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Drittes Kapitel

Über Flackelholm lag ein weicher, stiller Nebel. Vom Lande her zog ein schwacher Wind gegen die steigende Flut. Von nah und fern in der Luft klang das Schreien der Möven, von Nordwest das dumpfe Donnern und Brausen des Meeres. Aber der Nebel verdeckte die Brandung.

Andrees Strandiger stand auf der Düne im Strandhafer und sah in den Nebel. In seinem Innern arbeitete es, tags im Wachen, nachts im Traum. Heute nacht im Traum war er wieder im Watt gewesen und hatte sich verirrt und hatte Flackelholm nicht finden können. Er, hatte immer Grund gesucht, festes Land; aber es war alles weicher Schlick gewesen. Jetzt im Wachen quälte er sich weiter, fragte unablässig nach dem Woher und Wohin, nach dem Warum und Wozu und fand keine Antwort und fand nirgends festes Land.

Das war es, was ihm fehlte: ein Grund, ein Land, ein neues Leben darauf zu bauen.

Er wandte sich nach der Hütte um, die seitwärts am Fuß der Düne stand, da saß Ingeborg Landt auf der Bank unterm Fenster und schaute traumverloren, die Hände im Schoß, über das stille, grüne Land. Sie war gestern mit Reimer Witt nach Flackelholm gekommen.

»Die ist hierher gekommen, mir zu helfen.«

Sie machte eine Wendung des Kopfes, und jetzt sah sie ihn. Da erhob sie sich mit einem starken Entschluß und kam mit raschen Schritten durch den tiefen Sand die Düne hinauf. Der Wind schlug ihr Kleid leicht zur Seite.

»Andrees, darf ich mit dir gehen?«

»Was soll es?« Er wandte sich ab. »Du hättest bei meiner Mutter bleiben sollen.«

»Ich bitte dich, Andrees, stoß' mich nicht fort! Ich will ja gehen, sobald ich sehe, daß du wieder Mut hast. Du solltest wenigstens mit mir sprechen.«

Er schüttelte den Kopf und sah verzweifelt vor sich hinaus und wollte gehen.

Da fing sie an bitterlich zu weinen. »Ich wollte mir und dir helfen; aber du willst nicht.«

»Wozu bist du hierher gekommen? Zu mir, dem nicht zu helfen ist! Dem unbrauchbarsten Menschen auf der Welt!«

»Ich bin ja deine Schwester. Deine Mutter ist meine Mutter geworden. Andrees! Um Marias willen!« Sie hob beide Hände zu ihm empor.

Da sah er sie an, zum erstenmal, seit sie auf Flackelholm war; und er erkannte die Ähnlichkeit zwischen Maria und ihr. Er hatte sie noch nie weinen sehen – sie kam nicht leicht zum Weinen – nun, in ihrer Herzensangst, war sie ihrer Schwester ähnlich. Dieser Gedanke strich mit weicher Hand über sein Gesicht, daß die Furchen sich glätteten, der Krampf sich löste, und die Augen ruhiger und weicher wurden.

»Komm' mit mir,« sagte er, »und rede!«

Sie gingen langsam auf der Dünenhöhe entlang, in weißem Sand und wehendem Strandhafer, umschwirrt von Möven, und sie überredete ihn mit seltenen Thränen, mit dem weichen Herzton der Stimme, mit den glänzenden, warmen Augen und den weichen Händen, die nach seiner Hand faßten, mit all der natürlichen Gabe, die der rechten Frau gegeben ist.

