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Das Ding nahm aber eine etwas andere Farbe an, als man vernahm, das schwefelgelbe Ding sei Erbin von wenigstens hunderttausend Pfund; man betrachtete es nun mit andern Augen und kriegte eine Art Respekt vor ihm. Hunderttausend Pfund, pardieu, sind keine Kleinigkeit! Wenn die Herren beisammen waren, so war der gleiche Spott da, und jeden Abend ging ein neu Geschichtlein von Elisi herum. Dem hatte es erzählt, wieviel Mänteli es habe und wieviel Gloschli, ein Anderer wußte, woher sie ihr Schmöckwasser hätte kommen lassen, ein Dritter brachte eine Krankheitsgeschichte zum Vorschein, ein Vierter war darübergekommen, das ds Elisi nicht wußte, in welchem Lande es wohne. Wenn aber die Herren alleine waren, jeder für sich, so dachte Mancher an die hunderttausend Pfund, stellte sich vor den Spiegel, drehte den Schnauz, warf sich forsche Blicke zu und dachte: ein schöner Kerl sei er noch, aber es sei Zeit, daß er an Schermen komme, machte sich dann Pläne zu einem Feldzug auf die hunderttausend Pfund. Hier im Gurnigel waren ihm zu viel Leute, bloßgeben mochte er sich nicht, später dann wollte er das Ding näher besehen. Hier wollte er sich unterdessen gut Spiel machen, Anknüpfungspunkte suchen usw. Wenn sie zu Elisi kamen, so suchte nun Keiner es absichtlich lächerlich zu machen, sondern seine eigene Person ins rechte Licht zu stellen, sich angenehm zu machen, redete vom Glück der Bekanntschaft, vom Glück, sie fortzusetzen; wo man die Ehre hätte, es anzutreffen; ob es wohl erlaubt wäre, ihm einmal einen Besuch zu machen; was Vater und Mutter wohl sagen würden, wenn man einmal käme und sie um eine Suppe bitten würde usw. Das Elisi schwamm im Glück.
Hie und da einer wagte sich auch an die Mutter mit seinen Redensarten, erhielt aber gewöhnlich höchstens ein zweisilbig Wort zur Antwort. «Die Alte ist une bête,» sagte er dann, «so was man sagt ein Baurentolgg.» Die Mutter aber sagte: «Wie magst du doch auch Solchen ablosen? Das sind mir doch die dümmsten Menschen, die ich erlebt habe. Solange ich da bin, wissen die mich nichts anderes zu fragen als: ob ich nicht meine, daß es bald schön Wetter gebe, und ob wir schon verheuet hätten. Unser Bub wäre witziger, er wüßte doch noch von etwas anderem zu schwatzen als vom Wetter und vom Heu. Solche Herren meinen doch, man sei so dumm auf dem Lande, daß man von nichts zu reden wisse als vom Wetter und vom Heu, die Löhle!»
Während diese Herren in aller Ruhe ihre Pläne machten, in aller angewohnter Steifheit jeder sich den Weg zu öffnen suchte für die Zukunft, in aller angebornen Selbstgefälligkeit sich dachten, das werde sich schon machen, ohne zu pressieren, verstund es ein Anderer anders.
