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1.

» Also wirklich nicht, Herr Niehuus?«

»Nein, Herr Kommerzienrat.«

»Dann leben Sie wohl – das heißt für heute. Aber ich sag's Ihnen gleich, so leichten Kaufs kommen Sie nicht los. Sie haben die Fabrik hoch gebracht, Ihr Name darf der Aktiengesellschaft nicht fehlen. Tag und Nacht lasse ich Ihnen keine Ruhe, bis ich Ihr Wort habe.

Der Fabrikant lachte. »Sie haben es ja schon, Herr Tychsen. Mein Wort heißt: Nein!«

»Lachen Sie nicht zu früh! Ich kriege Sie doch noch herum. Sie genießen jetzt Ihren letzten ruhigen Augenblick, bis ich Sie breitgeklopft habe. Soll ich's Ihnen schriftlich geben? – Doch Scherz beiseite! Sie müssen unser Direktor werden, es geht gar nicht anders. Also zugesagt, gleich frisch von der Leber weg, dann ist's überwunden! Hier meine Hand!«

Georg Niehuus machte ein ernsthaftes Gesicht. »Es geht nicht, Herr Kommerzienrat. Meine Arbeitszeit ist abgelaufen. Ich habe gesäet, jetzt will ich ernten. Ihr Anerbieten ist verlockend. Dennoch muß ich auf meinem Standpunkt verharren. Ich trete vollständig und für immer vom Geschäft zurück.«

Der Bankier zuckte die Achseln. »Das ist leichter gesagt wie gethan, lieber Niehuus! Man ist nicht umsonst Schöpfer und Seele eines Unternehmens, wie das Ihrige es ist, gewesen. Es hält Sie fest, verlassen Sie sich drauf! Was wollen Sie mit sich anfangen, wenn Ihnen die langgewohnte Thätigkeit fehlt? Das halten Sie gar nicht aus!«

Georg Niehuus lächelte. »Heiraten will ich, eine Familie gründen, Kohl bauen, mit einem Worte glücklich sein. Ein Menschenalter stand mir dieses Ziel vor Augen. Alles, was mich ablenken konnte, habe ich zurückgedrängt und niedergehalten bis heute. Meine Zeit ist nun gekommen, jetzt will ich leben. Mensch will ich sein, denn meine Mittel erlauben mir, es ganz zu sein. Können Sie mir das verargen?«

Mit Blicken, in denen zu ungläubigem Erstaunen sich eine merkliche Dosis Spott gesellte, betrachtete Kommerzienrat Tychsen das runde, rote Gesicht des Mannes, dessen ausgedehnte Fabrikanlagen »gegründet« werden sollten. Er wußte selbst nicht, wie es kam, daß er just in diesem Augenblick an Daga Brandow denken mußte. Der Vater dieser jungen Dame, Geheimrat Brandow, war sein guter Bekannter gewesen. Seit dem Tode des alten Herrn wahrte die Witwe nach außen hin das gebührliche Dekorum und wehrte innerhalb ihrer vier Wände der andrängenden Lebensnot, so gut es eben ging. Selbstredend stand das Haus des Bankiers auch den Hinterbliebenen seines verstorbenen Freundes offen, und so war es gekommen, daß Niehuus wiederholt in Gegenwart der Geheimrätin genannt wurde. Durch Fragen, scheinbar absichtslos eingestreut, verschaffte sich Dagas Mutter eine ungefähre Vorstellung von der Vermögenslage des Fabrikanten. Daran erinnerte sich Kommerzienrat Tychsen in diesem Augenblick, und gleichzeitig wollte es ihn bedünken, als sähe er einen roten Faden von hüben nach drüben flattern. Führte derselbe zu der Geheimrätin oder zu ihrer Tochter? Daga Brandow galt nicht mit Unrecht als das schönste Mädchen ihres Kreises.

Natürlich verriet der Bankier diese Gedanken mit keiner Silbe. Abgesehen von allem anderen hatte er ja nicht den Schatten eines Beweises, daß seine Kombination den Thatsachen entsprach.

»Nehmen Sie's mir nicht übel, lieber Niehuus,« versetzte er, »was Sie da sagen, ist – ja wie denn? Ich finde nicht das rechte Wort. Fünfzig Jahre Arbeit, nichts als Arbeit, Unterdrückung jeder zarteren Regung; ein Menschenalter mit gebundener Seele durch die Welt laufen, nur Verstandesmensch bleiben, bis der Geldschrank gefüllt ist und dann im letzten Lebensdrittel ganz in Herz und Gemüt aufgehen wollen? Alles, was recht ist! Aber ein Lebensplan, so wunderlich wie der Ihrige, hat mir noch nicht vorgelegen. Ich hielt Sie bisher für einen eingefleischten Junggesellen. Nun kommt es an den Tag, daß Sie Ihre zärtlichen Gefühle gleichsam auf Eis gestellt haben, bis Ihre Mittel Ihnen erlauben, sie zum Hausgebrauch hervorzuholen. Das ist ungeheuerlich, Herr Niehuus! Unausführbar!

