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Das tote Regiment

Die Rohre brüllen Tag und Nacht.
Russen und Türken würgt die Schlacht.

Eine Türkenschanze steht hochergrimmt –
Wo ist der Held, daß er sie nimmt?

Übers blache Feld geht die Würgebahn,
Türkenkugeln fallen ihn an.

Und keiner, der den Weg gewagt,
Ein Wort von diesem Wege sagt. –

Sie stürmen nicht mehr. Der Türke schweigt.
Der Mittag in die Gründe steigt.

Da hebt am Feld, wo der Lauf begann,
Ein seltsam Vorbereiten an.

Ein Regiment zieht auf, langsam und schwer.
Kosaken halten weit umher.

Wie ein Steinblock starrt es im Geviert,
Rund von Reitern eingeschnürt.

Da sprengt ein General heran:
»Kinder, ich künde euch Gnade an!

Ihr habt gemeutert. Ehre und Glück,
Aus der Schanze holt es euch zurück.

Der Zar verzeiht! An die Schanze heran!«
Im Geviert ein Schluchzen und Brüllen begann.

Weinen und schütternd Jubelgeschrei.
Kosaken geben die Gasse frei.

Stumm wird's, und langsam wie ein Stein
Rollt es sich ins Feld hinein.

Ohne Musik. Auch die Schanze ist still. –
Ob denn die Schanze nicht reden will?

Als ob jetzt der Steinblock sich stemmt! Nein! Nein!
Er wälzt sich weiter ins Feld hinein.

Schon sind die ersten ganz nahe heran! –
Ob denn die Schanze nicht reden kann?

Sie stehn. Da reißt ein Donnergetos
Die Erde fast vom Himmel los.

Und das Geviert, das des Donners harrt,
Um Menschenlänge kleiner ward.


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