Es war ein Baumwollenhändler im Gurnigel, und zwar ein grusam vornehmer. Er hatte zwar keinen Schnauz, aber er war mit Gold überhängt, und sein Uhrenbhänk läutete fast wie ein Roßgschäll, konnte tanzen wie dr Tüfel und schwatzen wie eine Elster. Der wußte mit Mutter und Tochter zu schwatzen, daß es ihnen wohlgefiel. Der Mutter wußte er von allen Arten von Baumwollenzeug und Garn zu reden, was gut und nicht gut sei, daß sie den Mund offen vergaß. «Wenn man immer einen Solchen bei sich haben könnte, wenn man etwas kaufen wollte, das wäre kummlich», sagte sie. Dann sprach er wie nebenbei von seinen Geschäften, wie ein großes Lager er habe, um wieviel Tausende er hier eingekauft, um wieviel Tausende dort, daß der guten Mutter ganz der Verstand stillestund. Wenn der nicht grusam reich sei oder einen Geldscheißer habe, so begreife sie nicht, woher er das Geld nehme, so viel zu kaufen, sagte sie. Sie seien auch reich, aber so viel Geld brächten sie doch nicht so bald zusammen, und zu entlehnen schäme man sich, wenn man es schon bekäme. Mit Elisi schwatzte er von seinen Kleidern und lobte ihm den Stoff und die Farbe, wußte aber, wo man beides noch besser kriege, erbot sich, ihm zu verschreiben, was es wolle. Er garantiere ihm, sagte er, von solcher Qualität, wie er sie zu bekommen wisse, hätte keine Ratsherrenfrau in Bern, und wenn ihm eine schon hundert Louisdor bieten würde, wenn er ihr auch verschaffen wolle, er lachete sie nur aus, was frag er hundert Louisdor nach! Die Jungfer Elise müsse die Einzige sein im Kanton, die solches Zeug trage. Die größte Freude hätte er über die Augen, welche die Töchter in Bern machen werden, wenn sie solches Zeug sehen würden und es nicht bekommen könnten. Dann wußte er mit Elisi vom Weltschland zu schwatzen, kannte alle Orte, wo es gewesen war, auf das Genauste, wußte von dessen Bekannten zu reden, wie wenn er sie erst heute verlassen, so daß ds Elisi sich nicht genug verwundern konnte, daß es ihn dort nie gesehen, nie angetroffen. Es war ihm bei dem Baumwollenhändler weitaus am heimeligsten, er besaß sein vollkommenes Vertrauen, aber die Schnäuze gefielen ihm doch fast noch besser. Sövli schön Herre, sagte es, hätte es syr Lebtig no nie gseh, die gingen so graduf, dr Tüfel chönnt se nit chrümme; es glaub, mi chönnt se am ene Bey graduse ha, es miech kene kes Gleich.
Der Baumwollenhändler war nicht dumm, er merkte das und wußte wohl, daß wenn eine Spekulation einem vor die Füße fällt, man nicht Wochen lang sich besinnen darf, ob man sie aufheben will oder nicht. Als es endlich wieder recht schön Wetter war, lud er Mutter und Tochter ein zu einer Partie nach Blumenstein. Elisi war das gleich recht, die Mutter machte Umstände. Sie ginge nicht ungern einmal nach Blumenstein, sagte sie, aber das gebe große Kosten, nur schon das Fuhrwerk sei unverschämt teuer. Wenn sie eins von ihren sechs Rossen herpfeifen könnte, so wollte sie nicht Nein sagen. Das solle ihr keinen Kummer machen, sagte der Einlader, das sei eine Kleinigkeit, nicht der Rede wert. Es würde ein Affront für ihn sein, wenn sie nur noch ein Wort davon reden würde. Die Freude für ihn sei unendlich größer als die Kosten. Aber sie müsse doch noch einmal davon anfangen, sagte die Mutter, er möge sagen, was er wolle. Sie wolle schon mit ihm fahren, die Kosten werden zwar nicht alles zwingen, allein ihren Teil wolle sie tragen. Wo sie ein junges Meitschi gewesen, da hätte sie Mancher zu Gast gehalten, sie wolle es nicht leugnen, aber jetzt sei sie zu alt dazu, jetzt tue sie es nicht mehr. Mein Baumwollenherr war nicht verlegen. Er lachte: Das werde sich schon machen, sie solle nur kommen. Er wolle für ein Fuhrwerk sorgen, sie sollten nur machen, daß sie um acht Uhr zweg seien. Wenn sie nur zur Tafel dort seien! Die dürften sie nicht versäumen, dort wisse man auch, was Kochen sei. Hier meine man, wenn man etwas in einen Hafen werfe, Wasser darauf schütte, Feuer darunter mache und das zusammen machen lasse, bis die Eßglocke gehe, so sei das gchochet und die Gäste müßten wohl daran leben, und doch sei es manchmal ein Fressen, das einem Magenweh machen müsse.
