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Funkelndes Fleisch, weich fort von meinem Geist!
Was saugst du dich an meine Nächte an!
Daß Lust zu dir an meinen Armen reißt,
Dahin, wo kein Gebet mehr folgen kann.
Ins Amen schwirrst du flügelfrech hinein.
Die letzten Bitten hast du aufgeschluckt.
Und mein Gebet, das Jesu sollte sein,
In deines Rothaars üppigen Schlingen zuckt.
Die Hand nach dir greift wie in heiße Luft
Und fährt zurück, als sei sie angesengt.
Doch trink' ich deines Fleisches lohen Duft,
Daß sich in gieriger Wut mein Atem engt!
Ich grüble qualvoll nach, wo ich dich sah,
Denn solch ein brennend Haar vergißt man nicht –
Bist du erlogen, bist du gar nicht da,
Und fall' ich so in eines Spuks Gericht? –
Maria, sonnige Magd, kämpf du mit ihr,
Tauch sie in Nebel, die mir Not gemacht! –
Doch noch nicht heute! Heilige, laß sie mir,
Ich flehe dich, die eine letzte Nacht!