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Golimbra tritt ein, hat den Bertrand auf dem Rücken und wirft ihn in einen Winkel.
Golimbra. Liege da und ruh ein wenig,
Deines gleichen wird mir keine
Große Mühe eben machen.
Künftig, Kleiner, sei gescheidter.
Bertrand. Heil'ge Mutter! welche Schmerzen!
Was sind Riesen doch für Leute!
Golimbra. Dies, Braut, war das erste Wildpret,
Bald bring' ich dir beßre Beute.
Bertrand. Frommer König Dagobert,
Wär' ich dir gefolget heute,
Stille in Paris geblieben,
Ach, wie wohl wär' mir daheime!
Golimbra. Winsle nur, du armer Hase,
Schwache Creatur, du kleine!
Das ist für euch ein Geschenk;
Ganz, Prinzessin, ist er euer,
Thut mit ihm was euch gelüstet,
Hängt ihn, werft ihn in das Feuer.
Aber, meine Braut, du schönste,
Willst du mir dafür verleihen,
Wonach ich so lange schmachte,
Dem du immer noch ausweichest,
Einen Kuß von diesen Lippen,
Eh' ich in das Feld hinscheide?
Marcebille. Wenn du Dagobert so herbringst,
Soll ein Kuß dich gleich erfreuen.
Golimbra. Wenn er wagt, heraus zu treten,
Ist er auch, wie der, dein eigen.
Lebe wohl, ich gehe wieder,
Vor den Thoren mich zu zeigen. geht ab.
Marcebille. Unglückselger, und du wagtest,
Mit dem Könige zu streiten,
Der im Scherze deines gleichen
Zehne mit der Hand zerreißet?
Bertrand. Allerschönste, bist du Göttin,
Bist du menschlich, so verzeihe,
Deine Schönheit macht mich zittern,
Daß ich mich zu reden scheue.
Hätt' ich mich gekannt wie jezo,
So erspart' ich mir die Reue,
Mich erbarmte unser König,
Mich erzürnt' das stolze Dräuen
Deines mächtigen Geliebten,
Und ich meinte mit der Schneide
Meines Schwerdtes gut zu machen,
Was er uns gethan zu Leide.
Anders war, als ich gedachte,
Wohl der Ausgang unsers Streites. –
Wie? du lächelst? so holdselig
Als wenn erst die Sonne scheinet
In dem frühen März nach Winter,
Wenn das Feld mit Gras sich kleidet,
Nein, so bist du nicht unmenschlich
Und dein Sinn nicht ungeheuer,
Du erbarmst dich meiner Jugend
Wenn du mich auch nicht befreiest.
Marcebille. Geh hinein zu meinen Frauen,
Labe dich mit etwas Weine,
Ruhe aus von deinem Schrecke
Und wir sprechen nachher weiter.
1. Stimme.
Liebe, was willst du, was kannst du doch sagen?
2. Stimme.
Ach, warum mußt du doch also mich fragen?