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Der Maler

Schneeknisterchen ticken im läutenden Frost.
Ein blaues Leuchten liegt weit gespreitet.
Die feurige Himmelsrose sproßt,
Der Wald wie düstre Geschwader reitet.

Wie läßt das niedergangsnahe Licht
Im Schnee die lebendigen Tanzsohlen glitzen!
Es will, noch eh' es von Nacht zerbricht,
In den Schnee seine flammenden Runen ritzen. –

Und da sitzt einer mitten im Schnee und malt:
Wie das Wunder die alten Weiden umknistert
Und die flügelflatternde Krähe bestrahlt,
Was der brennende Schnee ihm zugeflüstert!

Und er malt das Licht, und ihm zittert der Sinn.
So haben's ihm Träume vorgesungen!
Pinsel um Pinsel voll nimmt er's hin,
Wie im Tanze ist's auf die Leinwand gesprungen!

Und so erfüllt sich sein höchster Tag. –
Er sieht's nicht, wie die Feier erblindet
Im letzten, schwimmenden Flügelschlag.
Er fühlt das Licht, das er nicht mehr findet. –

Ihm kriecht's wie Eis zu den Knien herauf,
Der Pinsel wird schwer in der schläfrigen Rechten.
Da klingen die lieblichsten Schneelieder auf,
Daß sie ein Lichtkind zur Ruhe brächten. –

Breit auf der gesunknen Palette glomm Weiß,
Drum rot und blau Geflimmer rankte.
Und in dem gefrorenen Antlitz lag leis
Ein Zug, der der Gnadenstunde noch dankte.


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