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An Clemens.
Lieber Clemens. Es wird mir bange, daß Du nicht schreibst, und eine Zeile kannst Du schreiben! Bist Du wieder ruhig? Mein unartiger Brief wird doch kein Mißverständnis zwischen uns gemacht haben. Ich hab Nachricht von der Gachet bekommen, sie ist auf ihrem Gut in Laubenheim und freut sich über ihre gedeihenden Felder. Bei untergehender Sonne geht sie ihrem Pflug entgegen und reitet dann auf dem Ackerpferd nach Haus, ich hab sie recht lieb jetzt so mitten in ihrer Haus- und Feldwirtschaft, sie hat so weit mehr Anzügliches für mich, als wenn sie geistreiche Sachen erzählt, sie hat mich grüßen lassen, auch ließ sie sich erkundigen, ob ich Dich immer noch so liebhabe, wie das närrisch gefragt ist? – Du gehst doch wohl zu ihr auf Deiner Heimreise. Ach ich möchte Dich zerstreuen, ich hab an allerlei gedacht, was Dir Freude machen kann! – Diesen Herbst wirst Du gewiß am End doch am Rhein zubringen, der Kanonikus Linz meinte, es sei die Rede davon gewesen, nach Düsseldorf zu gehen; hast Du keine Nachricht von Deinem Freund Arnim? – Bei dem würde es gewiß am besten sein für Dich, der heitere Jugendmutige wird Dich vom Schwindel befreien. Vielleicht daß Du recht verzweifelte Stunden haben magst. Was weiß ich von der Liebe! – Ich hätte Dir nicht so leichtsinnig, so unbarmherzig schreiben sollen. – Verzeih mir's! – Ich werde die Messe ruhig hier in Offenbach bleiben! – damit es mir nicht zu leid tut, wenn ich Dich nicht sehe. Ach ich wollte, könnt ich Dir eine Freude machen! – Die Lebensgeschichte, die Lebensgeschichte, die fliegt da oben am Himmel wie eine Schwalbe, sie hat sich eben so hochgeschwungen, daß ich sie mit bloßen Augen gar nicht mehr sehe; wenn Du nicht willst, daß ich sie ganz aus dem Gesicht verliere, so schicke mir ein Fernglas. Schreib, ich soll Dir zulieb es tun, gib mir ein Lebenszeichen! –