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Sechstes Kapitel

Der Tag vor Weihnachten war ein heller, klarer Wintertag. Eine neue Schneedecke lag reinlich weiß auf der Heide, wie frisches Leinen über dem Weihnachtstisch. Die Sonne sah noch eben über den Deich. Der Himmel war ohne Wolken. Man sah, die heilige Nacht würde werden, wie sie sein soll: oben flimmernde Sterne, unten weißer Schnee, und die ganze Welt still, voller Erwartung.

Da trieb es Andrees Strandiger aus der Stube, in der er den ganzen Tag gesessen hatte, ins Freie. Das Gewehr über der Schulter, ging er planlos über die weiße Heide. In mächtigen Sprüngen floh ein Hase über den losen Schnee. Mochte er laufen. Sollte er heimkommen und sagen: »Ich habe einen Hasen für euch geschossen?« für diese Leute?

Als er den Wodanshügel unfern vor sich sah, war die Sonne im Sinken. Er stieg den Hügel hinauf und sah über das stille, tief schlafende Feld bis nach der weißen, geraden Linie des Deichs und den schwarzen Ulmen des Strandigerhofs seitwärts davor. Das war alles sein gewesen! Gewesen! Er hatte es für zwölf Jahre einem andern verkauft, wie man einen altmodischen Wagen vertauscht, um einen feinern zu haben, der weichere Polster hat.

Mit bedrücktem Gesicht stand er da und sah, wie die Sonne ins Meer sank. Und wie er da noch so in der stillen Luft stand, im Angesicht der ganzen Heimat, die sich ihm von Tag zu Tag mehr in die Seele schmeichelte, und er vor der trüben Gegenwart floh, kam er als ein Bettelnder zur Vergangenheit und flehte um freundliche Bilder. Da stellte sich die Vergangenheit neben ihn und sprach von alten Zeiten.

Die Nebel der Nacht traten aus dem Wald und gingen langsam über die Heide; von der Marsch herauf kamen ihre Freunde ihnen entgegen. Mitten auf dem Felde gab es ein Grüßen, Winken, Wallen.

»Drei war't ihr! Du und Franz und Heim. Und du warst der Erste. Das sagten sie alle, auch die Leute im Eschenwinkel. Und nachher, auf der Lateinschule, warst du der Begabteste, der Sichere. Heim war fahrig; sein Geist träumte von andern Dingen. Franz hatte überhaupt keine Lust, aus Büchern zu lernen; ihn riß das Leben fort, das um ihn war. Heim saß wie im Mondschein und träumte. Franz stand wie auf dem Markt und unterhielt sich. Aber du warst auf dem Wege, damals, als ein rüstiger Gänger, der Stolz und die Stärke deiner Heimat zu werden.

Aber dann kamst du zum erstenmal in die große Stadt und lerntest im Kreise deiner Verwandten das Leben ganz anders ansehen. Du erfuhrst, daß einige da waren zum Dienen, andere zum Herrschen, einige zum Arbeiten, andere zum Genießen. Es war ganz anders, als es in den Büchern stand. Da wurdest du allmählich - du merktest es nicht - steif und hart. Als du heimkamst, ließest du Rieke Witt zum erstenmal stehen, als sie dich begrüßen wollte: ›Ich freue mich, Andrees, daß du wieder da bist.‹ Du sagtest Heim ins Gesicht, daß sein Vater ein verschrobener Torfbauer wäre, und du unterließest es, Haller zu besuchen.«

Über die kalte, tote Heide kamen seine Freunde: Heim Heiderieter, ein langer Junge mit finsterm, verzogenem Gesicht und großen Thränen in den Augen. Rieke Witt ging gebeugt und müde vorüber, und Maria Landt, noch in halblangem Kleid und losem Haar, bog vor ihm aus und ging ihr nach.

Zerronnen der Nebel.

Durch das Unterholz kamen Schritte zu ihm herauf. Als er sich umwandte, kam da über die Heide ein junger Mann, neben ihm seine Genossin. Sie sahen den Mann auf dem Hügel nicht; der aber sah sie. Sie waren unordentlich gekleidet, hatten Bündel unterm Arm und etwas Unruhiges in ihren Gesichtern. Er hatte sie nie gesehen, soviel er wußte; aber sie sprachen von ihm.

»Der Strandiger soll ein wüstes Leben geführt haben in Berlin. Aber ich wette, er geht heute abend doch in die Kirche.«

»Das paßt schlecht zusammen.«

»Da sind wir beiden ehrlicher,« sagte der Mann. »Wir schleichen uns davon und feiern in der alten Waldhütte Weihnacht.«

Sie lachten beide.

»Aber Maria Landt!« sagte das Mädchen.

