Fritz Müller-Partenkirchen
Kramer & Friemann
Fritz Müller-Partenkirchen

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Die Genugtuung

Lange vor meiner Lehrzeit bei Kramer & Friemann war er aus der Firma ausgeschieden. Knall und Fall. Allerlei Legenden über ihn schwirrten um in den Kontoren. Manche widersprachen sich. Ein roter Faden aber ging durch alle: Ein Original war er, der Registrator Garip, ein wunderlicher Mensch. Und da war ein Scheitelpunkt in seinem Leben. Der hatte ihn verdreht gemacht.

Bis zu diesem Scheitelpunkte war er wie jeder andere brave Durchschnittsregistrator, schlecht und recht, heftete und klebte, numerierte, paginierte, foliierte, und sein Atem ging geruhig durchs Kontor. Da geschah es, daß eine kleine Hilfskassierin ging. Gehen mußte. Ihr Liebster war am Vorstadttheater. Statist oder so was. Also mit der Geste nach der großen Rolle behaftet, dritter Richard, König Lear und Egmont. Also fest der Meinung, daß man ihn böswillig vom Sonnenruhm zurückhielt. Also bös auf bös der Meinung, daß man schmieren und bestechen müsse. Also half ihm die Geliebte mit einem Griff in die Kasse von Kramer & Friemann. Der Griff war nicht gerade tief. Aber ihrerseits vom besten 215 Gewissen begleitet: Um dem göttlichen Talente des Geliebten Luft zu machen, was verschlug's da, wenn der Reingewinn der reichen Firma einmal sachte um ein paar Hunderter zurückfrisiert wurde? Daß unser Prinzipal sich der Meinung gar nicht anschloß, war ein Zufall, dachte die Kassierin. Daß er aber sagte: »Fräulein Krümpel, morgen suche ich Ersatz für Sie, übermorgen ist Ihr Austritt!« war eine Gemeinheit – dachte Fräulein Krümpel. Aber merken ließ sie's nicht. Sondern schuftete die beiden Tage noch wie wahnsinnig an ihren Listenarbeiten. »Meine Nachfolgerin soll keinen Rückstand übernehmen«, sagte sie. Fast wäre der Prinzipal wieder weich geworden. Besonders als Fräulein Krümpel am letzten Abend bat, noch eine Stunde nacharbeiten zu dürfen. Mochte sie. Die Kassenschränke waren fest verschlossen. Bücher würde sie kaum fressen. Und im übrigen mußte ihr beim Fortgang durch den Hausverwalter Vogel aufgesperrt werden. Wen der mit seinen Sperberaugen abstreifte, der trug keinen Span hinaus.

Fräulein Krümpel arbeitete eine gute Stunde nach. Vogel klirrte draußen mit den Schlüsseln. Sie tat ihm leid. Gott, wer hat keine dunklen Blätter in seinem Lebensbuche umgewendet? Nur daß es Kluge innerhalb der Paragraphen tun, während die Dummen – noch nicht einmal die schlechtesten – am Rande in den Stacheldrähten hängenbleiben.

Jetzt ging sie. Vogel übersah den Kassenraum. Vogel übersah den Buchhaltungsraum. Vogel übersah mit Röntgenaugen Fräulein Krümpels Innenraum. Alles ordentlich. Er meldete es noch weisungsgemäß durchs Haustelephon dem Prinzipal. Den packte eine letzte milde Regung. »Sagen Sie ihr, sie soll morgen doch noch einmal bei mir vorsprechen«, gab er durch den Draht hinunter.

Fräulein Krümpel sprach nicht vor.

An ihrer Stelle sprach zunächst Buchhalter Niedermaier vor: Jemand habe tausend sorgfältig geordnete Mahnkarten durcheinander geworfen.

Dann sprach der Rechnungsschreiber Dollmann vor: Die Rechnungen der ganzen Woche seien heillos verwirrt.

Darauf kam der Statistiker: Seine kunstvolle Kartenstatistik sei ein Urbrei.

