Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Zwölftes Kapitel

 

1

Der vierundzwanzigste April war ein denkwürdiger Tag in Barneys Leben. Durchs ganze Land wurden Protestversammlungen dagegen abgehalten, was die Arbeiterpartei als «wachsende Militarisierung» bezeichnete. Da für den gleichen Tag ein eintägiger Generalstreik angesagt war, fanden sie sehr großen Zulauf. Einberufen waren die Versammlungen nicht nur von der Arbeiterpartei, sondern von allen möglichen Leuten, abgesehen von den Meergrünen, die natürlich nichts gegen wachsende Militarisierung hatten. Barney war aufgefordert worden, nach dem Hauptredner, einem Schriftleiter aus der Nachbarstadt, das Wort zu ergreifen. Er hatte mit Kitty über die Sache geredet und dann zugesagt, das aber lange, bevor die Versammlung stattfand, schon wieder bitter bereut. Er hatte noch nie vor einer größeren Menge gesprochen, und das tausendköpfige Ungeheuer schien ihn höhnisch anzugrinsen, als er nun da oben schwitzend hinter dem Rednerpult stand. Kitty anzuschauen, die sich ganz vorn vor das Podium gestellt hatte, wagte er gar nicht, und Fräulein Quinn, die etwas weiter weg stand, musterte ihn höchst unwillig, was auch nicht ermunternd wirkte. Und obwohl Roddie und ein paar alte Kameraden ihn ebenfalls mit deutlichem Unwillen betrachteten, waren doch sie es, die ihm halfen. Wie eine Eingebung kam es über ihn, daß hier eine gottgewollte Möglichkeit gegeben war, unmißverständlich Zeugnis abzulegen. Und das tat er denn auch. Nicht etwa, daß er etwas Aufsehenerregendes sagte, was er ja auch gar nicht beabsichtigt hatte, nein, aber er ging mit einer Leidenschaft ins Feuer, daß ihm keine Möglichkeit für einen Rückzug blieb.

«Das Volk trägt nicht die Verantwortung für diese Zustände. Nein! Sondern nur die Dail-Abgeordneten!» rief er. Und dies hier solle der Protest des arbeitenden Volkes sein. Man sei der Truppenaufzüge müde und verlange, daß damit Schluß gemacht würde. Leben, Eigentum und Freiheit des Volkes sollten geschützt und nicht der Willkür unverantwortlicher Elemente preisgegeben werden. «Mit der Freiheit waren wir nie so schlecht dran wie jetzt!» rief er. «Wir haben ein Heer, das der Regierung unterstellt sein sollte, und ein zweites, das für eine neue Tyrannei arbeitet. Vor vier Jahren haben wir hier an der gleichen Stelle gegen eine tyrannische Gewaltherrschaft von der anderen Seite des Kanals her protestiert. Nicht weniger leidenschaftlich protestieren wir jetzt. Wir verlangen, daß die Macht und die Führung in die Hände des arbeitenden Volkes, der Bauern und Arbeiter, gelegt wird. Das unglückliche Volk fordert Versammlungsrecht und Redefreiheit, ungehindert von Kugeln und Bajonetten. Ich möchte wissen, ob es diesen Herren bekannt ist, daß die Zustände in den irischen Slums einfach erschütternd sind, und daß fünfzig Prozent unserer städtischen Bevölkerung hier Not leiden. Der militaristische Geist hat sich so tief eingefressen, daß es Jahre brauchen wird, um ihn wieder loszuwerden, aber wir müssen jetzt damit anfangen. Wir stehen am Rande des Bürgerkriegs, und uns graut bei dem Gedanken, wie es übers Jahr in unserm Land aussehen mag. Die Wahrheit ist, daß sie die Arbeiter fürchten und ein schwerbewaffnetes Heer unterhalten, um das Volk unter den Daumen zu drücken. (Zwischenruf: Wir sind das Volk!) Sehr richtig! Ihr seid die Herren, also übernehmt die Verantwortung! (Beifall.) Zeigt ihnen nur eure Macht, denn – mag aufspielen wer will – das Volk muß die Musik bezahlen. Wenn ihr euch nicht endlich aufrafft und eure Pflicht tut, wird die Lage bald schlimmer sein als zur Zeit der Hungersnot im Jahre 47. Schon jetzt leben in diesem Land Massen von Menschen in Räumen, die für Tiere zu schlecht sind. – Aber vergeßt das eine nicht: Die einzigen Hilflosen sind die Hoffnungslosen. Dieses Land ist gespickt mit Denkmälern von Berühmtheiten und Leuten, die schon für ein Denkmal geboren sind. Für Arbeiter aber findet sich nirgends eins!»

