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Das runde Lied.

1803.

Brüder, gerüstet das Herz und den Mund!
Heidnische Weisheit und christlicher Glaube
Sitzen in Eintracht beim Nektar der Traube.
Rund heißt die Losung, auf! singet sie rund!

Rund – o du hohes und heiliges Wort!
Rund ist – o selige Ründung! – die Tonne,
Rund ist mein Mädchen, rund meine Sonne,
Rund ist der Zapfen, der Tonnen durchbohrt.

Denken wir Großes, wir denken es rund:
Rund ist die Erde mit rollenden Polen
Rund ist die Schönheit der Flaschen und Bowlen,
Lippen und Wangen der Liebe sind rund.

Schaut ihr nach oben – ich singe nicht Spott –
Rund geht auf Sternen das Leben der Frommen,
Kugelrund heißet, was himmlisch vollkommen,
Kugelrund ist der platonische Gott.

Hier auch auf Erden rollt kugelndes Spiel
Trotz den Platonen, doch deckt mit der Rose
Süßestes gerne in Versen und Prose,
Was ihm in seligen Ründungen fiel.

Heil mir! Ich grüße dich, fließendes Gold,
Nektar der Reben, dich, Liebling der Sonne!
Grüße dich, Bowle, und grüße dich, Tonne!
Grüße dich, Trinker, der neben ihr rollt!

Laufen die Sonnen und Sterne denn rund,
Brauchet, ihr Freunde, die Freude der Trichter,
Rollet euch selig wie himmlische Lichter,
Schlaft und erwachet am fröhlichen Spund.

Offen schon steht das olympische Haus,
Offen die Sphären, wo Götter sich rollen,
Irdisches Tichten und irdisches Wollen
Flieget schon über die Himmel hinaus.

Eins noch! Es gilt unserm heiligsten Rund!
Rund sei die Tat uns, und rund sei die Rede!
Rund sei die Freundschaft und rund sei die Fehde!
Klinget zusammen und haltet den Bund!