»Wie das alles kam, Andrees!«

»Ich war ein Bösewicht! Ach nein! Ich war weniger! Ich war ein schwaches Weib, ich ... Andrees Strandiger!«

»Nein, Andrees! Du warst wie ein Fisch im Netz verstrickt und verwirrt, und indem du kämpftest, zogst du die Stricke fester. Du warst zu einfach, Andrees, zu treuherzig und zu starrköpfig. Als du in die Welt tratest, kamst du gleich in die Hände jener Leute. Du warst jung und unerfahren; da sahst du die Welt an, wie sie es dich lehrten. Du liefst mit ihnen und glaubtest, was sie schwatzten, daß es eine schöne Gegend wäre, durch die sie dich führten. Jahrelang gingst du mit ihnen, zuerst urteillos, fortgerissen, dann nüchtern, überlegend und schon hier und da angewidert, dennoch starrsinnig an dem festhaltend, dem du so viele Jahre gewidmet hattest. Du wolltest dich nicht geirrt haben!... Da sahst du die Heimat wieder. Sie sah dich an, sie packte dich, sie riß dich an ihre Brust. Du sahst wohl den öden, falschen Weg; aber du wolltest dich nicht geirrt haben! Andrees Strandiger sich irren? ...«

»Was nützt es mir, was du sagst? Bleibe bei den Thatsachen! Die Heimat verraten, die Mutter betrogen, die Menschen brotlos und heimatlos, Maria im Grab. Denke das! Kannst du das? Lege das auf deine Seele und dann versuche, ob du einem Menschen ins Gesicht sehen magst! Es gab einmal einen stolzen Andrees Strandiger. Der ist zerrissen, sage ich dir, in Stücke gerissen! Wie eine Glasscheibe zersplittert, in die man mit der Faust schlägt! Die mach' wieder heil! Kleb' sie! Unsinn! Auf den Scherbenhaufen mit ihr!«

»Da hast du recht, Andrees! Das Alte ist dahin! Aber nun mußt du sagen: ›Ich baue ein Neues.‹«

»Auf dieser entsetzlichen Trümmerstätte? Ich habe keinen Mut dazu, das sage ich dir. Aus dem Weg mit dem Gesellen! Weg vom Sonnenlicht!«

»Andrees! ... Wenn du den Versuch machen wolltest, ein neues Leben zu bauen, einfach, fleißig, treu. Vielleicht eines Tags, während du gerade gebückt stehst und arbeitest und nichts ahnst, bekommst du wieder Mut und Kraft, daß du zu den Trümmern gehst und nimmst hier einen verbrannten Balken weg und trägst dort Steine zusammen ... Andrees! ... vielleicht könntest du es alles wegräumen.«

»Rede nicht! Was nützt das? Du kommst ja nicht bis ins Herz. Mit einem Messer kannst du hinkommen, nicht mit Worten! Siehst du nicht? Da liegt der Haufe! Marias Not! Der Eschenwinkel im Elend! Der Jammer meiner Mutter! Das neue Grab! Da liegt der Strandigerhof, mein und nicht mein. Ich habe ihn verspielt, verläufert, wie ein Junge auf dem Schulhof! Und das alles hat nicht irgend einer gethan ... irgend ein Hans oder Kunz ... das hat Andrees Strandiger gethan! Der feine, kluge Andrees Strandiger! Irrsinn! Geh' weg!«

»Du!« sagte sie mit funkelnden Augen. »Da liegt deine Sünde! Dein Herrgott hat dich geschüttelt, daß dir das Hirn zerrüttet ward, und du, du stehst da und sagst:, »Was werden die Leute sagen! Was ist aus dem stolzen Andrees Strandiger geworden!« Du ... du solltest den, der dich gestoßen hat, fragen: ›Was soll ich thun, Herr!‹« »Das soll helfen?«

»Was meinst du?! Wenn Er will« – sie machte eine werfende Bewegung mit der Hand – »dann ist der ganze Platz rein, von Trümmern keine Spur, und du kannst heute noch anfangen, ein neues Haus zu bauen, jetzt, auf der Stelle, auf reinem Grund!«

Er schüttelte den Kopf und sah finster in den Nebel hinein, und die ganze Mutlosigkeit lag in seinem Gesicht: »Ich habe kein Vertrauen, keinen Glauben.«

