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Dir das Deine,
jedem das Seine,
mir das Meine.
Nie gesteigert zum Fest, wie schal ist das Leben: zum Feste,
doch zum echten, erhöht, hat es Götter zu Gast.
Mit den Zwölfen beim Mahl, du teilest mit ihnen den Nektar,
und du schlürfst in dich ein ewige Wonnen, wie sie.
O unsterblicher Mensch, wann sterblich scheinen die Götter,
findest du dich und auch sie im unsterblichen Nu!
O Sehnsucht, liebe, eigensinnige Taube!
Im Norden fliehst du mir gen Süden hin,
von Süd gen Nord! – O werde nimmer müd!
Obgleich ich oftmals müde bin zu wandern,
flieg dennoch! Du! Flieg immer vor mir her!
Sei treu in Untreu'!
Ihr Augen, die ihr seht aus Sehens Grund,
Mund, der du issest mit des Mundes Mund,
aus Horchens Urgrund, wie du hörest, Ohr!
Dort bricht des Fühlens Fühlen reich hervor.
Und alles, was da riechet, schmeckt und spricht,
es ist nicht Nase, ist die Zunge nicht:
es stammt aus ganzer Gottheit ew'gem Sinn,
mit der ich, als ihr Sinn, verbunden bin.
Hier hab' ich nach jeder reichen Nacht
das Licht erwacht,
das Große gedacht,
das Niedre veracht't,
Agni das heilige Bett gemacht:
O wahre Sonne, o letzte Pracht!
Wie im Meere doppelt entfacht,
so bist du doppelt in mir erwacht!
Oh, wem die doppelte Sonne lacht,
der hat gewonnen die doppelte Schlacht!
Portofino, Villa Carnarvon, 1912.
Das Feuer minn' ich,
das Feuer verehr' ich.
Ein Feuer bin ich,
zum Feuer kehr' ich.
Muß ich einst ruhen tief in der Erden,
werd' ich zum schlafenden Feuer werden.
Schlafende Feuer, wachende Flammen
schlagen doch einstmals wieder zusammen.
Was ich einsog von dem Licht,
nahm mir meinen Schatten nicht.
Die Erde gab ihr heiße Kraft,
mir Leidenschaft, die Leiden schafft.
Die du schön und groß zugleich
schenktest liebe Gabe,
sei belohnt durch alles reich,
was ich nicht mehr habe.
Gehe deines Weges grade,
schenken wird sich dir die Gnade.
Pflicht und Recht und Macht verband
ernste Stunde, feste Hand:
und so sei zu allen Stunden
Pflicht und Recht und Macht verbunden
in dem deutschen Vaterland.
1915.
Was bleibst du zurück, mein geliebtes Land:
Europa? Sich selbst so unbekannt,
von böser Hornisse Stachel zerquält
und doch dem olympischen Zeus vermählt!
1919.
Im reinen Licht
siehst du nicht:
nur wo sich Licht und Schatten
gatten.
Ihr, meines Geistes Kinder, seid bedacht,
die ihr auf mich gewartet in der Nacht,
ihr stillen Fichten, die mir auferstanden
aus Wurzeln, die mein Wille eingesenkt,
du edle Tanne aus entfernten Landen,
der ich die neue Heimat hier geschenkt:
wie stolz umwacht ihr mich, von mir gedeckt,
und haltet mich in grüner Hut versteckt.
Tret ' ich hinaus in die Nacht,
rauscht es von Bergbachs Gesang,
düster dehnt sich der Hang,
laubig verschlossener Pracht.
O deutscher Wald, des Finger sich bewegen,
des grüne Arme sich gespenstisch regen!
Von Nebel umgeben und Stimmengeflirr
der Vögel im Maienmorgen:
ein Haupt ist leer, ein Herz ist wirr,
ein Herz voll bittrer Sorgen.
6. Mai 1915.
Sei reinlich, scheure und wasche dein Haus,
kehr deine innere Bühne aus
und sorge, daß niemand sie betritt,
der seine Schuhe nicht abgetreten,
nachdem er höflich um Einlaß gebeten,
und wäre es Mohammed oder der Cid!