Es war ein recht schöner Sonntag da oben im Lande. Die sonst etwas dunkle Gegend wurde durch die Sonne fröhlich, und ihre Einförmigkeit wurde ihr benommen durch die vielen Fuhrwerke, die vielen Wandelnden, die dem Gurnigel zueilten oder sonst wohin. In leichtem, schönem Fuhrwerk mit schnellem Rosse eilten sie windschnell durch das Tal nieder, funkelnd in köstlichstem Putze. Der Mutter schönster Putz war das strahlende Hemd auf der breiten Brust. Die Tochter dagegen hatte andere Dinge aufzuweisen: Gold, Silber, Seide, doch diesmal nicht schwefelgelbe, sondern schwarze, aber keine breite Brust; dafür aber war ihr Mänteli brodiert und bögelte sich einer Brieftasche ähnlich in die Höhe bis fast zum Kinn. Der Herr vorauf strahlte vor Vergnügen, glänzte in neuen Tüchern mit gelben Handschuhen und schwarzen Stiefelchen, hatte Kasimir an den Hosen, ein seidenes Schnupftuch im Sack und fuhr wie einer, der nie ein eigenes Roß in den Händen gehabt. Die Mutter hatte immer die Hand auf dem Schlage, als ob sie sich halten wolle, und machte allemal, wenn sie an einem Fuhrwerk vorbeifuhren, das ängstlichste Gesicht. So sei sie nie gefahren und doch hätten sie gute Rosse im Stall, sagte die Mutter, aber sie möchte es einem Roß nicht zuleid tun. Wenn eim ein Rad abginge, so führe man ja desus, es wüßte kein Mensch wie weit. Und bsonderbar rainab sprenge er, es hätte kei Gattig, sie möchte ihm kein Roß anvertrauen. Ein Roß sei freilich kein Mensch, aber eben deswegen, weil es ein Unvernünftiges sei, so hätten die Menschen den Verstand, daß sie ihm nicht mehr anmuten sollten, als es wohl erleiden möge. Es lachte der Baumwollenhändler gar sehr über die altväterische Sorglichkeit der Mutter für ein Roß, und er wußte eine Menge Heldentaten zu erzählen, die er auf Kosten von Pferden verübt, wie geschwind er hier und dort gefahren und wie er so ein Roß zu morischinieren wisse wie Keiner. Viel von seines Vaters Rossen wußte er auch zu erzählen, von Engeländern und Mecklenburgern. Er dachte, die wüßten nicht, daß sein Vater Baumwollenzeug in einer Drucke im Lande herumgetragen.
Im Fluge waren sie im bekannten Blumenstein, wo auf der Laube die zahlreichen Gäste den Besuchern entgegensahen und sie musterten.
Es geht nun splendid zu in Blumenstein. Der Baumwollenhändler spielt den Herren vortrefflich, regiert und befiehlt, daß die Mutter ganz erstaunt sagt: Dem sehe man es an, daß er nicht zNütigen daheim sei; der könne beim Sacker regieren wie ein General, einmal sie dürfte nicht. Die Kellner kämen ja daher, daß ihrereins sich schämen müßte und froh sei, wenn sie eim ruhig ließen. Bei Tische läßt man es sich wohl sein. Kein Wein ist dem Herrn gut genug, er schimpft über jeden, auch der Neuenburger ist nicht recht, obgleich ds Elisi sagt, er sei viel besser als der des Bruders zu Frevligen, und der sei doch auch gut gewesen. Er weiß ganz vortrefflich zu nötigen, und seine Begleiterinnen trinken ein Glas mehr als üblich, ohne daß sie es merken.
