Wenn ich zum Schöppchen geh' am Abend,
Von Arbeit müde und erhitzt,
O, wie ist mir der Anblick labend,
Wenn Euereins am Tische sitzt!
Da werd' ich ein Gespräch genießen,
Fern von der Leidenschaften Gluth,
Gespräch das nur gemächlich fließen,
Ja nur so anetröpfeln thut.
Von Reben und von Hopfenblüthe
Fällt etwan ein zufriednes Wort,
Vom Ferndigen und seiner Güte,
Von Bier und Tobak und sofort.
Der breite Herr im Mittelsitze:
Seht ihn, wie er gemüthlich schmaucht,
Mitunter die Cigarrenspitze
Besieht, wie weit sie angeraucht!
Wie ruht der Nerv in diesem Frieden
Vom Drangsal, das gehäuft und kraus
Der anspruchvolle Tag beschieden,
In sanftem Wiegenschlummer aus!
Dort seh' ich Einen auf der Lauer,
Mit Sperberaugen blickt er her,
Von Goethe, Wagner, Schopenhauer
Wünscht er zu sprechen inhaltschwer.
Ideen soll ich mit ihm tauschen
Im Lärm am Wirthstisch, Abends spät,
Soll seiner dünnen Stimme lauschen,
Wenn ringsum Alles kreischt und kräht.
Bleibt mir vom Leib, ihr Geistesschnapper,
Die ihr kein still Betrachten kennt,
Mit Feuerreiterhufgeklapper
Nach Zielen immer hetzt und rennt!
Ihr seid wahrhaftig noch im Stande,
– Was einfach ist, fühlt ihr ja nie –
Daß ihr dieß Lied auf's nicht Prägnante
Interpretirt als Ironie.
O, aber den, der fein verstohlen
Mich anblinzt und es so versteht,
Den soll doch gleich der Teufel holen,
Daß ihm das Schmunzeln hübsch vergeht!
Doch euch, ihr lieben trocknen Schweiger,
Euch wünsch' ich herzlich gute Ruh';
Leis führe euch der Stundenzeiger
Des Himmels tiefer Stille zu! |