Dein Haus ist dein, diese Bühne ist dein,
du mußt der Herr in dem Deinen sein!
Soll ich sagen, ich vereinsame?
Ich brenne mit einer doppelten Flamme!
Ihr werdet bald erkennen:
Licht spenden heißt – verbrennen!
Wen ihr vergeßt und Gott nicht vergißt,
der, wenn er für euch gestorben ist,
lebt vielleicht seine seligste Zeit:
und ich liebte von je Vergessenheit.
Ich lege mich dir dar,
ich bringe mich dir hin:
das, was ich war und bin,
du bist es ganz und gar.
Du gehst von mir in der Nacht,
du hüllst dich in deinen Schein
unauffindbar ein.
Am Morgen bist du, erwacht,
dann wiederum mein.
Nur im Hades wohnt der Geist:
Zeus, der oben leuchtend waltet
und der Erde Dunkel spaltet,
lebt im Bruder allermeist.
Im Silberdufte strahlt des Herbstes Gold.
Du, Gott der Stunde, Sieger, sei mir hold!
Dein Gold und Silber schütte über mich,
und meiner Finsternisse Zwang zerbrich!
Baden-Baden, Oktober 1937.
Sooft du eine Fee erblickt
und sie dir lächelnd zugenickt
im Sonnenlicht, im Mondenschein,
so schreib's in dieses Büchlein ein.
Du singst – und singst mir Hoffnung in die Seele,
die süße Hoffnung: süß an sich.
Und dafür dank' ich deiner kleinen Kehle
und segne dich.
13. März 1936.
Was bist du denn, du kleines Ding?
Mir scheint, du bist ein Schmetterling! –
»Bist du denn blind, mein lieber Tropf?
Ich bin ein weißer Blütenkopf!
Ich bin so weiß, weil schwarz die Nacht
mein duftend Dasein sonst verlacht.«
Nein, es soll nicht Winter sein!
Wir flöten ins Wintergrün hinein.
Mag es hageln, mag es schneien,
wir schluchzen und lieben im süßen Maien.
Wir bestehen auf unserem Schein.
Bad Eilsen, 1. Mai 1937.
Da steht wieder Er.
Der!
Kein Heros mit Schwert oder Keule,
aber mit Athenens Eule:
der menschlichste Mann,
weich und Titan!
Agnetendorf, 9. Juni 1938.
Da ist ein Schiff,
dort ist ein Schiff,
da ist ein Riff,
dort ist ein Riff ...
Wer hat dich besucht des Nachts?
Schwere Sorge, schweres Blei!
Dämonisches Allerlei:
Was für Feuer entfacht's?
Höllenfeuer und -schrei!
Und warum mich nicht entblättern,
wenn ich frühjahrs wieder grüne,
trotzen nicht den Winterwettern?
denkt der Baum, der alte Hüne.
Und wie er in seinem Marke,
fühlet auch der Gott im Manne;
denn im Wandel währt das Starke,
und die Freiheit harrt im Banne.
Wen traf ich doch im Walde dort,
in grünen Tiefen ganz verhüllt?
Mich selber, von mir selbst erfüllt:
ein Wiederfinden ohne Wort.
Im Golde harrt der Herbst der Winternacht.
Wie Fackeln drohn die Bäume ihr mit letzter Pracht.
Sie ahnen nicht, was gärt in ihrer Stämme Saft:
des nächsten Frühlings ganze Werdekraft.
Ich sehe Wunderbares
noch immer: Falsches und Wahres!
Und glaube an künftiges Gutes:
es bleibt eine Sache des Blutes.
Komm zu mir her, du giftiges Insekt
mit scharfem Stachel, schillernd-bunten Schwingen!
Ich bin die heilige Spinne, aufgeweckt
durch meines weiten Netzes leises Klingen.
Die Spinne, die ich heute gerettet,
sei von Gott in Gnaden gebettet,
und wenn sie das neue Netz beginnt:
er sorge, daß sie uns Segen spinnt.