»Du willst Gott und die Welt und dein Leben mit deinem Grübeln erforschen; aber ich sage dir, du wirst es durch Vertrauen und Arbeiten erkennen. Laß die Trümmer liegen und sieh nicht in den Nebel, sondern nimm die Axt und bau' dir aus den Hölzern, die rings am Strand von Flackelholm liegen, ein neues Haus. In der ganzen Bibel ist mir kein Wort lieber, als wo Er gesagt hat, daß, wer Gottes'Willen thut, zu einem guten Vertrauen, zu einer weiten Erkenntnis und zu glücklichen Tagen kommen soll.«

Sie waren stehen geblieben und sahen über den weiten Strand, von dem der Nebel aufstieg. Langsam hob die Sonne über dem weiten Feld die Decke von Dunst. Mit weißen, starken Händen griff sie in die Wolken, nahm all' den Nebel in ihre heißen Arme, daß er sich in klare Luft wandelte. Ihre Strahlen glitten über die weite, tosende Brandung, da flog das Wasser donnernd auf, viele tausend Wellen hoben sich jubelnd, warfen Millionen schimmernde, weiße Perlenschnüre hoch in die Luft und grüßten die Sonne. Ihre Strahlen malten in den Wellentälern metallenen, blaugrünen Schein, und schossen die Mövenscharen, die im eilenden Zug blitzschnelle Wendung machten, im sausenden Flug und verfehlten keine einzige Möve: da glänzten unzählige weiße Flügel wie Silber im Sonnenlicht. Wer schießt so fein wie Frau Sonne?

Mit hellen, weiten Augen schaute sie über das Meer, wo hohe, stolze Schiffe zogen, und auf die Kirchen und Häuser, die fern ringsum am Strand der weiten Bucht standen. Spöttisch lächelnd umgoß sie den Leuchtturm, ihren stolzen Vertreter bei Nacht, die alte, graue Mauer, mit weichem Licht; freundlich lächelnd sah sie auf das Entenpaar, das dicht nebeneinander, in stolzer Haltung, mit zurückgebogenem Hals über den Wellenkamm glitt.

Die deine Meere nicht sahen, Heimat, kennen dich nicht. Sie kennen deine Größe nicht. Wer durch deine Wälder und Heide wandert und in deine Seeen blickt, liegt an deiner Brust; er sieht deiner Augen Leuchten, deines Leibes Pracht, dein Atmen. Aber da draußen auf den Wellen, vom frischen Wind umweht, da sah ich dich ganz, von den weißen Füßen bis zum dunkeln Scheitel, in deinem schweren Mantel von schillernden, rieselnden, rauschenden Wellen, mit den weißen Borden der Brandung. Da war es, wo du sagtest: Singe ein Lied von mir! ... Wer dein Lied singen könnte, du schönes, stolzes Heimatland, und dessen, der über dir wachte!

Mit stillen Augen sahen die beiden in die aufgehende Herrlichkeit. Und als die Sonne allein Herrin war über Himmel, Land und Meer, wandte Ingeborg ihre Augen zu ihm: »Willst du es anfassen, Andrees?«

Da sagte er hoch aufatmend: »Ich will es versuchen, wie du gesagt hast, und ich danke dir auch. Und bleib' noch einige Tage bei mir!«

»Dann gehe ich zu deiner Mutter.« Einige Tage später ging Ingeborg mit dem kleinen Fritz, der ihr immer nachzulaufen pflegte, die Düne entlang; es war ein schöner, warmer Frühlingstag und schon ziemlich gegen Abend. Sie hatten einen kleinen Korb voll Möveneiern gesammelt, die zur Abendkost dienen sollten, kleine gesprenkelte Eier, wohl gegen fünfzig Stück. So viel fanden sie in diesen Wochen täglich. Alle paar Schritt lagen sie im heißen Sand, in kunstloser Höhlung, von dem dünnen Strandhafer wenig versteckt. Die Möven verfolgten, hin und her fliegend und lärmend, ihren Weg.