«Ich hab gar nicht gewußt, daß du so schwach im Kopf bist!» sagte Bombay später zu Barney. «Du mußt schon stark an Lebensüberdruß leiden. – Das tu ich ja allerdings auch, wenn du das Leben heißen solltest, was wir das letzte halbe Jahr hier geführt haben!» fuhr er einlenkend fort. «Hab ich was Verkehrtes gesagt?»

«Gar nicht. Nur, was ich schon immer gesagt habe, und etwa das gleiche, was der Oberbürgermeister von Dublin gestern gesagt hat: daß hier allnächtlich höllische Dinge geschehen, die einen Stein zum Heulen bringen könnten. Er hätte nämlich am gleichen Morgen in seinem eigenen Wahlkreis in der Kirchgasse Hunderte von armen Leuten gesehen, die die Angst vor verirrten Kugeln aus den Betten gejagt hätte, so daß sie auf dem nackten Fußboden und in Remisen übernachten mußten.»

«Und könnt ihr das ändern? – Die Politiker lassen euch ruhig reden, weil sie genau wissen, wie wenig dabei herauskommt. Mit ein paar tausend Mann kann man das ganze Land terrorisieren. Du aber darfst dich auf was gefaßt machen!»

«Und dein Fehler ist, daß du niemals richtig Stellung nimmst, Bombay! Warum bekennst du dich denn nicht offen zu uns, wenn du der gleichen Meinung bist?»

«Weil ich fast nur noch alte vergilbte Bücher mit Fliegendreck auf dem Papier lese. Auch sammle ich jetzt Abziehbilder mit Hühnern drauf, die man in den Zigarettenschachteln als Zugabe kriegt. Ich habe schon bald alle Rassen.»

 

2

Auch mit dem Holländer wechselte Barney ein paar Worte, und zwar sprachen sie über eine Bemerkung des Präsidenten der provisorischen Regierung, dem es durchaus verständlich erschienen war, daß ihre Methoden andern Völkern sonderbar vorkämen, der jedoch hinzugefügt hatte: «Aber zweifellos sind wir selbst in dieser Sache die besten Richter!»

«Dann muß man aber auch einem Stamm von Menschenfressern das gleiche Recht einräumen!» fand der Holländer. «Die Idee ist übrigens glänzend, und Staaten, in denen jeder sein eigener Richter sein darf, würden der Nachwelt bestimmt einen feinen Ruf hinterlassen!»

Obwohl also das Ganze ziemlich finster aussah, war es doch ein Trost, daß die Lage in Irland nicht schlimmer war als in zahlreichen früheren Fällen auch schon. Vorn an dem Omnibus, der Barney heimbrachte, hing ein Schild mit der Inschrift: «Spucker werden nicht befördert!», und obwohl sein Blick daran hängenblieb, dachte er doch an ganz etwas andres, nämlich an Gavan Duffy, der vor vier Jahren nach Australien gezogen war und «Irland als Leiche auf dem Seziertisch» hinterlassen hatte. Aber alles in allem genommen, hatte es doch auch gute Zeiten in Irland gegeben, und so fand er sich mit dem alten Trost ab: «Es wird schon irgendwie gehen!» – welcher Trost ja als eine Art Fußabstreifer immer gebrauchsfertig daliegt. Und weiter dachte er daran, daß, was schnell Feuer fängt, auch rasch verbrennt, daß er aber hinreichend langsam Feuer gefangen und somit die beste Aussicht auf eine dauerhafte Glut hatte. Und dann dachte er an eine verliebte Angelegenheit irgendwo drüben am Fluß, als ihn der Omnibusschaffner fragte, ob er denn noch weiter mitfahren wolle.