Der Fabrikant lächelte überlegen. »Sehen Sie mich doch an, verehrter Kommerzienrat. Ich bin gesund und stark. Glauben Sie, daß ich keine Frau bekomme?«

Tychsen zuckte die Achsel. Ohne Vorbehalt hätte er ein Gesundheitsattest des Fabrikanten denn doch nicht unterschrieben. Das volle, dunkelrote Gesicht, der kürze starke Nacken, die untersetzte Figur des Mannes machten ganz den Eindruck, als könne er eines schönen Tages vom Schlage gerührt hinsinken, um nicht wieder aufzustehen. Davon sagte der Kommerzienrat natürlich nichts. Er begnügte sich, auf die letzte Bemerkung betreffs der Frau zu antworten:

»Was das betrifft, zehn für eine! Aber ob Sie eine gebrauchen können, das ist die Frage. Wenn es Ihnen gelungen ist, die Sehnsucht nach Liebe bis heute zu bezwingen, kann Ihr Familiensinn nicht sehr groß sein. Wenn Sie überhaupt einen besessen haben, ist er sicher in all den Jahren mit Stumpf und Stiel vertrocknet. Wie könnte ein Jahr zuerst allen Regen, dann allen Sturm und zum Schluß eitel Sonnenschein bringen! Verstand und Herz müssen sich in die Herrschaft teilen im Leben, das ist schon wahr; aber doch nicht so, daß jeder fünfundzwanzig Jahre hintereinander regiert, ohne daß der andere hineinreden darf. Nein, lieber Niehuus, das wird nichts, das schlagen Sie sich nur aus dem Sinn! Sagen Sie zu und Sie sind unser Direktor! Heiraten können Sie deswegen ja doch, obwohl es mir schwer wird, Sie als Ehemann mir vorzustellen. Sie sind schon zu alt für die Ehe. Jung gefreit, hat niemand gereut – das ist der Spruch, mit dem ich es halte.«

Der Fabrikant schüttelte den Kopf. »Keine Regel ohne Ausnahme. Wer von Haus aus einen Platz hat, auf dem er steht, für den mag das Verslein gelten. Mir ist es so gut nicht geworden. Dreiunddreißig Jahre sind's jetzt, daß ich in die weite Welt ging. Was ich besaß, trug ich im Ränzel. Ich habe das deutsche Land nach allen Richtungen durchstreift, in der Schweiz, in England bin ich gewesen, auch in Holland. Ueberall sah ich, daß Reichtum und Armut dicht bei einander wohnen, und dem Reichtum folgte das Glück. Da festigte sich in mir der Gedanke, ich dürfe nicht ruhen und rasten, bis ich's zu etwas gebracht in der Welt. Dieser Wille hat mich beherrscht, dieses Ziel wurde mein Stern, dem ich nachging, wenn mich's rechts und links seitwärts zog vom Wege. Ich bin auch jung gewesen, und die Versuchung ist mir nicht erspart geblieben, glauben Sie es sicher. Geduld, meine Zeit kommt auch! Mit dieser Formel kam ich über alles hinweg. Ich sah die Arbeitsgenossen am Sonntag hinausziehen in den lachenden Sonnenschein und saß in dumpfer Kammer bei den Büchern. In der Nacht, wenn sie heimkamen blies ich die Lampe aus, die mir trübe, zur Arbeit geleuchtet hatte. ›Lerne und spare, deine Zeit kommt auch!‹ Damit ging ich zu Bette. Mancher, der vor mir stand, hat sich frühzeitig fürs Leben gebunden, die meisten blieben im Elend, hoch ist keiner gestiegen. Mich hielten keine Ketten, und ich wollte nicht, daß mich welche hielten: durch keine Rücksicht beengt, durfte ich die Ellenbogen gebrauchen. So bin ich geworden, was ich bin. Bis heute hat meine Rechnung gestimmt. Meine Zeit ist nun da, und das Glück wird nicht ausbleiben.«

Kommerzienrat Tychsen wiegte nachdenklich den Kopf. »Sie sind ein seltsamer Herr – doch, wir wollen nicht rechten. Jedenfalls wünsche ich Ihnen alles Gute.« Er erhob sich und reichte dem Fabrikanten die Hand. »Ich muß zur Börse, leben Sie wohl. Die Stellung als Direktor unserer Gesellschaft halte ich Ihnen offen; Sie werden sich bald genug nach der gewohnten Arbeit sehnen.«

 

Georg Niehuus blieb allein. Was er erzählt hatte, klang nach in seiner Seele, die Erinnerung quoll wie ein Born, der, lange verschlossen, unwiderstehlich hervorbricht. Immer weiter rückwärts gelegene Bilder tauchten auf aus dem tiefen Schatten, in welchen die harte Arbeit eines Lebens sie zurückgedrängt hatte. Dann sah er es vor sich, das niedere Häuschen in der stillen Gasse der kleinen Landstadt – sein Vaterhaus.