Nach Tische geht das Tanzen an, und Elisi fliegt dahin wie im Himmel. Nun will der Baumwollenhändler auch hinein. Er beginnt sich zärtlich zu machen, er drückt die Hände, ds Elisi drückt wieder. Er macht seine Augen liebetrunken, ds Elisis werden zärtlich; er drückt Elisi an sich, Elisi hilft nach. O wenn er doch sein Lebtag nicht weiter von ihm wäre, sagt er. Ds Elisis sieht ihn an, was noch nachkomme? Er wollte, er hätte es nie gesehen, sagt er. «Ihr seid ein Wüster,» sagt ds Elisi und gibt ihm einen Mupf mit dem Ellbogen. «Ach Gott, was fange ich an, wenn ich fort muß? Ich schieße mir eine Pistole vor den Kopf!» «Herr Yses,» sagt ds Elisi, «das wollte ich nicht tun, etwas Dumms so!» «Wohl, das tue ich,» sagte er, «auf parole d'honneur.» «So laßt mich gehen,» sagt ds Elisi, «ich will nicht dabei und dann noch etwa schuld sein.» «Ach,» flötete der Baumwollenhändler, «wenn ich hoffen dürfte,» und drückte wieder; ds Elisi sah ihn wieder an und drückte auch. «Ach, wenn ich hoffen dürfte,» sagte er und drückte. Da drückte ds Elisi nicht, sondern sagte: «Ach, das isch es Gstürm, ih cha mih nüt druf vrstah!» «Ach,» sagte er, «wenn Ihr Herz redete, Sie würden mich verstehen!» «Öppis Dumms eso han ih üser Lebelang nie ghört. Mi redt mit dem Mul u nit mit dem Herz. We die o no rede wette, wer wett zletscht lose?» «Ach,» seufzt er, «Elise, Sie zerreißen grausam mein Herz!» «Öppis Dumms eso,» sagt ds Elisi. «Nun mag es kosten, was es will, und sollte es das Leben sein,» rief der Baumwollenhändler pathetisch aus, daß die Tanzenden alle auf ihn sahen, «es muß heraus, Sie müssen mich verstehen: Elise, ich liebe Sie, ohne Sie gehe ich dem Teufel zu; wollen Sie mein sein, mich glücklich machen mit Ihrer Hand?» «Hürate?» fragte ds Elisi, wieder zärtlich blickend, «ach ganget mr, Dir weyt mih nume für e Narr ha!» «Ach Gott, nein, es ist mein blutiger Ernst!» rief der Baumwollenhändler. «Ohne Sie lebe ich nicht mehr bis zur Zurzacher Meß!» «Dr syt e Wüeste, grad eso z'cho,» sagte Elisi zärtlich, «und eim so angst z'mache; chönnet dr Eui Sach nit o manierlich säge u daß mes o bigryft?» Das tat nun auch der Baumwollenhändler, und Elisi sagte ihm zu, mit etwas innerlichem Zögern freilich, wenn es an die mit den Schnäuzen dachte, die kein Gleich machen würden, wenn man sie bei einem Bein geradeaus hielte. Indessen dachte es: Hätten sie die Gosche aufgetan und zur rechten Zeit geredet, es geschehe ihnen jetzt gar recht. Es wolle nicht ein Narr sein und jetzt noch länger warten und zuletzt zwischen Stühle und Bänke kommen. Uli blieb weit aus seinem Sinn. Nun war auch der Baumwollenhändler im Himmel, tanzte, wie wenn er über das Stockhorn aus wollte, ließ Champagner kommen und ließ es flott gehen, daß es der Mutter, die sich auch herbeigefunden, angst und bange wurde. Sie begehrte fort und fragte diesen, jenen, was sie schuldig seien, sie wollten fort; und dabei überschlug sie immer, ob sie wohl Geld genug bei sich hätte, das gebe einen Gunten, von dem wollte sie Joggeli nichts sagen. Aber die gute Frau fragte eine lange Stunde umsonst. Immer hieß es: «Plötzlich, plötzlich!» Aber niemand stund ihr weiter Rede. Der helle Schweiß stund ihr endlich aus lauter Angst vor der Stirne. Ds Elisi und der Händler taten auch so dumm miteinander, daß sie sich schämte und sich vornahm: diesmal wolle sie dem Meitschi doch die Sache sagen, es möge dann plären oder nicht, das sei ihr gleich. Was werden doch die Leute sagen, dachte sie, und meinen, was ich für eine Mutter sei, daß mein Meitschi angesichts meiner Augen sich so aufführt!