»Ja, die ist eine Ausnahme!«

»Wenn ich an die denke, dann möchte ich umkehren und in die Kirche gehen.« Sie blieb stehen. »Darum nimmt sie ihn auch nicht zum Mann. Er ... ist ihr einfach nicht rein und fein genug.«

»Du bist mir fein genug.«

»Ja. Wir passen zusammen. Ja! Still! Red' nicht so! Es ist bald heilige Nacht.«

»Was haben wir damit zu schaffen?«

»Wenn wir auch nichts mit ihr zu schaffen haben, so hat sie doch mit uns zu schaffen. Wenn wir den Herrn auch nicht lieb haben, so hat er doch uns lieb. Darum will ich auch heute nacht beten.«

»Das wird was helfen ...«

»Es ist nur, daß ihm seine Ehre wird, nicht meinetwegen. Er hat uns doch helfen wollen.«

»Nun ... das versteh' einer!«

»Für die Reinen, daß sie rein bleiben, für Maria Landt und all die Kinder, für die alle bedeutet er was.«

Die beiden gingen weiter und verschwanden im Walde auf demselben Wege, auf dem die Vergangenheit verschwunden war.

Strandiger stand und lauschte. Von der Stadt her wanderte durch die stille Dämmerung die Weihnachtsglocke. Wie weiche, rollende Meereswogen, eine nach der andern, trieb ihr Klang schräg über das Dorf, über die Heide gegen den Wald und kam vom Walde zurück und stieg seitwärts auf den Wodanshügel und stieß leise fragend gegen den einsamen Mann.

Über der Heide dunkelte es.

Da machten die Glocken eine Pause. Da kam von Süden her über die Heide ein Mann.

Er ging gebückt unter seinem Alter, das sich früh eingestellt hatte; denn er schien an Gebärden noch nicht sechzig Jahre alt. Er war auch mit einem schweren Reisesack beladen, der ihm über dem gewölbten Rücken hing. Er erschien als einer jener Leute, die heimatlos hin und her durchs Land gehen, die von Unglück oder Faulheit oder Laster oder schlechtem Gewissen von einem Dorf zum anderen getrieben werden, von einer Straße auf die andere; die, fünfundzwanzig Jahre alt, die Heimat verlassen und, siebenzig Jahre alt, in irgend einer Herberge am Wege verscheiden.

Er stapfte mühsam durch den Schnee in der Richtung nach dem Dorf zu. Wie er so ging und bis seitwärts vom Wodanshügel gekommen war, hob er den Kopf und sah um sich. Erst war er gedankenlos; dann wurde er aufmerksam; dann griff er an die Stirn. »Was ist denn das? ... Ich habe so manche spitze Nadel gesehen wie dort hinter den Bäumen und so manches Dorf ... wie das dort. Das kommt vom Weihnachtsabend ...«

Er ging ein paar Schritte und stolperte; sein Rock schlotterte um seinen Körper, und er stand wieder und schüttelte den Kopf.

»Das war ein Kochloch! Wenn sie hier Heide mähen, graben sie diese Löcher und machen darin ein Feuer.« Er sah auf und starrte auf das Dorf, und als in diesem Augenblick der Vorhang von Dunst und Nebel sich ein wenig hob, und der erste Stern an seinem Ort, rechts über dem Kirchturm, auf Wache trat, da griff der Mann mit beiden Händen in sein graues Haar: »Heimat!« schrie er. »Meine Heimat!«

Vom Dom her kamen wieder in schweren, stoßenden Wellen die tiefen Glockentöne; jetzt schlugen auch die Dorfglocken an und schickten den ersten Dreiklang rasch aufeinander über die Heide. Man verstand deutlich die einzelnen Silben: »Fürcht' dich nicht ... kommet her ...« Aber der alte Mann schüttelte den Kopf und bog ab und ging in den Wald, wohin die beiden Gestalten verschwunden waren.

Strandiger biß die Zähne zusammen. Die Kälte schüttelte seine Glieder. Die Nebel schwanden; Sterne wurden über den ganzen Himmel geworfen. Wie sie fielen, so standen sie. Der Mond setzte sich im Himmelssaal auf seinen Thron.

Als er noch so stand, kamen die drei Kinder von Reimer Witt aus dem Wald. Bertha lugte mit ihren hellen Augen wie ein Reh nach links und rechts. Sie zog den kleinen Fritz neben sich her. Hinter ihr ging Karsten mit einem kleinen Tannenbaum unterm Arm.