Hab' ich einsam oft gehalten,
wie ich sollte, meine Kerze,
niemand wollte, daß ich leuchte.
Und so tat ich's meinem Schmerze.
Ein wahrer Feind: ein wahrer Freund!
Ein falscher Freund: ein echter Feind!
Das Leben ist immer zweierlei:
ein Freudenschrei und ein Todesschrei.
Die Leute sagen, es geht dir gut!
Warum bist du nicht zufrieden? –
Noch immer fließt hienieden
zuviel unschuldig Blut.
Gemeinschaft? Ist einer draußen geblieben,
der trete herein: wir wollen ihn lieben.
Es frißt und glimmt von Flämmchen und Flammen;
schlügen sie niemals in Brunst zusammen!
Breche niemals der Herd im Haus
zum alles verschlingenden Brande aus!
Was wird nicht alles in Asche gelegt,
wenn erst die Brunst aus den Fenstern schlägt.
Es ist immer ein einziger Augenblick,
da endet das Unglück, beginnt das Glück! –
da endet das Glück – und kein Schritt zurück
macht ungeschehen das schwerste Geschick.
Ein Steinchen wird ins Wasser fallen,
ein Weilchen werden Ringlein wallen,
bald wird der Spiegel stille sein.
Wer tat den Wurf? Wo blieb der Stein?
Februar 1929
Geister gehen mit lautlosen Füßen,
stumm können sie lieben, unsichtbar grüßen.
Kein noch so winzig kleines Tor,
draus Gott und Welt nicht tritt hervor.
Zu eurer Freude gehören zwei:
leider bin ich nicht dabei.
Ich klopfe, klopfe Steine,
so grobe wie feine:
die Straße liegt im Sonnenschein,
bald wird mein Tempel fertig sein.
Ich bin ein armer Poet,
vor dem sein eigner Schatten steht:
der will sich von ihm nicht fassen
und nicht umarmen lassen.
Kurzem Glücke zugewandt,
Brust an Brust und Hand in Hand.
Heute mag das Heute loben,
morgen ist es doch zerstoben.
Rapallo, 1928.
Das Ernsthaft-Falsche und Lachend-Wahre,
das Nüchterne wie das Wunderbare,
das Überall-Billige, Überall-Rare,
Tills Wägelchen karrt es nach Villa Mare.
Ein goldnes Sternlein reiset
mit mir, fern überm dunklen Wald.
Es reiset durch grünlichen Schimmer,
durch klaren, rosigen Hauch,
es reiset im schönen Himmel,
ich muß auf der Erde gehn.
1904.
Unter der Berge Schnee und Eis
schluchzen die Vögel frühlingsheiß.
Wer will den Ton aus Vogelkehlen malen?
Es war, als geigten sie auf Sonnenstrahlen.
Siehst du Christophoro ins Gesicht,
am gleichen Tage stirbst du nicht.
Als wäre nichts geschehen,
liegt Sonne auf dem Blatt:
die Arche scheint zu stehen
am Berge Ararat.
Und doch, noch steigt die Flut!
Noch fließet, fließet edles Blut.
26. Dezember 1918.
Ich stehe fest mit meinem Schiff,
mit meinem Meer zwischen Riff und Riff.
Mir bleibt verschwiegen, was sich bewegt,
starr ist das Bild, das mein Innres trägt.
Hast du jemals darüber nachgedacht,
was sie entschleiert, die alte Nacht?
Und was sie verhüllt an Schauern und Wonne,
die Allerleuchterin, Mutter Sonne?
Womit hat Gott dich am reichsten beschenkt?
Mit dem Rocke, der am Nagel hängt?
Oder mit dem, was übrig ist,
wenn du nackend wie Adam bist?
Wer alles faßt in seine Hand,
dem wird auch alles wieder entwandt.
Verschlafner Grieche, salbe deine Glieder
und steig geschmeidig zur Palaistra nieder.
