Der Bruder hat mit sanfter Hand
Die Augen ihn. geschlossen,
Sonst kräht in der Welt kein Hahn nach ihm,
Der heute sich erschossen.
Sein Vater war Genie und Lump,
Sucht' über'm Meer sein Glücke
Und kehrte als Genie und Lump
Mit Weib und Kind zurücke.
Der Sohn trat seine Erbschaft an:
Die bucklich hohe Stirne,
Den feinen Geist, das Lumpenthum
Und einen Spahn im Hirne.
Hat dennoch wacker sich geplackt
Auf steilen, dornigen Pfaden,
Stets wieder einen Streich gemacht
Und ist ihm nichts gerathen.
Bald zog er straff an seinem Strang,
Bald lief er weg vom Karren,
Wie's halt nicht anders gehen kann
Bei einem Stück von Narren.
Bald hat die Hoffnung ihm gestrahlt,
Bald ist sie ihm erloschen,
Dann gieng sie endlich ganz ihm aus
Mit seinem letzten Groschen.
Er wurde klug, er wurde klar,
Er dachte, wir müssen's enden!
Da liegt er nun im Kämmerlein
Mit seinen kahlen Wänden.
Die Sterne schauen kalt herein;
Wo steht wohl unter ihnen
Der Unglücksstern, der lebenslang
Dem Armen hat geschienen? |