»Sieh mal,« sagte Karsten, »wie dunkel es ist. Uns sieht niemand.«

Fritz trabte beschwerlich durch den Schnee: »Du, Bertha, hat Haller euch schon mal gesagt, wo der liebe Gott wohnt?«

»Das weiß ich so!« sagte Bertha. »Der ist da oben. Kannst ja man hinsehen!«

Fritz sah nach den Sternen hinauf und stolperte, daß er hinfiel. Als er wieder stand, weinte er. »Mutter könnte gern mal zu uns kommen, wenn das so nah bei ist. Es ist immer so kalt bei uns. Aber sie will bloß nicht.«

Die beiden andern lachten. Bertha zog ihn rasch mit sich fort. Karsten hauchte in die Hand, die am Tannenbaum erstarrt war. »Du,« sagte er dann, »du kannst ja man mal zu ihr gehen. Das ist gar nicht weit. Sieh mal!« Und er zeigte dahin, wo rechts vom Walde der Mond hinter weißen Wolken stand.

»Kann man dahin gehen?« fragte der Kleine.

»Am Weihnachtsabend,« sagte Bertha, »ist die Thür offen wegen des Christkindes, das mit den Engeln herunterkommt. Das kannst du dir doch denken. So weit wie Heim sein Scheunthor, als er Roggen einfuhr.«

Sie lachten, daß es laut über die Heide klang.

Dann wurde es still. Die Kinder waren nur noch drei Punkte auf der Ebene. Sie waren ein wenig deutlicher als die Schatten, die rings über die Heide zogen. Denn die ganze Heide wurde allmählich lebendig.


Eine Viertelstunde später kam Strandiger in die Arbeitsstube des Pastorats. Frisius hatte schon seinen Amtsrock an und seine Bücher unterm Arm. Seine Augen lagen tief und hatten etwas Fiebriges oder Weihnachtliches. Es war wohl beides.

»Woher kommst du am heiligen Abend, Andrees?«

»Ich ging über die Heide, da dachte ich, ich wollte bei dir einkehren und Abschied nehmen. Nachher hast du viel Arbeit. Ich reise gleich nach dem Fest.«

Frisius schüttelte den Kopf: »Es ist eine bunte Zeit. Die Menschen verachten die Heimat, die sie ernährt, und den Glauben, der sich bewährt. Du verläßt beides. Du bist doppelt heimatlos.«

Strandiger sah stumm vor sich hin, bleich bis in die Lippen.

»Es thut mir leid,« sagte Frisius, »daß ich dir solche Worte sagen muß, da die heilige Nacht auf die Erde niedersinkt. Mein ganzes Herz zittert vor Freude. Ich wäre in meinem ganzen Leben wie ein Sperling ohne Flügel gewesen, hätte ich nicht diese Freude an Gottes Sache gehabt. Nun kommst du, der einzige Sohn von dem ernsten, tüchtigen Friedrich Strandiger, der leider viel zu früh ins Grab ging, und sagst zu mir: »Ich mache mir Flügel aus Pappe und will in die Welt fliegen.«

»Es giebt viele, die ohne diesen Glauben fertig werden.«

»Das ist nicht wahr! Du weißt, daß es nicht wahr ist. Sie lachen, aber nicht von Herzen. Sie leben, aber nicht als Gesunde. Sie gehen nicht, sie springen oder taumeln oder sitzen am Wege und weinen. Aber des Bruders Hand in deiner und Gott in seine reinen Augen sehen, das ist Leben. Habe ich recht? Sonst sage mir, warum kommst du zum zweitenmal in mein Haus? Höflichkeitsbesuche sind das nicht. Was willst du bei dem alten, einsamen Mann? Deine Seele will von Glauben, Liebe und Hoffnung hören. Nach all der eklen Musik will sie einmal reinen Dreiklang hören, Kirchenglocken. Darum kannst du auch nicht aus der Heimat finden.«

Da kehrte Strandiger sich um und hatte den Thürgriff in der Hand. Aber der andere wollte ihn nicht so aus der Heimat lassen, und in der Not schrie er auf.

Da wandte sich Strandiger sich um, steif, hölzern, als würde er von zwei harten Händen umgekehrt, wie man ein Brett umstellt.

»Ich habe einen nüchternen, kühlen Verstand bekommen,« sagte er, »der verbietet mir, von diesen Dingen viel zu halten.«

»Irrtum! Nicht dein Verstand verbietet es dir, sondern dein Herz! Wenn ein Mensch Gott verläßt, muß er nicht seinen Verstand anklagen, der klar ist, sondern sein Herz, das unrein ist. Der verlorene Sohn verließ das Vaterhaus nicht, weil die Haushaltung seinem Verstand zu bunt war, sondern, weil sie seinem Herzen zu rein war. Was sagt der Herr? ›Wenn jemand will Gottes Willen thun!‹ Es liegt nicht am klaren Verstehen, es liegt am guten Willen.«

»Es gab viele große und edle Männer, die keinen Glauben hatten. Denk' an Friedrich den Großen: er hatte nichts.«