216 Schließlich kam der Preiskalkulator Zifferer: Die Hunderte von Kalkulationsunterlagen für die neue Jahrespreisliste seien unlösbare Knäuel.

In allen Kontoren war ein aufgeregtes Summen. Wie wenn im Bienenstaat der Feind einbricht. Ein Granatenvolltreffer hätte das Personal nicht kopfloser durcheinanderlaufen lassen können. Die Granate hatte gestern abend Fräulein Krümpel geschleudert. Jetzt war sie geplatzt. Das feine Adersystem des Geschäfts, die heilige Ordnung, war aufgerissen. Blut quoll und gerann. Wehklagen war. Ratlosigkeit rief nach dem Doktor. Jemand schrie: Diese Schweinerei ist niemals wieder gutzumachen!« Ein anderer rief: »Wenn's gut geht, dauert's Wochen und Monate!« Prokurist und Prinzipal waren selber einen Augenblick hilflos.

Da war es, daß des Registrators Garip große Stunde schlug, mit dem altgedienten alphabetischen Ordnungsblicke hatte er den Wust der Blätter und Karten überprüft. Gewachsen war er ein und einen halben Zoll. »Halt«, sagte er mit Feldherrnruhe, »halt, ich verpflichte mich, bis heute abend alles wieder in die alte Ordnung einzurenken!«

Staunend sahen sie ihn an. Dann mißtrauisch: »Bis heute abend?« dachten sie, »ist ja Blödsinn – Herkules sogar hat xmal länger gebraucht, um auszumisten – armer Garip – sicher hat die Krümpel auch seine Gehirnregistratur durcheinandergeschmissen.«

»Nur eine Bedingung stelle ich: Alleinherrschaft. Wenn mir die betroffenen Herren dreinreden, würd' mein System versagen. Wenn sie aber Urlaub bis zum Abend kriegen könnten . . .«

Sie kriegten Urlaub. Sie durften spazieren gehen. Aber sie hielten es nicht aus. In der Mittagspause spitzten sie herein: »Na, was ist?« – »Hinaus!« brüllte sie der Registrator Garip an.

Sie gingen wieder. Sie schwankten. Sollten sie den Bummel in die Isarauen weitermachen oder die freiwillige Rettungsstation auf den kommenden Fall Garip schonend vorbereiten?

Gegen Abend aber standen sie an ihren Pulten, halb beschämt und halb voll Jubilieren: die Blätter, Karten, Listen 217 waren alle tadellos in Ordnung. Wie der Mensch mal ist, auch der dankbare: sie suchten zunächst eifrig einen stehengebliebenen Fehler zu entdecken, den sie dem Helden Garip unter die Registratornase hätten reiben können: »Na, Garip, ganz nett soweit, nur diese Karte da und jene Liste, na ja, alles konnten Sie nicht wissen . . .«

Aber Garip hatte alles gewußt. Nicht ein Fäserchen hatte er beim Ordnungmachen übersehen. Da quoll denn doch die Dankbarkeit über in den Buchhalterherzen: »Garip, allen Respekt . . .« – »Garip, sind doch ein Tausendkerl . . .« – »Garip, ein Genie sind Sie, ein unheimliches Registraturgenie . . .«

Garip tat bescheiden abwehrend. Aber die anderthalb Zoll gab er nicht mehr her. Die wuchsen weiter. Die wurden zwei Zoll, drei Zoll, vier und fünf Zoll . . . Die wurden nach und nach ein Fimmel, eine fixe Idee: »Ich wenn damals nicht gewesen wäre, als das Unheil Krümpel über meine Firma hereinbrach . . .«

Erst lächelte man nachsichtig: »Gott, jeder hat in seinem Leben etwas, was ihn stolz macht. Wär' ja schlimm, wenn's nicht so wäre.«

Auch daß er alle Nasenlang um Gehaltsaufbesserung einkam, mochte hingehn: »Er hat uns damals wirklich einen Dienst geleistet«, nickten sich die Vorgesetzten zu.

