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I
Wos ma' d Liab a so nennt,
Is a' Löiht, des wos brennt.
Willst dih warma dron, Bua,
Geh net z nouchad dazua.
Eh ma' s glaubt, eh ma' s kennt,
Is ma' gonze vobrennt:
Is koa' Fried, is koa' Ruah,
Bis sei' Mensch hot da Bua.
Wenn er s hot, ist aft gleih
Da gonz Wehtogn fürbei?
Wennst des glaubst, host dih g'irrt:
Eitz wird s Brandl erst gschürt,
Eitz wir gholst und wird busst,
Und wird gharbt und wird brust,
Aft wird ghöint und gleih glocht
Und noh dümmers Zeuch gmocht.
Is d voruckt Zeit fürbei,
Aft kümmt d Soarg und kümmt d Reu.
Ja, wer s ehnda hät gwüsst –
Bua, is ninks ummasüst.
II
Wos ma' d Liab a so nennt,
Is a' Löiht, des wos brennt.
Willst dih warma dron, Bua,
Geh net z nouchad dazua.
A bolei, oba Leut,
Mei'ts ih bin scho' so gscheit!
Moch ih mit ah des Gspiel,
Woaß ih denat: net z viel!
Und der hot vo' der Fiahrt
Ah sei' Glück ausprobiert.
Grote ahm richti sei' Gspiel,
Er daroicht, wos er will.
Oba der is goar gscheit,
Schuibt des Moidl ejtz in d Seit,
Fragt ninks noh und wenn gleih
Ihra Herz bricht dabei.
Und ejtz wochst eahm da Muat
Und wöi s Weihfolterl tuat
Fluigt er umma der Bua,
Lousst koan Bleamla an Ruah.
Hot sih goar noh a d Letzt
Af a' Dornstauan gsetzt,
De hna zrupft hot und zaust,
De hna ghöri hot glaust.
So, des host ejtz davo',
Schaut dih koane mehr o',
Denn segst: D Lia bis koa Gspiel,
Helft ah s Gscheitsa' net viel.
III
Wos d Liab is, will ih sogn:
«Ha', schöns Moidl, magst mih hobn,
Magst mih hobn, wöi ih bi'?
Konn net sa' ohne dih!«
Sagt s net so und net so
Und sie schaut dih sched o'
Und aft fluigt s dir am Hols
No – do woaßt ah schon olls.
So a' Bussl am Oart
Hot viel Schmatzn scho' gspoart.
Und was s schöna dabei
Is: vosteh' tuast es gleih.
IV
Und grod netta de oa'
Wos ih liab, wos ih moa',
Wenn ich s frog: Host mih gern?
Mog s von mir gar ninks hörn.
Gsetzt, sie liabat mih gleih
Uns sie war gern mei' Wie,
Kümmt eps onders intwegn,
So is d Muada dagegn.
Wenn s koa' Muada net hot,
Wenn da Voda ninks sagt,
Wenn s mih selst gern hät – no' –
Hot s gwiss eh schon an Mo'.
Des wos Liab hoißt mit Nom,
Bringt de mehran Leut zsomm.
Und hot d Liab koan Vostond,
Bringt s noh mehr ausanand.
V
Wos ma' d Liab a' so nennt,
Is a Löiht, des wos brennt.
Durm gib acht, liaba Bua,
Geh net z nouchad dazua.
Denn des Löiht, des is hoaß,
Wenn s dih sent, is s koa' Gspoaß.
Ih hon s selst scho' probiert,
Woaß ah, wöi a'm do wird.
Woaß ah, wöi a'm do gschöigt,
Bol des Löiht a'm dakröigt
Moa'st, du huscht sched fürbei –
Bums! Do hot s dih ah gleih.
Oan is s zwida, oan druckt s,
Oan den krallt s, und oan jucht s,
Oan, den gfreut, und oan bongt s,
Ob'r an nejdn daglongt s.
D Liab, de kennt olle Wegn,
Kümmt dir überoll gegn,
Und nej weita, dass s ziemt,
Desta ehnda, dass s kümmt.
Traut ich koa's, dera Lia,
Geht ich denat koa's für,
Wird s ah noh so vored –
Grotn künnant se s net.
Der wos gliabt not amol,
Ja, der mirkt sih des wohl,
Denn der hat scho' sein Zaus –
Guate kümmt do koa's aus.
Wos ma' d Liab holt so nennt,
Is a' Löiht, des wos brennt.
Wer is o'kömma dro',
Tragt sein Mosn davo'.
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