Gustav Trockenbrodt
Ascheberger Sprüch
Gustav Trockenbrodt

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Sou gäht’s im Lebe!

Da drunne uff’m Freihofsplatz,

Da wor’n emol zwä Bube,

Die wühle in ’m Haufe Sand

Un mache Berg un Grube.

De Klänst’ devou, der macht ’n Schpeis,

Der braucht dezu kä Kell’,

De Grouß’ bohrt mit sei’ dreckige Fäust’

’n Eisebahntunell.

Wie’s fertig wor, da is de Klä’

G’rad mittenein gehippt ,

De Grouß’ werd böis un hat ’n KIä’

E bisje angedippt.

De Klä’, der beißt, da haacht de Grouß’,

»Gäih’ hääm«, ruft dann der Böise,

»Sag’ deiner Mutter ’n schöine Gruß

Un du wär’st dagewese!«

Der Klä’, der flennt und kreischt:

»Ich sag’s Mei’m konfermierte Bruder,

Da kannste eingäih’, glaabste mer’s,

Der packt dich, wart’ ner Luder!«

De Klä’ kaiakert’ hääm un flennt,

Erst kann er gor nix sage,

Dann pletscht er: »Mutter, gäih’ mal ’raus,

Mich hat Äner gehaache!«

Die Mutter schennt: »Du bist voll Sand,

Wou haste widder geschteckt?«

Dann hats’n am Schlawwidche’ kriegt

Un hat’n abgeschpeckt.

Sou gäiht’s im Lebe: Wenn de KIä’

Geg’n Grouße will, dann batt’s nix,

Doch wenn de Klä’ e Lausert is

Un kriegt sei’ Hieb’, dann schadt’s nix.


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