»Er hatte wenig Glauben, wenig Hoffnung; aber er hatte Liebe. Er hat einem ganzen Volk bis in seinen Tod gedient. Er hat Zehntausenden Land verschafft, Hunderttausenden Brot gegeben und Millionen das Bild der Treue gezeigt. Liebe ist größer als Glaube und Hoffnung. Wo keine Liebe ist, die sich in Thaten zeigt, da ist kein Christentum.«

»Ich dachte nicht, daß du so weitherzig wärst.«

»Das Christentum ist eine Weltanschauung, die man in den dichtesten Straßen Berlins ebenso brauchen kann wie auf Flackelholm.«

»Und die nicht danach leben wollen? Die für sich selbst leben?«

»Andrees! So wahr du von Franz Strandiger Pacht fordern wirst, wenn Allerheiligen kommt, so wahr wird auch von dir Pacht gefordert werden für das, was dir geliehen ward, wenn Allerseelen kommt.«

Strandiger öffnete langsam die Thür, bereit, zu gehen.

»Du ziehst nicht erst jetzt in die Fremde. Du bist schon lange im fremden Land gewesen. Du bist schon bei der Stelle, wo es heißt: es kam eine Teuerung über das ganze Land, und er fing an zu darben. Es ist Teuerung bei dir! Darum kommst du! Was willst du Abschied von mir nehmen?« sagte er laut ... »Du kannst gar nicht gehen. Gott und Heimat rufen dich schon. Deine Seele horcht und will auffliegen.«

Da neigte Strandiger den Kopf und ging hinaus.

Als er über den Kirchhof kam, begegneten ihm viele Dorfleute. Sie grüßten ihn wie einen Unbekannten und steckten die Köpfe zusammen. Die vom Eschenwinkel sahen auf die Erde und traten seitwärts in den Schnee, der auf den verfallenen Gräbern lag. In der Kirche sangen sie schon:

Vom Himmel hoch, da komm' ich her.

Er verstand deutlich die Worte, er wußte auch, wem das Lied zuerst aus der Seele gekommen war, daß es ein rechter, starker deutscher Mann gewesen, mit einem Verstand wie Adlerflug, mit einem Wort wie klingender Amboß, mit einem Mut, ganz allein gegen die ganze Welt zu stehen. Und hatte doch dies Kinderlied gesungen! Ein Kinderlied! Und die Alten und Jungen sangen es ihm nach.

Er ging vorüber.

Im Strandigerhof saßen sie im Wohnzimmer. Franz saß am Klavier und versuchte, die Weise des Hornrufs zu spielen, die dem Regiment eigen war, bei dem er gedient hatte. Dazwischen fielen, wie Kinder unter Pferdehufe, die Töne der Betglocke, die in die Kirche rief. Lena hatte das linke Ohr gegen die Lehne des Sessels gepreßt, auf das rechte hielt sie die beringte Rechte. So saß sie und las in einem Buch, das Franz ihr als die neueste Erscheinung aus Berlin bestellt hatte, und die Glocke konnte nicht bis an ihre Seele dringen, da sie mit der geballten Hand vor dem Thor lag. Die alte Hobooken ging nach ihrer Gewohnheit quer durch das Zimmer, mit unruhiger Hast, wie der Marder thut, wenn er im Hühnerstall gefangen ist. Die Glocke suchte auch ihre Seele, aber sie fand einen Stein, in den einige tote Zahlen geritzt waren.

Da trat Andrees Strandiger in das Zimmer, die Augen verdüstert, das ganze Gesicht vergrämt und verbittert. Wie er sie da bei einander sah, kam ihm plötzlich die alte Jugenderinnerung, wie seine Eltern hier einst Weihnachtsabend gefeiert hatten, und er dachte, wie die wilden, harten Töne des Klaviers seiner Mutter durch die Seele schnitten. Da lachte er laut auf.

Die beiden Jungen hörten gleich den sonderbaren Ton seiner Stimme, und die Gesichter mit den feinen, kühnen Zügen hoben sich zu ihm. Aber die alte Hobooken war taub und blind, wenn sie rechnete. Sie fuhr fort: »Wie viel Reinertrag schätzt du im Durchschnitt von einem Hektar Marschland, Franz?«

»Wenn du darüber hingehst, Tante, wachsen da nur Disteln.«

Da blieb sie stehen, die Hände auf dem Rücken, und sah ihn scharf an: »Du bist betrunken.«

»Warum nicht? Du rechnest; deine Tochter liest faule Geschichten; dein Sohn bläst zum Angriff; ich trinke. Paßt das nicht alles zum heiligen Abend?«

Da eilte Lena auf ihn zu, und da ihr nichts Besseres einfiel, sagte sie: »Du machst mir Kopfschmerzen.«

