, daß er einen rechten Kaufmann vor sich hatte, nahm den Taler und hieß ihn nach ein paar Stunden wiederkommen. – Als dies geschah, las der Meister die Worte recht kläglich, indem er den Kopf in die Hände nahm, die Augen betrübt verkehrte und unter oftmaligem Schlucken sagte: »Gute Nacht, liebes Gretchen!«
Und also war es auch dem Bauren recht.