Wie dauert mich ein Mägdelein,
Das einsam sitzen bleibt,
An das ein Werbebriefelein
Kein Herzfreund schreibt!
Du Arme!
Hätt' auch so gern ein Kindelein
An ihrer Brust ernährt!
»Wann stellt der brave Mann sich ein,
Der mir's bescheert?«
Du Arme!
Sie sitzt in ihrem Kämmerlein
Und wartet Jahr um Jahr,
Schon finden sich die Falten ein
Und graues Haar.
Du Arme!
Die Schwester hat schon Kinderlein,
Als Tante hilft sie aus,
Wie besser wär' es, Mutter sein
Im eignen Haus!
Du Arme!
Thut Manche groß und ist zu klein
Zum schweren Uebergang,
Sie schmeckt danach wie saurer Wein
Ihr Leben lang,
Die Arme.
Ein wackres Herze muß es sein,
Das dieses Weh verschmerzt,
Und gern im Abendsonnenschein
Auch wieder scherzt.
Du Gute!
Komm', heiteres altes Jüngferlein,
Und gönne mir zum Schluß
Für diese sanften Verselein
Noch einen Kuß
Und lache! |