Aber dann häuften sich die Eigenheiten. Er steckelte mit hochgeworfenem Kopfe durch die Straßen und erwartete von den ältesten Leuten des Personals, daß sie ihn zuerst grüßten.

Wenn irgendeiner sein Dienstjubiläum feierte, so stand er noch lange nach verrauschter Feier erwartungsvoll in einer Ecke und vertraute später dem und jenem: Eigentlich hätte er erwartet, daß der Prinzipal am Schlusse seiner Ansprache auch den Fall Krümpel streife. Nicht als ob er Wert drauf lege. Aber immerhin, einen Markstein in der Firmengeschichte dürfe man bei offiziellen Anlässen nicht übersehen . . .

»Das geht nicht so weiter«, brummte der Prokurist, »ich will ihn mir mal unter vier Augen ein wenig zu leihen nehmen.« Er redete ihm gütlich zu, man sei gewiß nicht undankbar, doch alles habe seine Grenzen. Und wenn ein jeder, der der Firma irgendwie einen Dienst geleistet, täglich und 218 stündlich darauf pochen wollte, habe man ein Pochwerk oder eine Schmollstube statt des Handlungshauses. Ob er das nicht einsähe?

Ja, das sähe er ein, aber auf einen neuen Titel Oberregistrator müsse er bestehen bleiben. »Meinetwegen Oberregistrator oder Generalregistrator«, dachte der Prokurist, »wenn's ihm Spaß macht und es damit Schluß ist.«

Aber es war nicht Schluß. Der Einbildungskreisel war in Schwung gekommen. Er mußte die verdrehte Kurve vollenden. Oberregistrator Garip setzte eine riesige Denkschrift auf: a) Fall Krümpel. b) Lösung des Knotens durch Garip. c) Unterlassene Würdigungen des Falles. d) Ausmalung dessen, was geschehen hätte können, wenn Garip nicht dem Falle Krümpel sich überlegen erwiesen hätte. e) Nachweis, daß ein Bankrott nicht zu umgehen gewesen wäre. f) Folgerung: Der ergebenst Unterfertigte bittet um Verleihung der Prokura.

Prinzipal und Prokurist sollen Tränen gelacht haben beim Empfang des Briefes. Sie nahmen es zunächst als Lustspiel und überließen dem Papierkorb, über jene Denkschrift nachzudenken. Aber als Registrator Garip seine Denkschrift in dem Korb entdeckte, wurde es eine Tragödie. Leichenblaß stand er im Privatkontor und sagte düster: »Ich kündige. Es tut mir leid, die Firma ihrem Schicksal überlassen zu müssen, es sei denn, daß sich die Herren in letzter Stunde noch entschlössen –«

Sie entschlossen sich nicht. Sie atmeten auf, nicht selber kündigen zu müssen. Garip schied . . .

Garip nahm keine neue Stelle an. Lässig saß er bei Frau und Kind daheim und wartete. Worauf er wartete? Wenn die arbeitsverhärmte Frau, die jetzt für alle schaffen mußte, ihn mit leisem Vorwurf ansah, reckten sich in ihm die aufgesetzten Zolle: »Frau, sei getrost, sie werden's ohne mich nicht machen können. Eines Tages wird es ihnen überm Kopf zusammenbrechen. Sie werden mich holen. Sollst es sehen, morgen oder übermorgen kommen sie angerückt und bitten . . .«

So hat er gewartet von einem Ersten zum andern Ersten. Zwischenhinein, wenn das Elend in der Familie stieg, bewarb er sich um eine neue Stelle. Wenn es aber zum Klappen 219 kam, ging er schwer umher und sagte dumpf: »Und wenn sie mich nun holen wollen, und ich bin bei einer andern Firma? – nein, ich darf's der alten Firma doch nicht antun – verdient hat sie's freilich nicht, aber bis zum nächsten Ersten will ich nochmal warten, des Prinzipals halber . . .«

Ja, wenn darüber auch die Familie zersplittert: Männer können warten aus Prinzip. Frauen können's nicht. Sie sind zu wenig objektiv, behauptet ja die Wissenschaft. Frau Garip machte einen schweren Gang zur alten Firma, kehrte halbwegs um, ging wieder, kehrte wieder um, zuletzt im Ladehof, auf den des Prokuristen Fenster ging.

