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Die Ritter von Jomsburg.

Jomsburg eine Festung nordischer Wikinger am Ausfluß der Oder. Es war Gesetz, daß in der Burg kein Weib sein durfte. – Eine besondere Jomsvikinga-Sage schildert die Taten der Jomsburger Seehelden. – Durch die Äpfel, die Iduna in Walhall den Göttern zur Speise gibt, verjüngen sich diese immer wieder. (D. H.)

1804.

Auffuhr bei dem Mahl,
Gleich dem himmlischen Strahl
In wilden Gewittern,
Vor Knappen und Rittern
Oloff – und in Stille
Staunte die herrliche Schar:
Die Vögel zittern dem Sonnenaar,
Und dem Meister bebt Ritterwille.

Zu Sigurd er trat:
»Mann der schändlichen Tat!
Du liegest beim Weibe.
Dort steht sie, von Leibe
Zierlich, mit den feinen
Locken, viel heller als Gold;
Dort Ivar ist es; der Knabe hold,
Den du fingst in der Preußen Hainen.

Du lügst in deinen Hals,
Wie die Stimme des Schalls.
Dafür will ich streiten
Mit Bogen und breiten
Degen und der spitzen
Lanze auf Leben und Tod,
Bis einer geht zu dem Gastgebot,
Wo die Tapfern um Odin sitzen.«

Sprach Sigurd: »Mein Schwert
Ist des deinen wohl wert;
Bist mehr du dem Bogen
Oder Speere gewogen,
Nimm sie.« – Und der Meister
Riß aus der Scheide den Stahl. –
Drob wiegten lustig sich allzumal
Über den Wolken der Helden Geister.

Und Sigurd haut wild
Und zerspaltet den Schild
Des Meisters und rötet
Den Panzer. »Dies tötet
Helden für die Weiber,
Männer nicht« schreiet der Feind.
»Wann Oloffs Eisen es ernstlich meint,
Macht es Geister und tote Leiber.«

So treibt ihn die Wut,
Und er schwinget die Glut
Des fallenden Degens
Voll Zaubers und Segens,
Hauet durch der Ketten
Dreimal verschlungnes Geflecht,
Daß Sigurd rufet: »Ich hab' mein Recht,
Geht mir, Brüder, das Grab zu betten.«

Drauf fliegt mit Geschrei
Eilends Ivar herbei,
Der liebliche Knabe.
»Dir folg' ich zum Grabe,
Liebster!« Und sie senket
Tief in den Busen den Stahl.
»O Schwert, du bringst auch das Weib zum Mahl,
Wo Iduna den Met uns schenket.«



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