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Ich unterstütze nur solche Bestrebungen, die geeignet sind, die Ursachen zu beseitigen, aus denen das menschliche Elend besteht (radikal-ethische Bestrebungen). Wie wichtig es ist, daß ich deshalb andere Bestrebungen, auch wenn ich anerkenne, daß sie gut gemeint sind, übergehe und womöglich gar bekämpfe, dafür ein Beispiel: Wenn ich die Schäden des Krieges durch Wohltätigkeit zudecken helfe, so mildere ich die Abneigung der Menschen gegen den Krieg als solchen und schädige die Bewegung für die endgültige Beseitigung aller Kriege. Ich mache es dann denen, die den Krieg herbeigeführt und gewollt haben, zu leicht, indem ich sie vor der Volksentrüstung schütze, die kommen muß, wenn die Kriegsfreunde die Menschheit nicht mit neuem Unglück bedrohen sollen. Ich halte es sittlich für erwünscht, daß diese Verbrecher nicht davon befreit werden, sich verantworten zu müssen. Dahin zu wirken sind wir denen schuldig, die in diesem Kriege verunglückten. Aus ähnlichen Gründen bin ich auch gegen Kriegsdenkmäler und Erinnerungsfeiern, wenn sie nicht ausgesprochene Trauerfeiern für die Verunglückten sind. So wenig man ein Grubenunglück, Schiffsuntergänge oder Eisenbahnunfälle feiert, auch wenn sich der Opfermut mancher Menschen noch so groß gezeigt hat, so wenig darf die Erinnerung an Kriege als etwas Großes gefeiert werden, weil das die irrige Anschauung stützen könnte, Kriegszeit als solche sei eine große Zeit und keine Schmach für die Menschheit. Die Verherrlichung des Krieges gehört zu den bei uns leider noch vorhandenen Resten des Mittelalters; die Opfer des jetzigen Krieges aber können nur den einen Sinn haben: endgültig mit all den Vorurteilen aufzuräumen, die uns an der Annäherung an Christi Lehre hindern. Die Zeit ist reif, das Reich der Gewalt abzulösen durch das der Liebe. Der erste Schritt dazu wird in der Beziehung der Völker zueinander getan, und die bisherige Anarchie ersetzt durch eine zwischenstaatliche Rechtsordnung.