Als sie die Dünenreihe abgesucht hatten, begehrte der Kleine nach dem Strand. Die frischen, schäumenden Wellen, die, leicht übereinander getürmt, in langen Linien gegen das Land rauschten, ließen dem Kind keine Ruhe: »Wir wollen dahin ... du, Ingeborg!«

Da ließ sie sich von ihm fortziehen, über den flachen, festen, ebenen Strand gingen sie der Brandung entgegen, die sich nach links und rechts vor ihnen ausbreitete, so weit die Augen sehen konnten, meilenweit. Sie stand wie eine mannshohe Mauer, schaumgekrönt, unruhig wogend, steigend und fallend. Viele tausend blaue Wellen bäumten sich auf und warfen ihre weißen Kronen zu den Füßen des Landes in den Sand. Ein seiner, weißer Sand wehte wie Schneetreiben gegen die beiden an und baute hinter ihnen in täglicher Arbeit, in Tag- und Nachtschicht zu je sechs Stunden, die weiße Düne höher und höher, in deren Schutz das grüne Land anwächst und die Blockhütten stehen.

Über ebene, graue Erde gingen sie dahin, beide in dem Anblick vor ihnen versunken, beide nicht ohne Furcht; denn es sah aus, als wäre das Meer viel höher als sie, und als liefe es auf sie zu, und als wäre keine Rettung. Ingeborg lächelte über sich selbst und zog doch die weiße Stirn bedenklich kraus; der kleine Fritz sah oft zu ihr hinauf, oft nach der Düne zurück. Wenn er aber gegen die Brandung ansah, pfiff er und schlenkerte mit den Atmen und ging mit langen Schritten gegen den wehenden Sand. Dann standen sie dicht vor der Brandung.

Wie das schimmerte und sprühte, sich aufbaute und zusammenstürzte! Zehntausend Reiter auf schäumenden Rossen, fünf Reihen tief, stürmte es vorwärts und brach am Strandwall kopfüber zusammen.

Die Hand über die Augen, schaute Ingeborg lange in die Ferne; aber der Kleine, nach Kinderweise, griff nach dem Nahen. Er sprang mit seinen nackten Füßen in den stillen, flachen Teich, über den im Schutz der Brandung lange, leise Wellen gingen. Und plötzlich wollte er baden und begehrte, ausgezogen zu werden.

Da legte sie sich in die Kniee und entkleidete ihn und stand dabei, wie er bald sitzend, bald liegend, sich wühlend und dehnend, in dem klaren Wasser sein lustig Wesen trieb. Endlich sprang er auf sie zu und verstrickte sie in seine Arme und wollte durchaus, daß sie auch mit ins Wasser ginge, und als sie lächelnd den Kopf schüttelte, ließ er mit seinem Betteln nicht nach, bis sie mit bloßen Füßen und geschürztem Rock neben ihm durch das Wasser ging.

Und wahrend sie spielten und der kleine Knabe an der Hand des schönen Mädchens stolz und gerade sich weiter wagte und im Eifer des Spiels und des Jauchzens das Kleid enger geschürzt wurde, griff seitwärts eine kleine Welle mit weißen, auslangenden Händen nach dem Lederschuh des Mädchens, warf ihn über Kopf leise lachend der Schwester zu, griff wieder aus, zerrte am Strumpf, faßte ihn mit weit auslangendem Griff und stieß und trug und langte und lachte, bis die Stelle leer war. Da sah Ingeborg sich um und erkannte den Schaden, und weil sie meinte, das Lachen zu hören, bedrohte sie das Meer.

Da stand Andrees Strandiger nicht weit von ihr und sagte: »Ich konnte es nicht hindern.«

Sie nahm in der Eile den Kopf des Kleinen in ihre Hände und sagte: »Was machen wir nun, Fritz?«

»Laufen so nach Haus!« sagte er gemütlich.

Es blieb auch nichts anderes übrig.