»Müller«, sagte er zu mir, »laufen Sie hinab und holen Sie die Frau, die hat was auf dem Herzen.«

Ich lief und holte. Frau Garip beichtete. Von da ab holte sie sich monatlich eine kleine Pension von unserer Kassa. So zufrieden war sie und so dankbar. Und sie hatte nur die eine Angst: »Daß es um Gotteswillen nicht mein Mann erfährt! Er ist so eigen, wissen Sie –«

»Ja, wir wissen es genugsam und wir wären mehr dafür, daß Sie ihm selbst einmal den Star gestochen hätten, rücksichtslos –«

Frau Garips Blick ließ ihn verstummen. »Frauen können eben niemals objektiv sein«, brummte er.

So ging das in die Jahre. Garip machte Holz klein. Garip schleppte Kohlen in die Küche. Garip nahm Abschriftsarbeiten ins Haus. Garip half den Kindern bei den Schularbeiten. Garip hatte Frau und Kinder lieb, soweit Prinzipien dies gestatten. Garip wurde geliebt von Weib und Kind, prinzipienlos und unbedingt.

Da wurde Garip krank. »Es ist mir schrecklich«, sagte er, »denk' mal, Frau, wenn sie jetzt kämen, mich zu holen« –

»Nun, was dann?« wagte seine Frau mit einem leisen kritischen Anklang.

»Was dann? Ei, sagen tät' ich ihnen: ›Habt Ihr endlich hergefunden?‹ Natürlich hätten sie dann allerhand Entschuldigungen. Kenne das.«

»Und dann?«

»Ei, dann gäbe ich zunächst mal einen Korb. Nur prinzipiell natürlich. ›Tut mir leid, meine Herren‹, sagte ich, ›da 220 sind anderweitige Verpflichtungen – aber immerhin, wollen einmal sehen – sprechen Sie morgen mal wieder vor.‹ Ja ja, das würd' ich sagen, Frau.«

»Und dann?«

»Ei, dann würden sie natürlich ganz verzweifelt tun. Kenne das. Irgendeine Krümpel Nummer 2 hätte ihnen wieder das unterste zu oberst geschmissen, würden sie sagen. Der Betrieb stünde still, würden sie sagen. Und sie hätten nur die eine Hoffnung: ›Garip, Garip, hilf uns!‹«

»Und dann?«

»Na, was soll man machen, Frau. Helfen würde ich in Gottesnamen. Mitgehn würde ich und –«

»Um Gotteswillen, Mann, in deinem kranken Zustand!«

»Zustand hin und Zustand her – Gott, es ist doch meine alte Firma – aber weiß schon: Für Prinzipien haben Frauen keinen Sinn . . .«


Der Kassierer Brandmann sah auf seinen Vormerkzettel: »Frau Garip ist in diesem Monat nicht gekommen – Müller schreiben Sie 'ne Postanweisung – ach so, da steht ja ein Vermerk: Nur persönlich, Mann darf nichts erfahren – hm wie wär's, wenn Sie auf dem Heimweg ihr die Monatssumme in verschwiegener Weise überbrächten . . .«

Ich stieg in der engen Gasse eine steile Treppe aufwärts. Da war das Schild: »Garip, Oberregistrator.« Die Tür war angelehnt. Stimmen drangen auf den Hausgang. Eine angstvoll: »Sie haben also keine Hoffnung mehr, Herr Doktor, keine?« – »Da Sie die Wahrheit wissen müssen: Nein, Frau Garip.« – »O Gott, was soll ich tun?« – »Es gibt nur eines: Keine Tränen, machen sie ihm die letzte Stunde leicht – Gott befohlen, gute Frau.«