Du hattest dir meine Achtung erworben,
sonst wärst du nicht in ihr gestorben.
Ich rufe einen Vogel,
er soll dir singen.
Ich grabe eine Quelle,
die soll dir springen.
Eine Scala d'oro dacht' ich mein eigen,
nun muß ich auf grauen Stufen steigen:
grau wie die Steine, die wir beschreiten,
Kummer und Sorge zu beiden Seiten.
Oben über der höchsten Schwelle
statt des Weines die Wermutsquelle.
Tremezzo, 25. April 1898.
Viel Lebendes wird durcheinandergerüttelt,
viel Leben tödlich abgeschüttelt.
Aber die Toten, die sind stumm.
Sie können ihr Recht nicht mehr vertreten.
Laßt sie für uns beten.
Für sie zu beten wäre dumm.
Willst, Seele, du zur Seele gehn,
du hast zu deinem Glücke
das Wort, den Schall als Brücke:
betritt sie, Seele, laß dich sehn!
Spinne dich ein!
und du wirst befreit zu Tiefen und Höhen sein.
Aber wenn das Gewebe reißt,
der Alltag die goldenen Fäden durchbeißt,
dann ist selbst der Sonntag ein toter Mann,
der nicht schreiten, geschweige fliegen kann.
Als Dürer nach Venedig ging,
empfing ihn der alte Sambelling.
Auch andere Walchen freuten sich seiner,
Sie gönnten ihm seinen Stift und sein Brot.
Keiner quäkte: Schlagt tot! Schlagt tot!
Sie lüpften die Hüte und sagten: Auch einer!
Die Jungen glauben alt zu sein,
die Alten glauben jung zu sein.
Junger Wein, alter Wein –
wenn es Wein ist, ist es Wein.
1918.
Nimm ihn für ganz, den schönen Knaben,
nie wird der Mann ihn mehr begaben,
als ihn Natur schon jetzt beschenkt:
was dieser Knabe fühlt und denkt,
vollkommen ist's in jedem Sinne
an Form und Geist; des werde inne.
Der Schönheit Wunder füllt ihn ganz,
kein Alter strahlt in hellrem Glanz.
Reifen, Pfeile, Federbälle
lasten tot an toter Stelle:
gerne will die Hand sie heben,
Wiesenhimmel zu beleben:
doch, die Schwerstes trägt, die Stunde,
löst das Leichte nicht vom Grunde.
Süss und schwach
ist nicht mein Fach.
Hier hast du Ton, hier Raum, hier Zeit:
nun bilde für Zeit und Raum ein Kleid.
Man kann nur verstehen im Gefühl,
nur gestalten im Gewühl:
darum sind die großen Geister
im Chaos Meister.
Du sagst es: heimgenommen war mein eignes Sein
und mit dem Allundeinen war es allundein.
Wahrheit und Lüge sind Geschwister,
das Märchen stammt aus einem edlern Haus.
Schönheit wird Liebe stets entflammen,
Schönheit wird Liebe nie verdammen.
Das Leben schmückt Erinnrung eines Traums,
es schmückt den Traum Erinnrung eines Lebens.
Wenn dich der Schlaf umarmt,
Gott sich deiner erbarmt.
Der Strom ist zu breit:
man kann ihn dämmen,
aber nicht hemmen
in Raum und Zeit.
Wer Gott gefällt, stirbt ab für die Welt –
wem Gott gefällt, stirbt ab für die Welt!
Alte Schmerzen kommen nach mir sehn,
ob ich noch auf dieser Erde wandle.
Wie ein schwarzer Falter
um das Grab der Liebe
schlag' ich mit den Flügeln:
köstlich rollen Donner,
oh, wie ich euch liebe,
Donner, Blitz und Regen
und dich, stilles Grab.
Sieh dich um nach deinem Grabe!
Denke nach: wo willst du ruhn?
Bald an deinem Wanderstabe
blüht des Todes Röslein nun.
Die heilige Einheit, die du nirgend siehst,
sie ist es, was du überall empfindest!
