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Die Tauben.

Von A. dem Andenken seiner 1804 verstorbenen Mutter gewidmet. (D. H.)

1811.

Freundliche Vögel, o seid gegrüßt mir, flatternde Tauben!
Einst das Spiel meines Tags, jetzt das Spiel meiner Nacht,
Seid mir gegrüßt! Ihr bringt mir immer so liebe Gesellschaft,
Wann mir der Schlaf aufs Bett schleicht mit dem seligen Traum,
Dann kommt mit zu dem Spiel die frommste zärtlichste Mutter;
Kindisch tändeln wir fast, Tauben und Mutter und Sohn.
Also will es der Gott, der Erstes und Letztes verbindet,
Der in dem Herzen geheim Himmel und Erde verflicht.
Denn in der wimmelnden Schar der Kindheitsbilder als erstes
Führt die Erinnerung stets lustiges Taubenspiel auf,
Stellet das Haus mir hin, den Garten, die Blumen, die Vögel,
Alles im dämmernden Schein, wie es die Kindheit geliebt:
Schneeweiß flattern die Kleinen noch auf, und schneeweiß die Alten
Durch die Raute Raute viereckiges Gestell, Eingang zum Taubenschlag. (D. H. herein, welche zum Kämmerchen führt,
Mütterchen streut noch das Korn, das Büblein klatscht in die Hände;
Auch das Nest im Kamin seh' ich wie damals noch heut.
Seid mir darum geliebt, ihr weißen freundlichen Boten
Aus der vergangenen Zeit, Boten vom Himmel, geliebt!
Lehren will ich die Liebe dem Sohn, er lehre den Söhnen,
Daß noch das Enkelgeschlecht ehre des Vaters Gebot.



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