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Der Psychographologe der E. E. Ö. G.

Die Europäische Erdöl-Gesellschaft beschäftigt 42.000 Arbeiter, 3751 Beamte.

Ein Posten ist freigeworden: der Herr Generalpräsident sucht einen Privatsekretär.

Ein so wichtiger Posten wird natürlich nicht ausgeschrieben. Doch das Gerücht ist weithin durchgesickert; auf 67 verschiedenen Wegen – durch Verwaltungsräte, Direktoren, Oberdirektoren – sind 67 Gesuche junger Bewerber, Bewerberinnen eingelaufen.

Sämtliche Gesuche, mit Empfehlungsschreiben zentnerschwer belastet, haben sich beim Personalreferenten vereinigt; sind geprüft und abermals gesichtet, mit den Ergebnissen mühsamer Nachforschungen einbegleitet worden.

43 Gesuche wurden ausgeschieden; 24 passieren die letzte Instanz: den Psychographologen des Chefbüros. Er hält dem Herrn Generalpräsidenten Vortrag:

»Nr. 17: Junger Mann, äußerst intelligent, grundgescheit, zuverlässiger Charakter, absolut ehrlich, treu, verschwiegen, von bester Familie, glänzend empfohlen ...«

Der Herr Generalpräsident – ungeduldig: »Kurz, genau wie die 16 vorher?«

»Ja, Herr Generalpräsident; es handelt sich eben um lauter Männer der letzten, sorgsamsten Auslese.«

Der Generalpräsident: »Weiter!«

»Hier Nr. 18 – dieses Bewerbungsschreiben ist offenbar durch einen Irrtum hierhergeraten. Ich lese aus dem Lichtbild und den Schriftzügen: Dame, 19 Jahre, sehr hübsch, mäßig gebildet, putz- und vergnügungssüchtig, verlogen, eitel, zärtlich und zänkisch, leicht gekränkt und schwer zu behandeln, im Grund fröhlich, doch beständigem Wechsel der Launen unterworfen ...«

»Gut,« sagte der Generalpräsident, »die Person schicken Sie mir!«


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