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§ 47. 48. Aus jenem Vorgange in der Natur wird der Arzt fortan die Lehre ziehen, Krankheiten nie anders als mit homöopathisch gewählten Arzneien zu behandeln und sie so zu heilen, nie aber mit andersartigen (allopathischen), welche nie heilen, sondern bloß den Kranken verderben.

§. 47.

Unmöglich kann ein verständiger Arzt nach jenen sonnenklar einleuchtenden Beispielen noch in der gewöhnlichen Medicin fortfahren mit (allopathischen) Arzneien, welche keinen directen, pathischen (homöopathischen) Bezug auf die zu heilende, chronische Krankheit haben, den Körper in seinen am wenigsten kranken Theilen anzugreifen durch Ausleeren, Gegenreizen, Ableiten, u. s. w. M. s. oben in der Einleitung, I. Hinblick auf die Allopathie der bisherigen Arzneischule. und so mit Aufopferung der Kräfte einen, dem ursprünglichen ganz heterogenen und unähnlichen Krankheits-Zustand zum Verderben des Kranken herbeizuführen durch starke Gaben von Gemischen meist ungekannter Arzneien, deren Gebrauch dann keinen andern Erfolg haben kann, als der sich nach ewigen Gesetzen in den oben erzählten und so in allen übrigen Fällen in der Welt zeigt, wo eine unähnliche Krankheit zu der andern in den menschlichen Organism geräth, nämlich, daß nie in chronischen Krankheiten eine Heilung dadurch, sondern stets eine Verschlimmerung dadurch erfolgt, – also keinen andern Erfolg haben kann, als daß entweder (weil nach dem Vorgange in der Natur, bei I., die ältere Krankheit im Körper die hinzutretende unähnliche schwächere abweiset) die natürliche Krankheit bei milder allopathischer, selbst noch so lang dauernder Cur, unter Schwächung des Kranken, bleibt wie sie war, oder (weil nach dem Vorgange in der Natur, bei II., die neue stärkere die schon vorhandene, schwächere, unähnliche nur auf kurze Zeit unkenntlich macht und suspendirt) daß durch heftigen Angriff auf den Körper mit starken, allopathischen Arzneien das ursprüngliche Uebel auf einige Zeit zu weichen scheint, um, nach dem Aussetzen derselben, wenigstens in gleicher Stärke wieder zu kommen, oder auch wohl (weil nach dem Vorgange in der Natur, bei III., zwei sich unähnliche Krankheiten, wenn beide langwieriger Art und gleich stark sind, neben einander im Organism Platz nehmen und sich compliciren) daß in solchem Falle, wenn die der natürlichen chronischen Krankheit vom Arzte entgegengesetzten, unähnlichen Krankheitspotenzen und allopathischen Arzneien in heftigen Gaben und lange angewendet werden, solche allopathische Curen, ohne jemals die ursprüngliche (unähnliche ) chronische Krankheit aufheben und heilen zu können, nur noch eine neue Kunst-Krankheit daneben erzeugen und den Kranken, wie die tägliche Erfahrung lehrt, um vieles kranker machen und unheilbarer.

§. 48.

Die wahre, sanfte, dauerhafte Heilung der Krankheiten des Menschen findet man leicht beim Hinsehen auf den Vorgang in der Natur, um auf der einen Seite jedes Verfahren m vermeiden, auf welchem die verstandlose, bloß animalische Lebenskraft, wenn sie, wie immer, sich bestrebt, auf Art der Allopathie den Körper in den am wenigsten kranken Theilen anzugreifen und eine, der ursprünglichen unähnliche Krankheit hervorzubringen, chronische Krankheiten nie heilen kann, sondern stets verschlimmert, die acuten aber, wenn sie mäßig sind, nur mit vielen Beschwerden und Verlusten mühsam beseitigt, während sie die heftigern und gefährlichen, acuten Fieber in ihrer hier unzweckmäßigen Energie Denn die uns angeborne Lebenskraft kann bloß nach der organischen Einrichtung unsers Körpers wirken, nicht nach Ueberlegung handeln. fast nur mit dem Tode beendigen kann – auf der andern Seite hingegen jene seltnen, hülfreichen Heilungen (§. 38-41.) nachzuahmen, wo eine andre, aber dem ursprünglichen Uebel ähnliche Krankheits-Potenz hinzu tritt und das Ur-Leiden schnell aufhebt, vernichtet und heilet.


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