»Kopfschmerzen? Ach du! Was hab' ich für Kopfschmerzen! Daß ich euch Füchse in meinen Bau ließ!... Draußen ist alles lebendig. Die ganze Natur, die Geister und die Menschen an ihrer Spitze, krabbeln wie Ameisen durcheinander. Aber ihr seid die reinen Wachsfiguren. Ihr habt gar kein Leben, gar keine Natur. Man drückt auf den Knopf, und du rechnest, und du machst falsche Augen, und du begehrst des Nächsten Haus oder Weib. Wißt ihr, daß heiliger Abend ist? In der Kirche singen sie wie mit Engelszungen: Vom Himmel hoch, da komm' ich her. Wollen wir uns unter die Kirchenmauer stellen? Wir sind nicht wert hineinzugehen. Wir sind nicht gut genug, weder für den Raum, noch für die Leute. Lange nicht gut genug! Ich gehe zu meiner Mutter.«

Der ganze Himmel flimmerte von Licht. Die Sterne traten von einem Fuß auf den andern und zitterten. So kalt und klar war die Luft.

Die Wittschen Kinder saßen um den Tisch. Der Vater war seit einer Stunde fort und fütterte die Pferde des Strandigerhofs, während Hinnerk Elsen als ordentlicher Mensch in der Kirche war. Die Kinder stritten sich oder weinten oder bauten Luftschlösser. Der kleine Hans war eingeschlafen und lag auf der Erde; der hatte Weihnachten schon hinter sich.

Antje war fortgegangen. Als am Nachmittag noch keine Kuchen und Äpfel kamen, da meinte sie in ihrem ungeduldigen Sinn, es würde nichts mehr kommen, und sie wäre sowohl vom Strandigerhof als von Frisius und von Haller und Heim verlassen. Da ging sie heimlich fort, bei sich selbst scheltend und redend, und kam bei sinkendem Abend in die Gegend von Westdorf und Hindorf und fing an zu betteln. In fallendem Schnee ging sie von Hofstelle zu Hofstelle, und wenn sie die großen Dielen betrat, auf denen das Dunkel in den Ecken stand und den ganzen Hintergrund füllte, dann sang sie mit ihrer kräftigen Stimme, an der Thür stehend, das Weihnachtslied:

Lobt Gott, Ihr Christen, allzugleich
Vor seiner Gnade Thron;
Er schließt uns auf das Himmelreich
Und schenkt uns seinen Sohn.

Einmal vergriff sie sich und sang ein Neujahrslied und noch einmal und sang das Lied von den Sorgen. Da kamen die Kinder aus dem hellerleuchteten Zimmer. Das Licht fiel auf ihre blonden Köpfe, und sie standen und lachten, wagten aber nicht, bis zur Thür zu gehen; und von drinnen klang der Jubel, flog der Lichtstrom, drängte der traute Geruch von Harz und Kuchen. Wenn die Kinder aber an der Hand der Eltern näher kamen und die große Frau mit den unsteten, bangen Augen und dem schönen, kräftigen Gesicht sahen, dann fürchteten sie sich. Die Eltern aber kannten sie fast alle und wußten um das jahrelange Leid der Armen und sagten: »Antje, kommst du noch? Komm herein, Antje!« Aber sie lachte und sagte, sie hätte ganz und gar keine Zeit, und trat von einem Fuß auf den andern, und ihre Augen flohen furchtsam in die Ecken und zu den großen, dunklen Balken hinauf, die über der Diele lagen. Da gaben sie ihr Brot und Speck oder halbe und ganze Groschen. Und sie nickte immer mit dem Kopf und sagte: »Ja ... Ja ...« und bedankte sich weiter nicht und ging weiter. Einmal in einem Hause, wo man sie nicht kannte, fragte die junge Frau, die ihr erstes Kind auf dem Arm hatte, ob sie Kinder hätte. Da lachte sie und sagte: »Ja, eine ganze Reihe!« Da bekam sie Nüsse und Kuchen, und der Kleine auf dem Arm der Mutter füllte die schönen Sachen mit seinen prallen Händen jauchzend in den Korb. Die junge Frau aber wunderte sich über die sonderbare Bettlerin, die sang und lachte und dann wieder so erschütternd ernst war.

Als der mächtige Korb - es war eine sogenannte Dänenkiepe – und all die großen Taschen in ihren Kleidern gefüllt waren, machte sie sich auf den Heimweg. Gehend sang sie das Lied zu Ende, von dem sie in den Häusern immer nur die erste Strophe gesungen hatte. Singend ging sie durchs Dorf.

Als sie in das Haus trat, saßen die Kinder um den Tannenbaum. Bertha und Karsten hielten ihn fest. Dora hielt die Küchenlampe zwischen den Zweigen, bald höher, bald tiefer und deutete so die Lichter an, die sie nicht besaßen. Dabei sahen sie nachdenklich und ernst aus, wie Erwachsene, die bei der täglichen Arbeit sind.

Als Antje nach ihrer Gewohnheit, in der Thür stehend, laut die Kinder zu zählen anfing: »Eins, zwei ... O, wo ist Fritz?«

Fritz stapfte draußen über die Heide, unterwegs nach dem Himmel.

