InhaltInhalt
- Anonyme Verfasser
- Magister Bocchus entbietet dem Herrn Marculph seinen herzlichsten Gruß.
- I. Thomas Langschneider wohlbestallter, obgleich unwürdiger Bakkalaureus der Theologie entbeut seinen Gruß dem hochansehnlichen und hochgelahrten Herrn Ortuin Gratius aus Deventer Poeten, Redner, Philosophen, auch Theologen und noch mehr, wenn ihm beliebt.
- II. Magister Johannes Pelzer entbeut seinen Gruß dem Magister Ortuin Gratius
- III. Magister Bernhard Federteser an Magister Ortuin Gratius.
- IV. Magister Johannes Kannegießer an Magister Ortuin Gratius.
- V. Johannes Straußfeder an Ortuin Gratius.
- Kapitel 8
- VII. Magister Petrus Hafenmus an Magister Ortuin Gratius.
- VIII. Franz Gänseprediger an Magister Ortuin Gratius.
- IX. Magister Conrad von Zwickau entbeut seinen Gruß dem Magister Ortuin Gratius.
- X. Johannes Arnoldi grüßt vielmal den Magister Ortuin Gratius.
- XI. Cornelius Fenstermacher grüßt vielmal den Magister Ortuin Gratius.
- XII. Magister Hildebrand Mammaceus entbeut seinen Gruß dem Magister Ortuin.
- XIII. Magister Conrad von Zwickau grüßt den Magister Ortuin.
- XIV. Magister Johannes Krabacius grüßt den Magister Ortuin Gratius.
- XV. Wilhelm Scherenschleifer grüßt den Magister Ortuin.
- XVI. Matthäus Honiglecker entbeut seinen Gruß dem Magister Ortuin Gratius.
- XVII. Magister Johannes Hipp grüßt den Magister Ortuin Gratius.
- XVIII. Magister Petrus Regelin grüßt den Magister Ortuin Gratius.
- XIX. Stephanus Glatz Lizentiat an Magister Ortuin Gratius.
- XX. Johannes Lucibularius an Magister Ortuin Gratius.
- XXI. Magister Conrad von Zwickau grüßt den Magister Ortuin Gratius.
- XXII. Gerhard Schirrugel an Magister Ortuin Gratius.
- XXIII. Johannes Wickelträger, demütiger Professor der heiligen Theologie, entbeut seinen Gruß dem Magister Ortuin Gratius, Poeten und Theologen etc.
- XXIV. Paulus Taubenstößer grüßt vielmal den Magister Ortuin Gratius.
- XXV. Magister Philipp Steinmetz entbeut seinen Gruß dem Magister Ortuin Gratius.
- XXVI. Anton Rübenstadt wünscht dem Magister Ortuin Gratius
- XXVII. Johann Stabler aus Miltenberg entbietet seinen Gruß dem Magister Ortuin Gratius.
- XXVIII. Bruder Konrad Dollenkopf an Magister Ortuin Gratius.
- XXIX. Magister Tilmann Lumplin grüßt den Magister Ortuin Gratius.
- XXX. Dem grundgelehrten und hocherleuchteten Magister Ortuin Gratius Theologen, Poeten und Redner in Köln seinem hochverehrten Herrn und Lehrer entbietet Johannes Schnarrholtz demnächst Lizentiat, überschwängliche Grüße nebst untertäniger Empfehlung seiner Dienstbereitwilligkeit.
- XXXI. Dem wohlbestallten Bakkalaureus der Theologie Bartholomäus Colp, Karmeliter Ordens empfiehlt sich nebst Gruß Willibrord Riceti aus dem Orden der Wilhelmiten Kursor in der Theologie mit Genehmigung des hochwürdigen Ordensgenerals.
- XXXII. Dem Mann von unaussprechlicher Gelehrsamkeit Magister Ortuin Gratius entbietet Magister Gingolf Holzhacker tausend und aber tausend Grüße in ungeheuchelter Liebe.
- XXXIII. Mammotrektus Buntemantel, Magister der sieben freien Künste grüßt herzinniglich den Magister Ortuin Gratius; Philosophen, Redner, Poeten, Rechtsgelehrten, Theologen in unbeschränkter Stellung.