 

3

Die weitere Entwicklung ließ nicht lange auf sich warten. Noch am gleichen Tag gegen Abend erschien auf dem Hof in Rotkreuz eine Frau, die in dem Rufe stand, ein übelberüchtigtes Haus zu unterhalten. Die Aufnahme, die sie fand, war recht kühl, aber sie hatte die besten Absichten und war den weiten Weg heraufgekommen, um einem Manne, mit dem sie noch nie ein Wort gewechselt hatte, eine sehr ernst klingende Warnung zu überbringen. Namen nennen wollte sie aus guten Gründen nicht. Unaufgefordert fragte sie dann aber Barney, warum er denn nicht etwas leiser aufgetreten sei und sich mehr vorgesehen habe. Das waren Worte einer einfachen Frau, die damit die allgemeine Anschauung der einfachen Leute zum Ausdruck brachte.

Barney antwortete ihr darauf: «Weil die Zeit da ist, wo wir, die wir uns noch etwas Vernunft bewahrt haben, uns als Beispiel für alle Gleichgesinnten hinstellen müssen, denen es an Mut fehlt!»

Maggie Phelan, die für die Fremde Tee kochte, wendete ein: «Aber es wär doch weniger gefährlich, wenn du wieder dein altes Landstraßenleben anfangen würdest, wie du es in den letzten Jahren gemacht hast. Nur trägt das wohl weniger Ehre ein?»

«Das auch!» gab Barney zu. «Außerdem möchte ich etwas Größeres als bisher zuwege bringen. Und wenn es mißglückt, ist es immer noch besser, man schleppt sich an einem Sack zu Tode, als man kommt mit einer Tüte zum Markt.»

«Bare und bloße Eitelkeit!» sagte Maggie kopfschüttelnd.

Dasselbe, oder annähernd dasselbe, sagte auch Roddie, als er sich etwas später einstellte: «Du bist immer ein guter Kamerad gewesen, Barney, und hast dich nie gescheut, deine Haut zu Markt zu tragen. Sieh zu, daß du zur Vernunft kommst, dann will ich die andern schon im Zaum halten. Aber bleib jetzt die nächsten Tage weg von zu Hause. Ich hab auch auswärts zu tun, bin aber bald wieder da.»

«Soll das eine Drohung sein?»

«Nein, eine Warnung, verstehst du! Es gibt da ein paar, die haben dich scharf auf dem Kieker.»

«Vermutlich Jas und Chas. Stimmt's?»

«Da weiß ich gar nichts davon. Das wirst du selber früh genug merken.»

Jas Glaß war der junge Mann, der dem Major Moore mit dem neuen Heer gedroht hatte, und Chas war ein großer Bursche, der es zur Zeit der Schwarzbraunen nicht hatte lassen können, im Rausch immer wieder «Hoch Sinn Fein!» zu rufen. Und das hatte ihn jedesmal in Ungelegenheiten gebracht. Alle beide liefen sie seit jener Zeit mit einer Tasche voll Zähnen herum, die man ihnen damals ausgeschlagen hatte.

«Was hast du jetzt vor?» fragte Barney Roddie.

«Kannst du schweigen?»

Barney nickte.

«Also paß auf: in Fellwies war Markttag. Ein ziemlich ordentlicher Markt; bist du im Bild? Und da geh ich nun mit ein paar andern verlässigen Burschen rüber und hol das Geld aus der Bank. Man kann es doch da nicht herumliegen lassen, bis es den ersten besten Gaudieb in Versuchung führt. Nein!»

«Die dürften wahrhaftig gradeso gut alle kleinen Bankstellen schließen. Wieviel Stück habt ihr denn im letzten Monat ausgeräumt?»