Und das Bild ward lebendig. Im Hause waltete still und eifrig die Hausfrau, seine Mutter. Der ernste, arbeitsame Vater schaffte in enger Schlosserwerkstatt vom ersten Sonnenstrahl bis in die sinkende Nacht. Brot galt es zu gewinnen für die Seinigen. Groß war die Mühsal in dem verschuldeten Häuschen, ärmlich das Leben seiner Bewohner. Vor der offenen Thür an der Straße spielte ein kleines Mädchen mit hellen fliegenden Haaren, Lenchen war's, die Schwester des jungen Georg, der unter Leitung des Vaters seine Lehrzeit durchmachte in der Werkstatt. Dieser Sohn, die Hoffnung der Eltern, sollte ihre Stütze werden im Alter.

Der letzte Tag! … Wie greifbar deutlich Georg Niehuus jetzt plötzlich alles vor sich sah nach dreiunddreißig Jahren! Der Vater hielt des Sohnes Hand. »Sei brav und lerne, dann komm wieder!« – Lenchen klopfte auf des Bruders Ränzel. »Bringst du mir auch was mit von der Reise?« Die Mutter aber zog den jungen Gesellen in ihre Arme, an ihr Herz. »O Georg! Dein Vater trägt schwere Last; vergiß es nicht in der Fremde!«

Und heute? Wo waren Vater und Mutter? Was war aus der Schwester geworden? Keines er wieder gesehen, nach keinem gefragt in all der Zeit. Sein junges Leben deuchte ihm zu kostbar für die Sorge alter Leute. Er zerriß die Bande, in welchen er nur Fesseln sah und verschwand in der Ferne. Selbst seinem Namen gab er fremden Klang, um die Spur zu verwischen, wo sein Fuß geweilt. Nichts sollte ihn halten, nichts ihn rückwärts ziehen. Die Ellenbogen wollte er frei haben, um Raum zu schaffen für sich selbst. Mochte man ihn daheim vergessen, wie er selbst Heimat und Familie vergaß!

Georg Niehuus strich mit der Hand über die Stirn. Er war ärgerlich. Welchen Zweck hatten solche Grübeleien über längst vergessene Dinge? Hatte er geschwelgt und gepraßt? Mit nichten! Noch jetzt, schon längst ein reicher Mann, begnügte er sich mit einer bescheidenen Wohnung in anspruchslosem Hause. Eine alte Haushälterin hielt ihm die wenigen Räume in Ordnung, sein Mittagessen nahm er im Gasthause ein. Arbeit und wieder Arbeit, weiter hatte er nichts gehabt vom Leben bis auf diesen Tag. Nur dadurch hatte er's gezwungen, daß seine Werkstätte in Hamburg sich auswuchs zur Fabrik, seine Unternehmungen sich erweiterten von Jahr zu Jahr. Aber zur höchsten Blüte gelangte seine Maschinenfabrik, als jede gewerbliche Thätigkeit in Hamburg durch den Zollanschluß der alten Hansestadt gewaltige Anregung erhielt. Die Zeitverhältnisse arbeiteten ihm geradezu in die Hände. Nun stand er auf der Höhe. Er wurde »gegründet«. Sein Ziel war erreicht. Wozu jetzt die Vergangenheit ausgraben? Nur nicht sentimental werden

Georg Niehuus nahm Hut und Stock. Draußen an der Alster wußte er ein Gartenhaus, das zum Verkauf stand. Dorthin begab er sich. Das einsame Dasein mußte ein Ende haben.

Als er nach Verlauf einer Stunde die Schritte wieder zur Stadt lenkte, war er von dem Resultat seines Ganges hoch befriedigt. Er hatte sich die Villa gesichert. Was noch zu thun, blieb, konnte der Makler besorgen. So wendeten sich seine Gedanken anderen Dingen zu.

Unlängst erst, gelegentlich eines zu Wohlthätigkeitszwecken veranstalteten Bazars, hatte er Daga Brandow kennen gelernt. Der Eindruck, den die junge Dame auf ihn machte, war so stark und nachhaltig, daß er auch die Bekanntschaft ihrer Mutter suchte. Zwar waren seine Beziehungen zum Hause der verwitweten Geheimrätin bis jetzt nicht sonderlich intim geworden, aber Niehuus glaubte so fest an die Macht seines Geldes und den Wert seiner Person, daß er an einer günstigen Aufnahme einer Werbung trotz des Unterschiedes im Lebensalter nicht zweifelte. Wenigstens soweit die Frau Geheimrat in Frage kam, meinte er seiner Sache völlig sicher zu sein, und eine Mutter ist noch immer der beste Anwalt für den Freier um die Tochter gewesen.