Zuerst hatte er auf Antjes Rückkehr gewartet, dann hatte er seine Nase gegen die halb niedergetauten Fenster gedrückt und hatte abwechselnd nach Heims Haus und nach dem Lehrerhause gesehen; aber die Häuser lagen still da, und nichts rührte sich. Da drehte er sich nach dem Tisch um und sagte mit der großartigen Kopfhaltung, die er noch jetzt an sich hat: »Ich will nach dem Himmel!«

Reimer Witt pflegte seinen Kindern das Haar in der Weise zu schneiden, daß er ein irden Gefäß, eine Milchschüssel, auf ihren Kopf stülpte und mit kurzen, kräftigen Schnitten das Haar wegnahm, das unter dem Rand des Gefäßes hervorsah. Nach allen Seiten hin nahm der hellblonde Haarschmuck ein jähes Ende. Bertha drückte auf den also geschorenen Kopf jene alte Fuchspelzmütze, die Gemeingut der Knaben war. Dann ließen sie ihn laufen und dachten, er werde bald wiederkommen, aus Furcht vor der Dunkelheit oder vor Kälte.

Aber ihm war es wahrhaftig bitterer Ernst. Er nahm schon damals alles sehr ernst und wird einst ein zuverlässiger Mann werden. Er kletterte auf der andern Seite des Wegs gleich die Düne hinauf, warf noch einen Blick nach links, wo das Licht von Telsche Spiekers Küche über die Heide sah, kletterte über den Wall und trat in den tiefen Schnee.

Wacker und mutig arbeitete er sich vorwärts; er biß die Zähne zusammen und war stolz, daß sie knirschten. Unter dem vorstehenden Stirnhaar spähten die Augen trotzig in das Dunkel. Aber da war nichts zu sehen, als droben einige Sterne und dicht vor den Augen die Schneeflocken, die aus der Dunkelheit heraustraten und wie dichter, weißer Mückenschwarm gegen ihn anflogen.

Er sah suchend nach oben. Der Himmel war zum größten Teil mit Wolken bedeckt. Man konnte aber deutlich die Stelle erkennen, wo hinter hohen, grauen Mauern der Mond seinen Hof hielt. Mattschimmernde Sterne zu beiden Seiten bezeichneten die Auffahrt. Fritz hatte das noch nie gesehen. Was hatte er am Himmel zu suchen? Auf der Erde fand er, was seine Sehnsucht war, Brot und Spiele. Aber da die Heide vor ihm in Dunkel und Nebel lag und das leuchtende Thor nicht sehr hoch über der Erde stand, so nickte er mit dem runden Kopf, ließ die Zähne knirschen und ging stracks auf die breite Auffahrt zu und fürchtete sich nicht.

Er fürchtete sich nicht; aber er wurde müde. Nachdem er wohl so eine Stunde mit dem weichen Schnee und dem unebenen Boden gekämpft hatte, wurde er matt. Zur linken Hand war der Wald zurückgetreten, die Heide war zu Ende, es kam ein Abhang, und vor ihm lag die tiefe, weite Marsch. Ein kalter Wind kam überm Wald her und schob die Wolken nach Westen und jagte die schweren Nebelmassen über Heide und Marsch ins unwirtliche Watt hinein. Staunend sah das Kind mit weitgeöffneten Augen in ein neues Land. Der helle Mondschein lag auf weißschimmernden, niedrigen Dächern. Unter ihnen, wie unter mächtigen, weißen Brauen, sahen die weihnachtlich erleuchteten Fenster. Die Bäume, mit weißem Reif bedeckt, standen auf weißen Decken. Zwischen den Feldern liefen, wie mit blankem Stift gezogen, die geraden Linien der mit Eis bedeckten Gräben. Da glaubte er, am Ziel seiner Wanderung zu sein, denn das ganze Land war von Silber gemacht, und die Häuser waren alle große, breite Marschhöfe.

Da wandte er seine Augen zufällig nach dem Himmel empor. Da waren alle Wolken verschwunden, jeder Vorhang fortgezogen. Das Sprühen und Funkeln der unzähligen fernen Lichter, die ganze strahlende, kalte Herrlichkeit der Sternenwelt schoß mit unzähligen glühenden Pfeilen in seine Augen. Da oben ... da war der Himmel. Hier unten nicht.

Ringsum alles still, totenstill. Kein Laut drang aus dem weiten, unendlichen Raum. Der Wind tastete mit kalten Fingern nach seinem Leib, der von der Anstrengung warm und feucht war. Da kam die Furcht über ihn, jähe, entsetzliche Furcht. In seiner Seele stürzte ein ganzer Himmel ein. Er drehte sich um und lief zurück über die Heide. Müder, immer müder, mit raschem, stoßweisem Atem. Schwerfällig hob er einen Fuß nach dem andern. Wer wird ihn morgen finden? Sie werden ihn nicht finden. Der Schnee verweht seine Spuren; der Schnee deckt ihn zu. Wer sucht ihn auf der Heide? Sie werden im Frühling finden, was von ihm übrig geblieben ist.