«Ganz genau weiß ich's nicht. Dreiundzwanzig oder vierundzwanzig, glaub ich. Aber wir führen genau Buch, und ich weiß, daß wir rund fünfundzwanzigtausend Pfund erwischt haben, was man so ne gute Mittelernte nennt.»

«Und was treibt ihr sonst? Krabbelt ihr bald wieder in die Berge rauf?»

Roddie stieß einen gedehnten Pfiff aus und zog ein Stück Zeitung hervor: «Kannst du Inserate lesen, Barney? Nun, dann hab ich hier eine alte Intelligenzprobe für dich, sieh mal her!: ‹ Hip, hip, hurra! Praktischer Dienst am Vaterland durch Kauf von eigengewebten irischen Sommerstoffen und Serge in den üblichen Breiten zu 3s 6d, 4s 6d bis zu 6s 6d das Meter …› Verstehst du das? Sicher nicht, wenn ich dir sage, daß die Preise ein paarmal in der Woche wechseln. Oder die hier: ‹ Schwarze Schafe. Echte Berkshire. Vier Monate alt, Preis 7 Pfund ab Stall.› Geht dir ein Licht auf? Verstehst du, welche Division dies letzte Inserat aufgegeben hat?»

Barney sah ihn mit einer Mischung von Spott, Neid und Bewunderung an.

 

4

Aber sein Gesicht wurde hart, als Roddie, bevor er sich zur Heimfahrt in die Stadt auf sein erst kürzlich requiriertes Rad schwang, ihn fragte: «Können wir also damit rechnen, daß du dich jetzt ruhig verhältst? Eine Verwendung haben wir natürlich nicht mehr für dich, nachdem du dich so kompromittiert hast. Aber weil es das erste und das einzige Mal war, wollen wir ein Auge zudrücken.»

«Ich werd euch was blasen!» entgegnete Barney gerade heraus. «Glaubst du, ich laß mich von Jas Glaß, Chas, dir und der andern Blase ins Bockshorn jagen? Fiel mir ja ein! – In den nächsten Tagen habe ich allerhand in der Grund- und Bodensache zu tun und mich auch um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Also sag ihnen nur, daß ich ihnen was blasen werde, und zwar ein langes und schönes Stück! – Kannst du dir das merken?»

Da schrie Roddie, der, wenn man ihn reizte, einen kleinen Teufel im Leib hatte, zitternd vor Wut: «Ob ich mir das merken kann? Ja, da kannst du drauf schwören! Und auch darauf, daß du noch was merken wirst!»

Da ertönte hinter ihrem Rücken die Stimme der fremden Frau, die auch aufbrechen wollte: «Ist das nicht Jack Carrolls Roddie? – Natürlich! Schönen Gruß dann an deinen Vater und sag ihm, daß ich damals wohl vier Kilometer durch Sturm und Regen gelaufen bin, um dir auf die Welt zu helfen, daß ich das aber nicht getan hab, um jetzt hier einen jungen Hund herumrennen und anständige Leute bedrohen zu sehen. Mach lieber, daß du heimkommst und was Ordentliches anfängst – Windhund!»

Das verblüffte Roddie so, daß er sich auf sein Rad schwang und durchs Tor verschwand, allerdings nicht ohne der Frau noch zuzurufen: «Wenn die Henne das Krähen anfängt, steht es böse ums Haus!» Und zu Barney gewendet: «Wart du nur, kleiner Schäker!»

«Er war immer ein Taugenichts!» sagte die Frau und machte sich auf den Weg. Barney aber ging verdrießlich übers Feld, wo es ja immer etwas zu tun gab.