Endlich nach einer grausamen Stunde hieß es, es sei angespannt, abgeschafft, sie können fort. Jetzt dachte sie: sobald sie einmal im Fuhrwerk sitze, wolle sie ihnen das Kapitel lesen, daß es eine Gattig hätte. Aber kaum hatte sie dem Kellner, der das Türchen zumachte, «Dankeigit, lebit wohl» gesagt, als es davonging in sausendem Galopp und immerzu, immerzu, was sie auch rufen mochte, er solle doch hübschli machen, daß sie endlich sagte, das sei ihr ein Donners Sturm, mit dem fahre sie ihr Lebtag nicht mehr. Wie im Hui waren sie in Riggisberg. Dort ward gehalten trotz allem Protestieren der Mutter, sie hätte nichts nötig, es sei ihr nur, wenn sie daheim wäre. Auf das Verlangen des Herrn wurden sie in eine aparti Stuben geführt, trotz dem Protestieren der Mutter, die meinte, nicht länger, als man bleiben könne, wäre es ihr wöhler in der Gaststube. Vom besten Wein mußte gebracht werden, wenn schon die Mutter sagte: «Herr Yses, noch immer mehr Kosten!» und: «Wer soll den Wein trinken? Ich mag nicht, und es scheint mir, die Andern hätten auch genug.» Als er gebracht ward, das Stubenmädchen ihn entsiegelt, mit den Händen aufeinander gefragt hatte: «Ihr werdet heute in Blumenstein gewesen sein? Es war gar schön Wetter! Es werden viele Leute dort gewesen sein? Wir haben auch Leute gehabt, daß wir fast nicht zu wehren wußten», dann mit rascher Wendung nach einigem Räuspern den Abzug genommen hatte, begann der Baumwollenhändler in wohlgesetzter Rede: Sie möchte ihm doch ja seine Aufführung nicht übel nehmen, die Freude hätte ihn übernommen. Er sei reich, habe ein gut Geschäft, es hätte ihm nur eine Frau gefehlt, für glücklich zu sein. Viele hätte er haben können, aber Keine sei ihm recht gewesen. Er habe nicht aufs Geld gesehen und nicht auf die Schönheit, er habe eine nach seinem Herzen gesucht, mit der er glücklich sein könne. Erst in ihrer Jungfer Tochter, der Jungfer Elise, habe er gefunden, was sein Herz verlangt. Vom ersten Augenblick an, wo er sie gesehen, sei es ihm wie angetan gewesen: «Die oder Keine!» habe er bei sich selbst gesagt. Je länger je mehr habe er gefühlt, daß er ohne sie nicht mehr leben könne, und es endlich gewagt, sie auf die heutige Partie einzuladen. Im Gurnigel, unter den vielen Leuten, hätte er es nicht wagen dürfen, seine Erklärung zu machen. Er hätte schier nicht dürfen, hätte sein Herz in beide Hände nehmen müssen und doch erst nach dem Essen und beim Tanzen die Jungfer Elise fragen dürfen: ob sie ihn nicht verschmähe, ob er glücklich oder unglücklich sein solle in Zeit und Ewigkeit? «Und meine liebe, teure Elise hat mich beglückt, hat meine Hand, mein Herz nicht verschmäht. Oh, da habe ich gefühlt, was es heißt, der Himmel tue sich einem auf! Aber ich bin nicht ruhig gewesen, es hat mich geplagt, bis ich auch der guten Mutter meiner teuren Elise meine Absichten eröffnet, bis meine und meiner teuren Elise Bitten zu ihrem Herzen gedrungen, daß sie mich als Sohn annehmen und mit dem Besitz der unvergleichlichen Elise selig machen wolle schon hier auf Erden.»