Seine Hände waren erstarrt und schmerzten furchtbar. Wie brennendes Eisen waren sie, so steif, so heiß und schwer. Die Augen hatte er halb geschlossen, nur so viel geöffnet, daß ein schwerer Tropfen nach dem andern hindurchlaufen konnte. Die runden Wangen, die vorhin so hochrot gewesen waren, waren blaß,, und der zusammengepreßte Mund zuckte, aber kein Laut kam über die Lippen.

Er träumte schon.

Einmal fiel er; aber es war ihm, als wenn er von Kindern, die so groß waren wie er, emporgehoben wurde. Sie hatten weiße Kleider an und umgaben ihn. Er wunderte sich aber nicht mehr darüber; es war ihm gleichgültig geworden. Es war ihm auch gleichgültig geworden, was das für ein breites Licht war, das da vor ihm stand, jenseits des Walles; doch ging er darauf zu, wie hingezogen. Er kam wirklich über den Wall und rutschte auf der andern Seite hinunter und wankte zwischen de« Holzkreuzen hindurch auf das Licht zu und merkte nicht, daß das Licht von einem Kind ausging, das im weißen Hemd in der Kirchthür stand. Gleich darauf füllte sich der ganze Steig und die Steinbrücke von dem Strandiger Erbbegräbnis bis zu den Grabsteinen, die an der Mauer lehnen, mit Kindergestalten. Man hörte aber keinen Schritt, obgleich sie rasch durcheinander gingen und ihre weißen Kleider im Winde flatterten. Sie kamen von den Seiten zusammen und zogen den Steig hinunter. Zwei von ihnen hatten den kleinen Fritz aufgerichtet, der ging mit halbgeschlossenen Augen, mit heiß gerötetem Gesicht und stoßweise lallend zwischen ihnen, sie alle schneeweiß, er allein in seiner greisen Jacke. Halb wußte er, wo er war, halb träumte er. So gingen sie durch die Pforte und zogen das Dorf hinunter. Unterwegs kam Anna Haller ihnen entgegen. Sie ging in ihrer zierlichen Weise auf dem Steig zur Seite und ging vorüber. Da wunderte Fritz sich, daß sie all den Glanz nicht sah, der ihn umgab. Er wollte sie anrufen; aber er konnte nicht. Als sie bei Heim Heiderieters Haus ankamen, hoben sie alle schweigend ihre Hände und segneten links den Heidehof und rechts das Schulhaus, aus dessen Stube Weihnachtslieder klangen, und den Eschenwinkel zu ihren Füßen.

Und an dieser Stelle zeigte der, welcher der Oberste von ihnen war, auf Heims Haus. Da führten die beiden den Kleinen, der sich mühsam aufrecht hielt, die Erhöhung hinauf. Leise öffneten sie die obere Halbthür und lugten ins Innere und waren gerade so groß, daß sie überweg sehen konnten, nicht größer. Es kam ihnen warm und wohlig der Stallgeruch vom Kuhstall entgegen, und behagliches Brummen der Rotbunten ließ sich hören. Alte Erinnerung von Bethlehem kam über sie. Sie traten ein und schlichen quer über die Diele und legten den Kleinen beim Schein, der von ihren eigenen Gesichtern ausging, in die niedrige Kuhkrippe am Ende, gleich hinter der Thür. Es ist noch alles so im Heidehof, wie es in jener Nacht war.

Und sie gingen hinaus und lachten.

Telsche Spieker war allein im Hause, saß in der Stube und ärgerte sich. Sie war sehr unzufrieden mit Heim. Hatte es noch einen Zweck, dieses Mannes Haushalt zu führen? War da noch etwas zum Haushalten? Hatte sie sich nicht immer nach einem vollen Hause gesehnt, nach Arbeit vom Morgen bis zum Abend? Nach einem Hausstand, der vorwärts ging und nicht zurück? Nein, es war kein Ehrenposten, dieser Posten in Heim Heiderieters Haus.