Da gingen sie nebeneinander schräge über den Strand nach der Hütte zu, die fern von ihnen mit ihrer Balkenlage und Fahnenstange über die Düne schaute, und Ingeborg sah zuweilen nach Andrees hin. Aber sie konnte den Ausdruck seines Gesichts nicht erkennen; denn in den letzten Wochen war kein Schermesser an sein Haupt gekommen, ein dunkler Bart war um seine Lippen gesprossen und verdeckte die Linien seines Gesichts.

»Was hast du?« sagte Ingeborg. »Bist du traurig?«

»Antje ist angekommen,« sagte er, »und hat einen Brief von Heim mitgebracht.«

»Was schreibt der Gute?«

»Etwas Gutes und etwas Böses.«

»Zuerst das Böse.«

»Sechs Familien aus dem Eschenwinkel, im ganzen dreißig Menschen, wandern nächste Woche nach Amerika aus.«

Sie schwiegen beide und gingen still nebeneinander.

»Du mußt auch das überwinden, Andrees.«

»Ich bin's, der sie aus der Heimat treibt.«

Sie legte die Hand auf seinen Arm: »Ich bin dein Kamerad, Andrees, und will es immer bleiben; auch hast du Heim und Reimer. Wir stehen treu zu dir.«

»Ich hatte nicht gedacht, daß sie fortgehen würden; aber was sollten sie? Sie waren überflüssig. Auf den Feldern des Strandigerhofs arbeiten polnische Männer und Frauen.«

»Du hättest sie wohl auch nicht gehalten, Andrees; es ist ein Zug im Volk. Sie haben Verwandte dort; einer zieht den andern nach sich übers Meer. Wenn es jetzt als Leid erscheint, wer weiß, vielleicht ist es ihr und ihrer Kinder Heil.«

»Doch ist hier Heimat und dort Fremde ... Und die starke Kraft des Volkes geht weg wie aus einer offenen Ader; was dafür herzieht, ist minderwertiges, fremdes Blut. Zu solchem Tausch habe ich meine Hand gereicht.«

»Es bleiben noch viele zurück, Andrees, denen du helfen kannst ... Und das Gute, das Heim berichtet?«

»Eva Walt ist seine Braut geworden. Er schreibt im höchsten Übermut und kaum verständlich. Er hat sie schon als Junge auf der Heide gesehen und nachher in Heidelberg. Wie ist das möglich? Er schreibt ganz närrisch.«

Sie schwiegen eine Weile.

»Was meinst du, Andrees, ob sie glücklich werden?«

»Ich glaube wohl; sie hat so etwas Praktisches und Starkes, und ich denke, sie wird ein treuer Kamerad; das ist die Hauptsache.«

Da dachten sie beide daran, daß Ingeborg eben gesagt hatte: »Ich bin dein Kamerad.« Und sie schwiegen wieder.

Auf dem reinen, harten Erdboden, über den sie gingen, lagen in zierlichen, gebogenen Linien kleine Erhöhungen, vom Wellenschlag der Fluten gemacht. Der kleine Fritz, der seinen ganzen Lebensweg bis hierher barfuß gemacht hatte, schritt wacker über den unebenen Boden; Ingeborg aber konnte bald den Schmerz nicht länger ertragen. Er trieb ihr die Thränen in die Augen, und nach einer Weile mußte sie bitten, daß man ein wenig still stände. Aber selbst stehend fühlte sie den bösen Schmerz. Da bat sie, daß die beiden vorausgingen.

»Er kann dich ja tragen,« meinte Fritz.

»Laß mich, Ingeborg! Maria ist tot; ich will dich an ihrer Stelle auf den Händen tragen. Du thust so viel für mich.«

Sie stand und rührte sich nicht.

Da bückte er sich und hob sie auf: »Ich will dich in Ehren halten, du treuer Kamerad.«

Als er sie am Abhang der Düne aus seinem Arm ließ, sagte sie: »Soll ich nun zu deiner Mutter gehen?«

Und noch einmal bat er: »Bleibe noch einige Tage!«

So half sie ihm die Gegenwart ertragen und ohne Grauen in die Zukunft sehen.


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