Er hat mich beinah' umgerannt. Ich tat, als ginge ich eine Treppe höher. Das war eine Speichertreppe, eine stille. Auf dieser saß ich lange. Alles, was ich über den Fall Garip im Geschäft erfahren hatte, ging mir durch den Sinn. Eine Lösung schwamm mir dunkel im Bewußtsein. Ich konnte sie nicht klar erkennen. Ich wühlte sinnend in der Tasche. Das Pensionsgeld für Frau Garip klirrte. Ich stieg hinunter. Ich läutete.

221 »Frau Garip«, sagte ich leise, »ich komme von der Firma Kramer & Friemann, um –«

Sie schlug die Hände überm Kopf zusammen: »Endlich! endlich! Also hat mein Mann doch recht bekommen! Aber Sie kommen zu spät –«

Ich begriff in einer inneren Erleuchtung, was sie meinte. Eine merkwürdige Gewalt stieß mich: »Tu es, tu es!« – »Aber es ist eine Lüge«, wehrte ich mich. – »Schäm dich, um welcher Bagatellen hast du schon gelogen! Hier gilt's mehr – rasch, wenn's nicht zu spät sein soll!«

»Zu spät, Frau Garip?« sagte ich beherrscht und so laut, daß man's in der ganzen kleinen Wohnung hören mußte, »ich hoffe nicht. Von der Firma Kramer & Friemann habe ich den festen Auftrag –«

Ein Schrei aus einem Zimmer, ein heiserer Jubelschrei aus einer alten Registratorkehle: »Sie kommen! sie – sie holen mich! Frau, Frau, führ' sie herein!«

Ich stand an einem Sterbebett. Seine Hand hielt ich. Lügenabgehärtet hielt ich seinem letzten Blick stand. Parierte seine letzten forschenden Fragen: »Geht wieder alles drunter und drüber in der Firma?«

»Ja, Herr Garip, ja.«

»Dachte mir's. Da soll ich also kommen, nicht wahr?« stöhnte er.

»Ja, Herr Garip, ja.«

»Eigentlich – ja, eigentlich hättet ihr verdient, daß ich – daß ich – aber na, es ist wohl eilig bei ihnen – und bei mir auch –«

»Ja, Herr Garip, ja.«

»Ich komme – ich komme – Mutter, meine Kleider –«

Sie sah mich an. Ihre Lüge stieß zu meiner, und als sie sich die Hand gegeben hatten, schmolzen sie zu einem dritten um: wahrhaftige Barmherzigkeit.

»Lieber Mann, nicht heute – heute mußt du dich noch schonen – und der Herr hat mir gesagt, es hätte noch bis morgen Zeit, nicht wahr?«

»Ja, Herr Garip, ja.«

Er sah mich plötzlich mit dem durchdringenden Mißtrauen des Sterbenden an. Eiskalt, wie ein altgesottener Lügner 222 hielt ich stand: »Ja, bis morgen hat es Zeit, Herr Garip, dann allerdings –«

»Keine Sorge, junger Mann. Sagen Sie der Firma, wenn Not an Mann ist, sei der Registrator Garip nie zu spät gekommen. Halt, sagen Sie den Herren weiter – kann mir ja denken, daß es ihnen etwas jämmerlich zumute ist – daß ich nichts nachgetragen hätte – gar nichts – Gott, wenn's hart auf hart geht, muß man auch vergessen können – muß man zusammenrücken und sich helfen – nicht wahr, Frau? – schon aus Prinzip, junger Mann, obgleich die Frauen dafür kein Verständnis haben, unter uns . . .«

Er lächelte.

Es war nicht das letzte Lächeln, das ich von ihm sah. Auch nicht das schönste. Das schönste und das letzte sah ich anderntages, da er auf der Totenbahre lag, selig und mit dem verzeihenden Leuchten der Unentbehrlichkeit auf der stillen Stirne.

 


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