In der Absicht, den Damen seine Aufwartung zu machen, bog Niehuus in die Straße ein, in der sie wohnten, und gewahrte die Geheimrätin, welche, offenbar auf dem Heimweg begriffen, langsam vor ihm herging. Er beschleunigte seine Schritte und trat mit verbindlichem Gruß an ihre Seite.

»Ich muß es wohl als einen besonderen Glücksfall betrachten, daß ich Sie sehe, Herr Niehuus? Sie machen sich ja erstaunlich selten in letzter Zeit,« begann sie das Gespräch.

»Das Geschäft hat leider starke Arme, Frau Geheimrat, es hält jeden unerbittlich fest.«

»Ach, gehen Sie doch! Geschäft! Dahinter verschanzen sich die Herren der Schöpfung regelmäßig, wenn sie um eine Entschuldigung verlegen sind.«

»Nein, gnädige Frau, ich wenigstens nicht. Gerade jetzt, wo ich im Begriff bin, mich dauernd loszumachen, muß ich noch gründlich durchkosten, was Fesseln bedeuten.«

Durch den Bankier Tychsen wußte die Geheimrätin genau, mit welcher Absicht Niehuus sich trug, und wie weit die Sache gediehen war. Nichtsdestoweniger hielt sie es für zweckmäßig, die Angelegenheit als vollkommene Neuigkeit zu behandeln. So sah sie ihren Begleiter mit vortrefflich gespielter Ueberraschung an.

»Ich verstand wohl nicht recht? Sie wollen sich vom Geschäft zurückziehen?«

»Allerdings, Frau Geheimrat. Und wie schmerzlich mir der geäußerte Verdacht gerade in Ihrem Munde sein muß, wird Ihnen der Umstand verraten, daß ich mich in diesem trotz aller Abhaltung auf dem Wege zu Ihrer Wohnung befand.«

»Das wäre! Dann allerdings will ich nichts gesagt haben. Nebenher hoffe ich, daß Sie nun nicht auf halbem Wege umkehren.«

»Es ist eine Gunst, die ich mir erbitten möchte, eine für mich schwerwiegende Gunst, auf deren Gewährung ich allerdings nicht den leisesten Anspruch erheben kann.«

»Sie verstehen sich vortrefflich darauf, die Leute in Spannung zu versetzen, Herr Niehuus. Welche Gunst hätte eine Witwe zu verschenken, die selbst – doch was wollten Sie sagen?«

»Die Kirsche steht in voller Blüte, gnädige Frau. Es wäre viel Ehre und Glück für mich, wenn die Damen eine Einladung zur Ausfahrt in das berühmte Kirschenland nicht ausschlagen möchten.«

»Suchen Sie Ehre und Glück immer darin, vereinsamten Leuten eine Freude zu bereiten?«

»Ich fürchte, Sie erkennen meinen Egoismus schon, wenn ich Sie bitte, bei Fräulein Daga ein gutes Wort für mich einzulegen, Frau Geheimrat.«

Ein rascher Seitenblick traf den Fabrikanten. Bezogen sich seine Worte nur auf den geplanten Ausflug oder hatten sie weitergehende, tiefere Bedeutung? Einen Anhalt für das eine oder das andere fand die Geheimrätin nicht. Sie zog es deshalb vor, auch ihre Erwiderung möglichst all, gemein zu fassen.

»Ich hörte doch, Sie seien auf dem Wege zu uns. Sagen Sie meiner Tochter selber, was Ihnen am Herzen liegt. Sie wird nicht anders antworten als ihre Mutter.«

 

Etwas anders nahm Fräulein Daga die Sache nun doch auf. Da der Fabrikant die Zusage der Mutter einmal erhalten hatte, konnte sie ihre Beteiligung an der Partie füglich nicht mehr verweigern, aber sie blieb trotzdem im ganzen recht kühl und gemessen. Als Niehuus sich empfohlen hatte, stand sie eine Zeitlang schweigend am Fenster und sah durch die Scheiben.

Die Geheimrätin verlor schließlich die Geduld. »Daga!«

Langsam wendete sich die junge Dame ihr zu. Ein unmutiger Zug lag auf ihrer weißen Stirn. »Was soll das nun alles, Mama?«

Bevor noch die Rätin ihre Meinung in Worte kleiden konnte, wurde eine Seitenthür aufgemacht, und Dagas jüngere Schwester trat mit der Lebhaftigkeit ihrer achtzehn Jahre über die Schwelle. »Ich darf doch auch mitfahren, Mama?«

Ein strenger Blick der Mutter war die erste Antwort. Die weitere Zurechtweisung ließ nicht lange auf sich warten. »Du hast gehorcht, Elsa! Du weißt, daß ich das nicht leiden kann.«

Das junge Mädchen wurde blutrot, aber ihre blauen Augen verrieten kein Schuldbewußtsein.