Eine Zeitlang schien nichts aus den Drohungen werden zu wollen, eines Tages aber entdeckte Barney, daß fünf von seinen sieben Bienenstöcken verschwunden waren. Er setzte seinen ganzen Stolz in diese Zucht, und die Geschichte ärgerte ihn um so mehr, weil man im Lande selbst gute Honigbienen nur unter großen Schwierigkeiten bekam. Natürlich gab es keinen Beweis dafür, daß Roddie an der Sache beteiligt war. Gleichgesehen hätte es ihm allerdings. Weiter ereignete sich auf der Landstraße eine kleine Meile landeinwärts eine böse Geschichte. Ein Brotwagen wurde nach Einbruch der Dunkelheit angehalten und den Insassen befohlen, auszusteigen. Der Wagenführer wurde niedergeknallt und seines Geldes beraubt. Zwei junge Mädchen aber, die mit ihm gefahren waren, kamen vor Schreck fast von Sinnen, als die maskierten Übeltäter um den brennenden Wagen und den sterbenden Mann herumtanzten. Bei der sich anschließenden Untersuchung fand man im Straßengraben Barneys Revolver, und es kostete ihn ziemlich viel Mühe, ein ausreichendes Alibi nachzuweisen. Auch das ärgerte ihn, denn es gibt ja immer ein paar freundliche Leute, die in solchen Fällen zu sagen pflegen: «Na, irgendwie wird er seine Finger schon mit dringehabt haben.» Am Ende aber kam die Reihe an ihn selbst, und er wurde auf eine nächtliche Fahrt mitgenommen.

 

5

Zuerst kriegte er einen Brief mit der kurzen Mitteilung: «Binnen drei Tagen wirst du erschossen.» Das regte ihn nicht weiter auf, hatte er doch selbst manch ähnliche Mitteilung abgeschickt, die niemals Wirklichkeit geworden war. Als er aber am nächsten Abend bei einfallender Dunkelheit grade ins Haus gehen wollte, starrte er plötzlich in die Mündungen zweier Revolver, und ein paar Stimmen hinter seinem Rücken befahlen ihm, mitzukommen. Draußen auf der Straße wurde er gefesselt und auf ein Lastauto geworfen, das dann rasch die Landstraße hinauffuhr. Obwohl es nicht besonders dunkel war, wußte er doch bald nicht mehr, wo er sich befand; und erst eine Stunde später, als er wie zerschlagen an allen Gliedern vom Wagen hinuntergestoßen wurde, sah er, daß sie vor einer kleinen Bahnstation weiter im Norden hielten. Das Signal war auf freie Einfahrt für einen zu erwartenden Zug gestellt, und nachdem die Kerle Ketten und Balken auf die Schienen geworfen hatten, setzten sie sich hin und begannen Zigaretten zu rauchen. Barney erkannte keine von den Stimmen und suchte sich auszumalen, was für eine Filmszene jetzt wohl zur Aufführung kommen würde. Während sie Zigaretten rauchten und sogenannte Gedanken austauschten, lag er da und horchte aufmerksam auf den Zug, der grade auf der Nachbarstation zur Abfahrt pfiff und sich schwerfällig in Bewegung setzte.

Als die Lokomotive mit angezognen Bremsen dicht vor der Barrikade zum Stehen kam, lag Barney noch immer unmittelbar daneben auf dem Damm und war außer dem Mann, der ihn bewachte, der einzige, der alles sehen konnte. Der Lokomotivführer und der Heizer wurden von der Maschine geholt, und den ungefähr zwanzig Reisenden in den Wagen ging es nicht anders. Dann wurde der ganze Zug durchsucht, die Post beschlagnahmt, Petroleum in alle Wagen gegossen und der Lokomotivführer mit vorgehaltenem Revolver gezwungen, wieder auf die Maschine zu steigen und sie in Gang zu setzen, bevor er neuerdings absprang. Weiter sah Barney nichts, denn in diesem Augenblick wurde er in den Gepäckwagen geworfen und konnte alles übrige nur mit den Ohren wahrnehmen: er hörte die Schnelligkeit des Zuges wachsen, das Feuer krachen, er unterschied die charakteristischen Laute, die das Passieren einer Haltestelle bezeichnen und den Lärm, mit dem der Zug entgleiste, über die Böschung hinunterfuhr und umstürzte.

Die Tribüne bezeichnete das Ganze nachher als «eine äußerst unchristliche Handlung».


 << zurück weiter >>