Die Zweiheit, die du sichtbar aus dir ziehst,
ist alles, was du hier auf Erden findest!
Die heilige Dreiheit aber ist auf Erden
des Lebens Wesen, ist das ganze Werden.
Man kann nur solche Ewige Lampen nennen,
die, ohne daß mit Öl sie einer nähret,
zweitausend Jahr und mehr in Gräbern brennen.
Er will gelten!
Nein!
Nicht gelten!
Sein!
»
Morgen ist auch noch ein Tag.«
Morgen ist auch noch kein Tag!
Der Hund: Wenn du mich berührst, so bell' ich.
Der Weise: Wenn du mich berührst, so schell' ich.
Wenn niemand mehr die deutsche Sprache kennt,
dann bin ich erst in meinem Element:
mit meinem Werk, mit meinem Gott allein –
wer könnte glücklicher als glücklich sein?
Was durch das kleinste Tor eingeht,
gigantisch groß im Hause steht.
So groß das Haus, so klein das Tor,
ein Riese ging hindurch hervor.
Nun steht er da im Riesenhaus,
und nur der Tod erlöst ihn draus!
Du gibst dem Etwas das Vergehn,
dem Nichts, dem reinen, das Bestehn,
du machst das Etwas zum Idealen,
das reine Nichts zum höchst Realen.
So tust du dies und tust du das:
machst etwas zu nichts, aus nichts etwas!
Müssten nicht die Töpfer sterben,
gingen keine Töpfe in Scherben?
Was würde dann aus den Töpferscheiben?
Wer würde sie umeinander treiben?
Alles zerginge im blauen Dunst.
Darum zerschlagt nur wacker, ihr Tröpfe,
die Werke der Meister, Teller und Töpfe!
Euer Verdienst wird niemand bestreiten,
es wird leben und glänzen durch Ewigkeiten.
Haben die Thraker nun recht, oder sind sie verrückt?
Stirbt einer von ihnen – so sind sie beglückt,
doch wird den Thrakern ein Kind geboren,
umgeben sie es mit Schreien und Weinen,
weil sie meinen,
es habe sein Leben ans Leben verloren.
Sie zählen Mühsal und Leiden auf,
unendliche Stufen des langen Lebens,
den ganzen gefährlichen Lebenslauf,
und nennen die Müh' im Grunde vergebens.
Sie schreien: Du zogst ein schwarzes Los!
Dagegen aber: ihr Jubel ist groß,
wenn es wieder vom Leben sich trennt,
das Kind, ins verlassene Element.
Was Gott und Welt verborgen hat,
weiß jeder in der kleinen Stadt,
weiß jeder Mann und jede Frau
dort bis ins Letzte haargenau.
Tafel wie polierter Stahl,
schon ein Hauch macht dich erblinden,
und ein Griffel macht dir Qual:
Hauch und Griffel, laßt euch binden.
Giftiges Ätzen ist ein Wort,
Freundeslaute gleichen Schlägen,
die ins Ohr sich schmerzend prägen –
eh sie's können, stoß sie fort!
Wenn die Ratten das Schiff verlassen,
muß der Mann das Steuer fassen.
Ich brauche etwas, worauf ich sitze,
sagte die Mütze.
Pflück ' ich eine Frucht vom Baum
– so geschah mir's jüngst im Traum –,
hör' ich schon zusammenkrachen
einen Alligatorrachen:
denn ein solches Fabeltier
hab' ich immer neben mir,
welches sehr gefräßig ist,
mir vom Baum den Bissen frißt.
Du hast mich wie ein Kamel geritten,
und ich bin unter dir
mit Widerwillen geschritten:
nunmehr gehör' ich wieder mir,
ein freier Gott, ein freies Tier!
Es ist genug gelitten!
Ich wandere unter eigenen Lasten
still und frei,
auf dem Rücken mein Gold im Kasten,
kein fremdes Blei!
Es gaukeln viele Lichter,
es schatten viele Schatten.
Das Leben heißt: Gesichter
erblicken – und bestatten.