»Nein, Mama, ich habe nicht gehorcht, ich horche überhaupt niemals. Ihr spracht laut genug, daß ich so wie so durch Thür und Wand jedes Wort verstehen konnte.«

»Nun ja, mag sein. Du hättest dich eben entfernen müssen, als du Worte hörtest, die nicht für dich bestimmt waren. Jetzt laß uns allein. Ich habe mit deiner Schwester zu reden. Aber ins Hinterzimmer gehst du, nicht nebenan!«

»Darf ich mitfahren, Mama? Bitte, bitte!«

»Nein!«

Frau Geheimrat mochte selbst finden, daß die Ablehnung ein wenig scharf klang. »Mußt Geduld haben, Elsa, deine Zeit kommt auch,« fügte sie begütigend hinzu.

Das junge Mädchen ging. Vielleicht war's ein Zug stillen Widerspruchs, daß sie die Thür hinter sich offen ließ, um ihren Abgang in das Hinterzimmer offen zu dokumentieren.

Frau Geheimrat sah ihr mit einem leisen Seufzer nach. Außer den Töchtern hatte sie noch zwei jüngere Knaben. Alle vier standesgemäß zu erhalten, war keine leichte Aufgabe für sie. Daga mußte zuerst versorgt werden. Bis dahin, meinte die Mutter, war's besser, wenn ihre Aelteste allein im Vordergrund stand. Lange ließ sich indessen Elsa nicht mehr in die Kinderstube verbannen. Daran dachte die Geheimrätin, als sie seufzte, und aus diesem Grunde mußte sie ein ernstes Wort mit der älteren Tochter sprechen.

»Du stelltest eine Frage, Daga. Möchtest du sie wiederholen?«

»Ist das wirklich nötig, Mama?«

»Ich denke, wer fragt, wünscht Antwort. Solltest du sie inzwischen ohne mich gefunden haben, desto besser.«

»Nichts habe ich. Ich begreife immer noch nicht, wozu wir der Gesellschaft das lächerliche Schauspiel geben werden, neben diesem alten Mann in der Kutsche zu sitzen.«

»Da du dich kräftig ausdrückst, wird es dir recht sein, wenn ich ebenfalls deutlich rede. Ich meinerseits begreife nicht, zu welchem Zweck ein Mädchen der Herrenwelt die Möglichkeit verschaffen will, den Niedergang ihrer Schönheit an dem aufblühenden Reiz der eigenen Schwester zu messen. Du stehst auf der Höhe, Daga, und Elsa ist kein Kind mehr, davon konntest du dich noch in dieser Minute überzeugen.«

»Sie wird siebzehn.«

»Nein, achtzehn. Die Fälle, daß sich Mädchen in diesem Alter verloben, sind gar nicht so selten. Laß mich Elsa kleiden, wie du gekleidet bist, und dann gieb acht, wohin aller Blicke sich wenden. Ich darf sie nicht mehr in die Kinderstube schicken, wenn du in Gesellschaft gehst. Auch sie hat Rechte, auch gegen meine zweite Tochter habe ich Pflichten. Möchtest du als Brautjungfer figurieren bei deiner jüngeren Schwester? Welche Rolle denkst du zu spielen, wenn sie den Ring am Finger trägt, und du nicht?«

Daga lächelte spöttisch. »Das wird wo hl so schnell nicht gehen.«

»Meinst du? Irre dich nicht, Daga! Du bist Dame – eigentlich nur Dame. In Elsa entwickelt sich mehr die Milde und Weichheit der Frau. Trotz ihres lebhaften Temperaments hat sie Anlagen zum Hausmütterchen. Eine Frau nimmt mancher, der keinen Salon für eine Gemahlin besitzt.«

»Mag sein. Ich verzichte auf Eine Stellung als Hausmütterchen und fürchte als Dame keine Konkurrenz.«

»Noch nicht. Wie lange denkst du, daß es so bleibt? Worauf wartest du, Daga?«

»Auf Georg Niehuus sicher nicht.«

»Daß du wartest, ist auch nicht nötig. Ich glaube zu verstehen, was der Ausflug bedeutet, deshalb halte ich Elsa zurück – zum letztenmal! Herr Niehuus wünscht die Entscheidung, und sie wird fallen – unwiderruflich.«

»Und wie sie ausfällt, kann keinen Augenblick zweifelhaft sein.«

»Ich hoffe das, Daga. Und daß dein Ja freudig klingen wird, hoffe ich auch.«

»Im Ernst, Mama? Der Herr sieht aus, als könnte ihn jeden Tag der Schlag rühren. Er ist sechzig.«

