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Caius

Eine seiner Eigenheiten ist: Schwimmhosen als Unterwäsche zu tragen. Sommers und Winters.

Vergeblich führe ich ihm vor Augen, wie unpraktisch Schwimmhosen für diesen Zweck sind; wie dumm er einmal dastehen wird mit seinen Schwimmhosen – in dieser und jener Lebenslage. Er läßt nicht davon.

Unlängst muß er Hals über Kopf nach Wien, im härtesten Januar. Keine Zeit, den Koffer zu packen.

Er kommt in Wien an und stürzt in einen Wäscheladen.

»Haben Sie Schwimmhosen? Vierundzwanzig Paar? Sehen Sie mich an, Fräulein! Vierundzwanzig Paar für meine Größe. Die allergrößten.«

Das Fräulein erblaßt. Draußen klirrender Frost – und der Mann verlangt ... Sie kann vor Angst nicht lachen.

Der Chef hat es gehört, schleudert dem Fräulein einen Entlassungsblick zu und greift ein – mit dem Vorsatz: dem dicken Narren da zwei Dutzend Schwimmhosen aus dem Mottenmagazin anzuhängen und ihn dann seinem Wahnzustand zu überlassen.

Caius bekommt seine Schwimmhosen.

Unterdessen ist ein Telegramm eingetroffen: Caius müsse zurück nach München.

Mit dem Riesenpaket? Er bringt es, verschnürt wie es ist, zu Rosa Klausner; sie möchte es aufbewahren.

– – – Fräulein Rosa Klausner, die hagere, graue Dame, malt Blumen. Viel hat man nie von ihr gehalten; als harmlose alte Jungfer ließ man sich sie gefallen.

Da, als sie starb, fand man in ihrem Nachlaß vierundzwanzig Männerschwimmhosen.

Fräulein Klausner ist ausgelöscht aus dem Gedächtnis aller anständigen Menschen.


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