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Am folgenden Morgen hatte der Minister eine Audienz bey dem Fürsten und nahm die Gelegenheit in Acht, dem Fürsten den Sekretär des Kanzlers Ekolsbach als einen trefflichen Kopf, von den besten, d. h. von ächt antiilluminatistischen Grundsätzen zu empfehlen.
Gleich nach seiner Zuhausekunft ließ der Minister unsern Schneller holen, und als er hereintrat, rief er ihm entgegen: Sehen Sie, wie Gott für die sorgt, die recht glauben, und gottselig leben? Unser allergnädigster Fürst und Herr hat Sie zum Sekretär der Universität zu Schilda ernannt, und das auf mein Fürwort –
Schneller: Danke unterthänigst, Ihr' Excellenz!
Minister: Wollen in Zukunft auch Freunde seyn und bleiben, nicht wahr? Manus manum lavat!
Schneller wollte antworten, als eben Herr von Ekolsbach ankam, und mit einem wiehernden Gelächter aufschrie: Na, Sekretär, gratulire! Gelt, Er ist nun schon ein ganzer Kerl! Er kann noch mehr werden. Na, was sagt Er dazu?
Herr Kanzler, fiel ihm der Minister in die Rede, so lange der Herr Sekretär noch weiter nichts war, als Ihr Sekretär, wäre es freilich zu viel gewesen, ihn per Sie zu traktiren; aber jetzo, da er in Hochfürstlichen Diensten steht –
Na, schon gut, versteh's schon, erwiderte der Kanzler. Es ist so eine Angewohnheit von mir, Er zu sagen, oder Ihr, wenn ich mit Bürgerlichen rede. Es kommt einem so komisch vor, einen Bürgerlichen Sie zu heißen. Aber gegen den Herrn Sekretär, der nun, so zu sagen, mein College ist, werde ich gewiß nicht mehr Er sagen.