»Nein, fünfzig! Und du zählst volle dreiundzwanzig. Das heißt, Herr Niehuus steht in den besten Jahren, und deiner Schönheit hat die Natur nichts mehr hinzuzufügen. Die volle Reife ist eine Zier für die Frau, für das Mädchen ohne Vermögen wird sie ein gefährliches Geschenk. Einen Stillstand giebt es nicht, was nicht fürder aufblühen kann, beginnt zu welken. Gelüstet es dich nach dem Titel einer alten Jungfer? Du verstehst die Kunst, eine gute Figur zu machen, sonst habe ich keine Talente an dir bemerkt, die deine Zukunft sicher stellen könnten. Meine Töchter müssen versorgt sein, wenn die Knaben heranwachsen. Wie man sich bettet, so schläft man, vergiß das nicht, Daga!«

»Aber was hat das alles mit Herrn Niehuus zu thun?«

»Willst du dich wie ein Kind im Kreise drehen? Wir haben kein Wort gesprochen ohne Beziehung auf ihn. Herrn Niehuus' Aufmerksamkeiten sind nicht an meine Adresse gerichtet. Er sucht ein Juwel, um ihm die goldene Fassung zu geben. Dir fehlt, was er besitzt; er sucht, was dich schmückt. Ihr ergänzt euch beide aufs glücklichste. Du hast dich bis jetzt wenig entgegenkommend gezeigt, ich ließ dich gewähren, und auch heute will ich dich nicht tadeln. Ein Sieg wird nur wertvoll nach vorangegangenem Kampf. Aber was du in deiner Kurzsichtigkeit bisher gethan hast, hielt ich für das Resultat kluger Ueberlegung. Nunmehr wirst du vor die Entscheidung gestellt. Die Zukunft liegt in deiner Hand – zum letztenmal vielleicht – das bedenke! Und vor allem – Niehuus ist Millionär.«

Dagas Gesicht verwandelte sich mit einem Schlage. Millionär! Auch auf sie verfehlte das Wort seine Wirkung nicht. Glanz schloß es ein, Triumphe, Genuß. In ihren Augen flimmerte es, ein leichtes Rot stieg in ihre Wangen. Glanz, Genuß, Triumphe – danach lechzte ihre Seele. Und nun lag das alles vor ihr, greifbar nahe, nur die Hand brauchte sie auszustrecken.

»Millionär!« Sie wiederholte es laut. »Und das wäre Herr Niehuus?«

»Das Gründungskapital von zwei Millionen wird ihm bar ausbezahlt, ungerechnet, was er sonst noch besitzt.«

»Woher weißt du das, Mama?«

»Von Kommerzienrat Tychsen. Ich verstehe vollkommen, daß dir Herrn Niehuus' Verhältnisse kein Interesse einflößten, solange dir seine Person gleichgültig war. Manchmal entwickelt sich die Sache indessen auch umgekehrt. Herrn Niehuus' Vermögensverhältnisse sind thatsächlich so interessant, daß auch seine Persönlichkeit notwendig dabei gewinnen muß. Ich sah voraus, was jetzt kommt, und habe mich genau erkundigt. Nun wohl, Daga! Es giebt Erfahrungen, die ich meinen Kindern ersparen möchte. Vor zwanzig Jahren habe ich selber die Wäsche im Hause besorgt. Ich habe die Fenster verhängt und die Thür verriegelt, daß keiner mich sah. Wenn wir eine armselige Gesellschaft gaben, war's lange nachher bei Tische zu spüren. Und wie ist es heute mit uns bestellt? – Du willst glänzen, gefeiert werden, nicht als Hausmütterchen dich in engen Verhältnissen plagen. Nun gut! Dann mußt Du auch das Mittel wollen. Ich habe dir beide Seiten gezeigt, Daga, nun entscheide du selbst. Falls du Nein sagst, werden tausend andere Niehuus mit Freuden nehmen. Doch wenn du als alte Jungfer versauerst oder als Frau eines armen Mannes einst dein Schicksal verfluchst – dann beklage dich nicht.«

Ohne ein Wort der Erwiderung wendete Daga das Gesicht zum Fenster, und ihre Mutter ließ sie gewähren. Zu reden blieb da nichts mehr. Plötzlich drehte sich die junge Dame wieder herum.

»Und Doktor Klüwer?«

Das Gesicht der Geheimrätin blieb unbewegt.