- XXXIV. Magister Ortuin Gratius entbietet seinen Gruß dem Magister Mammotrektus, seinem grundgelehrten Freunde im höchsten Grade der Freundschaften.
- XXXV. Lyra Buntschuhmacher, Theolog aus dem Predigerorden grüßt den Wilhelm Hackinet, den größten Theologen unter den Theologen.
- XXXVI. Eitelnarrabianus von Pesseneck, Kursor der Theologie vom Orden des heil. Wilhelm entbietet dem Magister Ortuin Gratius unzählige Grüße.
- XXXVII. Lupold Federfuchser, demnächst Lizentiat entbietet dem Magister Ortuin Gratius so viel Grüße, als die Gänse Gras fressen.
- XXXVIII. Petermann Kachelofen, Lizentiat, entbietet dem Magister Ortuin Gratius Grüße über Grüße.
- XXXIX. Nikolaus Luminatoris sendet dem Herrn Magister Ortuin so viele Grüße, als in einem Jahre Flöhe und Mücken geboren werden.
- Kp XL. Herbord Mistlader entbietet dem Magister Ortuin dem Mann von unvergleichlicher Gelehrsamkeit, seinem hochverständigen Lehrer, so viele Grüße, daß kein Mensch sie zu zählen vermag.
- XLI. Filippazzo aus Antwerpen, Bakkalaureus entbietet seinem ganz besondern Freunde Magister Ortuin Gratius unzählige Grüße.
- Anhang zur ersten Abteilung.
- XLIII. XLIV. Gallus Leineweber aus Gundelfingen, Kantor unter guten Freunden, entbietet seinen Gruß dem Magister Ortuin Gratius, seinem vielgeliebten Lehrer.
- XLV. Arnold von Tongern, unser Magister der heiligen Schrift, entbietet seinen Gruß dem Magister Ortuin Gratius.
- XLVI. Johannes Wagner von Ambach grüßt vielmal den Ortuin Gratius von Deventer.
- XLVII. Wendelin Tuchscherer, Bakkalaureus und Kantor zu Straßburg, grüßt vielmals den Magister Ortuin Gratius.
- XLVIII. Jakob van Hoogstraten, der sieben freien und schönen Künste und der hochheiligen Theologie demütigster Professor, auch in einigen Teilen Deutschlands Meister und Bestrafer der Ketzer, welcher zu Köln sein Leben fristet, entbietet seinen Gruß in unserem Herrn Jesu Christo dem Magister Ortuin Gratius aus Deventer.
- XLIX.
Autorenseite
<< zurück weiter >>
XXXV. Lyra Buntschuhmacher, Theolog aus dem Predigerorden grüßt den Wilhelm Hackinet, den größten Theologen unter den Theologen.
Ihr habt mir aus England, von London aus, einen langen, schön lateinisch stilisierten Brief geschrieben, worin Ihr mich ersuchet, Euch etwas Neues, sei es gut oder schlimm, mitzuteilen, weil Ihr von Natur geneigt wäret, Neuigkeiten zu hören, wie dies bei allen der Fall ist, weiche ein warmblütiges Naturell haben, gerne musikalische Vorträge hören und bei Tische heiteren Sinnes sind. Ich war hoch erfreut, als ich Euern Brief erhielt, wie einer, der eine kostbare Perle gefunden hat, und habe ihn meinen Herren, Johannes Crocinus und Linacer, gezeigt mit den Worten: »Sehet meine Herren, sehet, ist nicht dieser unser Magister ein Muster im lateinischen Stil, im Verfertigen von Aufsätzen und in der Kunst, Briefe zu schreiben~« Und sie schwuren, daß sie keine so kunstreich lateinische Briefe verfassen könnten, obgleich sie Poeten sind, griechische und lateinische, und erhoben Euch über alle, die in England, Frankreich, Deutschland und allen Nationen unter dem Himmel leben. Darum wäre es auch nicht zum verwundern, daß Ihr General Eures Ordens seid und daß der König von Frankreich Euch liebt; denn Ihr habt keinen der Euch gleichkommt im Lateinschreiben, im Disputieren und im Predigen; auch versteht