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Der brennende Bergwald

Der Bergwald lastet auf riesigen Zacken,
Beugt sich wie im Drohen, die Hütten zu packen.

Tief untenher, in des Riesen Schatten,
Schlafen des Dörfleins blumige Matten.

Der Wald ist des Fürsten. – Das Lesholz verwettert,
Um das man sonst wagend den Felsen erklettert.

Kein Dörfler mag mehr über die Risse klimmen,
Alle fürchten den lugenden Flurschütz, den schlimmen.

Wer Reisig stiehlt, muß Taler zahlen –
Mit der Freiheit der Berge ist nicht mehr zu prahlen! –

Einen Spätsommertag kommt der Hirte mit Rennen:
»'s isch Füer im Bergwald!« Schon sieht man's brennen!

Weiße Wolken kriechen hin über die Kronen,
In den Wipfeln die gelbroten Flammen thronen.

Keiner rührt eine Hand vor grimmigem Stolz:
»Laßt's brennen, es ist ja nicht unser Holz!«

Der Flurschütz fleht – doch sie grinsen ihn aus
Und gehen, zu schlafen, hinein in ihr Haus.

Der Bergwald brennt: Nur die Dorfleute wissen
Den Weg zu ihm hin an Schroffen und Rissen.

Und wilder saust der Stürme Jagen
Ins flügelbreite Flammenschlagen. –

Die Menschen kommen von weit heran
Und staunen das riesige Schauspiel an.

Doch keiner kann hoch, den Brand zu dämmen,
Wie er weiterklimmt an den windenden Stämmen.

Nun ist's auch zu spät! Ein Glutengeflatter
Hängt überm Walde mit gellem Geknatter. –

»Und wann ist zu Ende der Brand und der Graus?«
So fragen die Fremden bei jedem Haus.

»Wenn der Schnee fällt,« sagt der Bauer träg
Und geht den Fragenden aus dem Weg.


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