Telsche Spieker ärgerte sich. Sie ärgerte sich nicht über Heim, sondern über sich selbst. Sie hatte in der Dämmerung über der Halbthür gelehnt und an Reimer Witt gedacht. Dann hatte sie nach seinem Hause hinuntergesehen und hatte bemerkt, wie die Kinder mit der Lampe den Tannenbaum erleuchteten. »So geht das nicht weiter.«

»Habe ich eine Verpflichtung gegen Reimer Witt und seine Kinder? Was für ein trauriger Weihnachtsabend! Dies unselige Haus, in dem ich nun zwanzig Jahre wohne, in dem kein Fleiß, kein Verstand, kein Glück war. Da drüben die sieben Kinder! Und wenn er nach Haus kommt, ist da weder eine warme Stube, noch ein warmer Herd. Daß Gott erbarm!«

»Soll ich die zweitausend Mark, die ich in zwanzig Jahren mühsam verdient habe, den Wittschen Kindern in die Hälse werfen? Denn darauf läuft es hinaus. Ich kenne die Welt! Und werde mich hüten.«

Den Kopf schüttelnd und bei sich selbst redend, wie Menschen zu thun pflegen, die viel einsam sind, zündete sie die Lampe an und setzte sich neben den Beilegeofen, der von der Küche aus geheizt wurde. Sie nahm die Bibel vom Bord, die wohl schon zweihundert Jahre dort wohnte, setzte sich und las die Weihnachtsgeschichte und hielt das Buch ein wenig von sich, denn sie fing schon an weitsichtig zu werden. Sie war schon um die vierzig und hatte viel über die weite Ebene der Heide gesehen.

Während sie las und zu der Stelle kam: »war da auf dem Felde die Menge der himmlischen Heerscharen,« da fing es draußen an den Fenstern an zu klopfen mit leisen, schüchternen Fingern, und gleich darauf an der Thür, die nach der Diele führte; sie hörte viele leichte Schritte, und leises Lachen kam von der Diele her. Sie horchte, während sie den Atem anhielt, sah aber immer noch auf das Buch, auf das Wort: himmlische Heerscharen. Dann gab sie sich einen Ruck, stand auf und ging nach der Diele. Da war alles dunkel. Aber links von der Thür, vom Kuhstall her, kam das laute, feste Schlafen eines Kindes. Merkwürdig klang es zwischen dem Wiederkäuen der Tiere. Sonst war alles still, so still, als horchte die ganze Welt auf das Atmen eines Kindes.

Da ging Telsche Spieler in die Stube zurück, zündete mit zitternder Hand die Stalllaterne an und ging wieder hinaus und öffnete vorsichtig die Thür zum Kuhstall, da lag Fritz Witt zu ihren Füßen in der Krippe. Er lag zusammengekrochen, wie sich ein Igel zusammenrollt, den Kopf so in den Armen versteckt, daß man nur den Haarschopf sah. Aber daran erkannte sie ihn; denn niemand schnitt das Haar mit so starken Schnitten wie Reimer Witt. Sie erkannte aber auch die Hose, welche er anhatte, die sie vorgestern geflickt hatte.

Sie stand eine Weile, horchte auf den Atem und sah auf das zusammengeknaulte Häufchen Unglück. Dann sagte sie so recht patzig: »Da liegt er! Aber von den himmlischen Heerscharen ist nichts zu sehen. Er ist ihnen wohl zu dreckig gewesen.« Sie stellte die Laterne hin und nahm das Kind in ihre Arme und trug es in die Stube und legte es auf den Tisch neben den Ofen. Die himmlischen Heerscharen standen rund um den Heidehof.

Einen Augenblick war sie noch im Zweifel; ihre Augen waren sinnend und vergrämt auf das schlafende Kind gerichtet. Sie dachte an eine, die unterm Schnee auf dem Kirchhof lag. Und wie sie länger an diese dachte, kam ein tiefernster, mutiger Zug in ihr Gesicht. Sie ging nach der Fensterbank und kam mit Schreibzeug zurück, und, sich über den Tisch beugend, schrieb sie im Stehen zwischen dem Kind und der Bibel, quer über den ganzen Bogen hin, mit großen Buchstaben: »Telsche Spieker hat sich empört gegen den Herrn Heiderieter, Haus zu halten. Melken und misten kann er selbst. Es wünscht alles Wohl und gute Gesundheit, was ja vorhanden ist, aber Fleiß und eine gute Frau, was nicht vorhanden ist, Telsche Spieker, Haushälterin bei Herrn Heiderieter, jetzt dasselbe bei Reimer Witt im sogenannten Eschenwinkel.«

Dann sah sie noch nach dem Ofen im Saal, löschte das Licht, nahm ihr Bett, wickelte den Knaben hinein und trat vor die Thür. Sie schloß ab und steckte den Schlüssel nach der Gewohnheit des Heidehofs oberhalb der Thür zwischen Strohdach und Balken. Es ist nur gut,« dachte sie, »daß er nicht zu Haus ist; sonst tühnt er mir die Ohren voll und thut so lange schön, bis ich nachgebe.« Langsam und schwer auftretend, mit zurückgebeugtem Körper ging sie den Sandweg hinunter. Fallender Schnee bedeckte ihre Tritte, als wäre sie nie im Heidehof gewesen.

 


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