Ihr es, auf den König, wie auf die Königin im Beichtstuhle bestens einzuwirken. Auch lobten Euch jene beiden Poeten wegen Eurer Kunstfertigkeit in der Rhetorik. jedoch war auch ein junger Geselle da, der als Richard Corcus immatrikuliert war; dieser trat voll Anmaßung gegen Euch auf, Ihr schriebet nicht kunstgerecht nach den Regeln der Rhetorik, allein er kam ganz außer Fassung, als er es beweisen sollte. Er befindet sich jetzt in Leipzig und studiert die Logik des Petrus Hispauns. Ich glaube, er wird sich später mehr in acht nehmen. Allein ich komme nun zu den Neuigkeiten. Die Schweizer und Landsknechte haben heftige Wirren zwischen einander erregt, indem sie sich zu vielen Tausenden wechselseitig niedermachten: es ist zu fürchten, daß keiner von ihnen in den Himmel komme, da sie es des Geldes wegen tun; und es darf ja kein Christ den andern töten. Doch, Euch kümmern derlei Dinge nicht, denn es ist ja nur geineines Volk, das absichtlich Streit aufsucht. Schlimmer ist eine andere Neuigkeit; Gott gebe, daß sie nicht wahr ist. Man schreibt aus Rom, der Spiegel von Johannes Reuchlin sei auf Befehl des Papstes, unseres Herrn, aus der Muttersprache in's Lateinische übersetzt worden und laute an mehr als zweihundert Stellen im Lateinischen anders, als ihn unsere Magister und Herr Johannes Pfefferkorn in Köln übersetzt haben; auch sagt man für gewiß, daß er zu Rom öffentlich gelesen und mit dem Talmud der Juden gedruckt werde. Daraus ziehen sie nun den Schluß, unsere Magister seien Fälscher und ehrlose Leute, weil sie schlecht übersetzt hätten; auch seien sie Esel, die weder lateinisch, noch deutsch verständen; und wie sie jenes Buch bei dein heiligen Andreas zu Köln verbrannt haben, so müßten sie auch ihren Ausspruch und das Gutachten von Paris verbrennen, oder selbst Ketzer sein. Ich könnte Blut weinen, so sehr schmerzt mich das: wer wollte ferner noch Theologie studieren und unsern Magistern die schuldige Ehrerbietung erweisen, wenn er solches hört? jedermann wird glauben, Dr. Reuchlin sei gründlicher gelehrt, als unsere Magister, was doch unmöglich ist. Nebst dem schreibt man auch, daß nach drei Monaten der Endentscheid gegen unsere Magister kommen solle, sowie, daß der Papst unter Strafe der allerstrengesten Zensur befehlen werde, daß die Brüder des Predigerordens wegen ihrer Frechheit eine weiße Brille oder »Gucker« hinten auf ihrem schwarzen Mantel zum ewigen Gedächtnis und Gespött tragen sollen, weil sie den Augenspiegel des Herrn Johannes Reuchlin mit Unrecht angegriffen hätten; wie man auch bereits sagt, sie müßten eine Verspottung bei der Meßfeier erdulden wegen der Vergiftung eines Kaisers. Ich will nicht hoffen, daß der Papst so töricht sein werde, das zu tun – tut er es aber, so wollen wir durch unsern ganzen Orden gegen ihn den Psalm lesen: »Gott, mein Ruhm «. Übrigens denken unsere Väter und Magister jetzt darauf, wie sie diesem Unglück entgegentreten können. Sie wollen vom apostolischen Stuhle die ausgedehntesten Indulgenzen erlangen und recht viel Geld in Deutschland und Frankreich sammeln, womit sie jenem Gönner der Juden Widerpart halten können, bis er stirbt, da er schon hochbejahrt ist; dann wollen sie ihn ganz und gar verdammen. Lebet wohl, gebt mir Euern Rat, wie Ihr es vermöget, und fördert das Beste des Ordens.
<< zurück weiter >>