»Fern sei es von mir, ein Wort gegen Doktor Klüwer zu sagen. Er ist Arzt. Er steht am Anfang seiner Laufbahn. Es ist möglich, daß er eine gute Zukunft vor sich hat. Wenn Elsa mich fragte, ohne Besinnen würde ich ihr antworten: ›Warte, wenn du deiner Sache sicher bist!‹ Elsa kann warten – du nicht. Auf Doktor Klüwer kannst du um so weniger warten, als der Kommerzienrat ihn fördert. Er wird wissen, weshalb er es thut, und ich denke, Lilli Tychsen weiß es auch. Oder ist es zwischen dir und Doktor Klüwer zur Aussprache gekommen?«

Eine direkte Antwort gab Daga nicht.

»So oder so! Die Landpartie läßt sich nicht mehr umgehen. Das weitere wird sich dann ja auch wohl finden.«

Die Meinung, welche die Geheimrätin betreffs der Beziehungen zwischen Lilli Tychsen und Doktor Klüwer geäußert, gab dem Stolz ihrer Tochter einen harten Stoß. Bisher hatte sie stets geglaubt, sie brauche nur zu winken, um den Mann, der ihr vor allen anderen gefiel, zu ihren Füßen zu sehen. Sie glaubte sich ihrer Freundin Lilli an Geist und Schönheit weit genug überlegen, um keine Konkurrenz von dieser Seite fürchten zu müssen. Und nun sollte Lilli ihr vorgezogen werden? Das traf hart.

Aber freilich, Lilli war die einzige Erbin des Kommerzienrats. Als Person hätte sie die Wage sicher nicht auf ihre Seite gezogen, aber ihr Geld, ihr Reichtum!

Eine Empfindung bitteren Hohnes quoll auf in Dagas Brust. Die Mutter hatte ganz recht, auf den Besitz des Goldes lief schließlich doch alles hinaus. Glänzen, genießen! Auch ihre Seele hatte sich an Bildern voll Pracht und Herrlichkeit berauscht. Als Doktor Klüwer in ihren Gesichtskreis trat, glaubte sie anders zu fühlen. Und nun? Er jagte dem goldenen Kalbe nach, wie jeder that. Warum sollte sie selbst es nicht auch so machen? Der Weg lag vor ihr. Wer am weitesten kam, das würde sich zeigen.

Aber erst wollte sie Gewißheit haben. Morgen würde sie Doktor Klüwer sprechen, es war der Tag, wo er regelmäßig seinen Besuch machte.

 

Und er kam zur gewohnten Stunde. Die Begrüßung vollzog sich nicht anders wie früher.

»Glauben Sie an Träume, Herr Doktor?« fragte sie ihn.

»Gewiß! Ich träume sogar manchmal selbst – selten freilich, aber es kommt doch vor.«

»Spötter! Was Sie von der Bedeutung der Träume halten, möchte ich wissen. Ich habe letzte Nacht einen recht seltsamen Traum gehabt. Wollen Sie mir bei der Auslegung helfen?«

»Ich bin wirklich kein Traumdeuter.«

»Aber Arzt und ein kluger Mann!«

Doktor Klüwer sah Dagas Augen voll auf sich gerichtet. Er verstand, daß ein ernster Zweck sich im Hintergrunde verbarg.

»Zunächst müßte ich doch wissen, wie die Sache sich zugetragen hat.«

»So hören Sie, was mir träumte. Ich ging in Gedanken in einer fremden Gegend spazieren und fand mich an der Wegscheide. An der Straße links, schon ganz nahe, stand ein herrliches Schloß aus weißem Marmor mit goldenen Thoren und schimmernden Kuppeln. Der Pfad zur Rechten führte weiter durch Wiesen nach einem Hain voll blühender Frühlingspracht. Ein freundliches, aber niederes Dach ragte aus den grünen Bäumen hervor, und in den Büschen ringsum sangen die Nachtigallen. Noch stand ich sinnend, als eine unsichtbare Stimme mir zurief: Wähle!«

»Herkules am Scheidewege!« sagte Doktor Klüwer.

»Das ist ein Vergleich, aber keine Deutung.«

»Sie haben doch gewählt?«

»Nein. Ich erwachte und bin nun im Zweifel.«

»Worüber?«

»Wie ich gewählt haben würde, wenn ich nicht aufgewacht wäre.«

»Ja, gnädiges Fräulein, ich kann's doch auch nicht wissen.«

»Das wohl nicht, aber was hätten Sie zum Beispiel gethan?«

»Ich? Nun, ich wäre ganz sicher dahin gegangen, wo mir's am schönsten deuchte.«

»Rechts oder links?«

Doktor Klüwer sah sie prüfend an, dann schüttelte er den Kopf.

»Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Die träumende Seele wählt anders als der erwägende Verstand, und über Nachtgesichte entscheidet sich's schwer im Licht der Sonne. Zudem – an der Wegscheide des Schicksals muß jeder für sich selbst einstehen.«

Er lenkte das Gespräch in konventionellere Bahnen und bald nachher empfahl er sich.

