Gustav Trockenbrodt
Ascheberger Sprüch
Gustav Trockenbrodt

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Die Handschuh’

De Glabicher’ Franz werd als Zeige vernumme,

Da muß es halt aach bis zum Schwöre kumme,

Des is ja die Hauptsach’ bei dere Geschicht’,

Un ouhne des Schwöre da gäb’s kä Gericht.

De Richter sagt: »Hebese uff jetz’ die Hand

Un guckese mich an ganz unverwandt!

Die Unwahrheit, wissese, kummt an den Tag,

Drum passese uff un schpreche mer nach: -

Was seh’ ich dann do? ja, potz Element,

Ich glaab’, der hot Handschuh’ gor an de Hend

Ganz blitzblooe Handschuh’ wie nobele Herr’n!

Glei’ zieh’nse se aus! Sou kammer nit schwör’n!«

»Verehrter Herr Rat, des kann ich Eich sage,

E änzig’s Mol hab’ ich blouß Handschuh’ getrage,

’s wor sellemol’, wou ich mei’ Alte geheiert,

Hernachert hab’ ich se in’s Eck gefeiert!

Da lichesee bis an ihr selig End’!

Ich hob’ kä’ Handschuh’, ich hob’ blooe Hend’,

Zwä blitzblooe Kloutsche’, Schtick fer Schtick,

Un schaff’ in de Buntpapierfabrik!«


 << zurück weiter >>