Daga preßte die Lippen fest aufeinander. So leicht hätte er für sich selbst sprechen können, die Anknüpfung war geboten. Da er's nicht that, war seine Wahl entschieden.

Nun wohl! Er sollte sie vor sich sehen auf dem Wege zum Marmorschloß.


In der Hinterstube rang Elsa Brandow schwer mit ihrer Kümmernis. Darüber war sie vollständig mit sich im klaren, eine solche Kränkung, wie ihr durch den Ausschluß von der Fahrt ins Kirschenland zugefügt wurde, hatte überhaupt noch niemand zu erdulden gehabt auf dieser Welt. Und da Elsa mit dem besten Willen kein anderes Mittel hatte, um über den Fall hinwegzukommen, weinte sie rechtschaffen.

Auch am Abend, als sie sich ins Bett gelegt hatte, weinte sie wieder, und wenn sie nichtsdestoweniger verhältnismäßig rasch einschlief, so geschah es nur, weil sie sich inmitten ihrer Thränen zu dem beinahe heldenhaften Entschluß aufraffte, sich um die ganze Sache nicht weiter zu bekümmern. Sie sollte nicht mit – gut! Dann blieb sie eben zu Hause. Mochten die anderen reisen, wohin sie wollten, für ihre Person war die Angelegenheit erledigt, oder vielmehr, dieselbe war gar nicht für sie vorhanden. Den Gefallen that sie Daga nicht, daß sie sich nach den näheren Umständen erkundigte.

Diesem Programm gemäß verhielt sich Elsa in den nächsten Tagen;s sie schien es sogar nicht einmal zu bemerken, daß an Dagas tulpenfarbigem Kleide in aller Geschwindigkeit noch beachtenswerte Verbesserungen vorgenommen wurden. Aber es war doch sehr schwer, diese Gleichgültigkeit auf die Dauer zu heucheln.

Den letzten und zugleich heftigsten Stoß erlitt ihre Standhaftigkeit etwa eine Stunde vor der Abreise. Ihre Mutter händigte ihr eine ganze Reichsmark ein. Bei früheren Gelegenheiten waren es stets nur fünfzig Pfennig gewesen.

»Hier, Elsa! Wenn die Jungen mit den Schularbeiten fertig sind, macht ihr einen Spaziergang. Zu lange bleibt ihr nicht draußen. Ich weiß ja, ich kann mich auf dich verlassen.«

Elsa glaubte, das Geldstück wäre glühend in ihrer Hand. »Danke, Mama!« hauchte sie kaum hörbar, aber ansehen konnte sie die Mutter nicht dabei, dann wären die Thränen ganz sicher gekommen.

Die Geheimrätin mochte fühlen, was in ihr vorging. Begütigend strich sie über das lichtblonde jugendliche Haupt der Tochter.

»Deine Zeit kommt auch.« –

 

Als der Wagen vorfuhr, um die Geheimrätin und ihre älteste Tochter abzuholen, flüchtete Elsa ins Hinterzimmer. Daß sie den Riegel vorschob, war eigentlich überflüssig, es störte sie niemand. Dann stiegen Mutter und Schwester mit dem Fremden die Treppe hinunter.

Jetzt hielt es Elsa nicht mehr aus. Sie stürzte nach vorn. Hinter der Gardine verborgen konnte sie alles sehen und wurde von niemand bemerkt. In scharfem Trabe fuhr der Wagen davon. Je weiter er sich entfernte, desto offener trat Elsa hinter dem schützenden Vorhang hervor, schließlich stand sie frei sichtbar am Fenster. Sie schaute und schaute, und im Schauen breitete sich ein sinnender Zug über ihr jugendfrisches Gesicht. Fahren war ihr liebstes Vergnügen, im offenen Wagen hineinfahren ins freie, blühende Land – das war ganz etwas anderes, als in der dumpfen, dröhnenden Pferdbahn.

Aber jetzt an Dagas Stelle sitzen? Um diesen Preis? Nein!

Elsa wußte, was die Fahrt an der Seite jenes Mannes bedeutete! –

 

Zur rechten Zeit stürmten die beiden Knaben, Elsas Brüder, ins Haus. Mützen und Ränzel flogen in die Ecke.

»Sind sie fort?« forschte Max, der Quartaner.

»Was hast du zu essen, Elsa?« erkundigte sich Hans, der noch die Vorschule besuchte.

»Ruhe!« gebot die Schwester im Bewußtsein ihrer momentan leitenden Stellung. »Erst werden die Sachen an ihren Platz gebracht, vorher giebt's keinen Bissen. Und wenn ihr nachher fleißig seid, daß eure Arbeiten gut werden, machen wir einen Spaziergang.«

»Giebt's auch Kuchen?«

»Ja.«

»Hurra!« riefen beide Knaben wie aus einem Munde.



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