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Nr. 24. Crambambuli

Text v. Wittekind
Musik: Volksweise

 

1. Crambambuli, das ist der Titel des Tranks, der sich bei uns bewährt; das ist ein ganz probates Mittel, wenn uns was Böses widerfährt. Des Abends spät, des Morgens früh trink' ich mein Glas Cramba buli, Crambimbambambuli, Crambambuli.

2. Bin ich im Wirtshaus abgestiegen, gleich einem großen Cavalier, dann laß ich Brot und Braten liegen und greife nach dem Pfropfenzieh'r, dann bläßt der Schwager tan tranti zu einem Glas Crambambuli, Crambimbambarnbuli, Crambambuli.

3. Reißt mich's im Kopf, reißt mich's im Magen, hab' ich zum Essen keine Lust; wenn mich die bösen Schnupfen plagen, hab' ich Katarrh auf meiner Brust: was kümmern mich die Medici? ich trink mein Glas Crambambuli.

4. Wär' ich zum großen Herrn geboren, wie Kaiser Maximilian, wär' mir ein Orden auserkoren, ich hängte die Devise dran. Toujours fidèle et sans souci, C'est l'ordre du Crambambuli.

5. Ist mir mein Wechsel ausgeblieben, hat mich das Spiel labet gemacht, hat mir mein Mädchen nicht geschrieben, ein'n Trauerbrief die Post gebracht: dann trink' ich aus Melancholie ein volles Glas Crambambuli.

6. Ach, wenn die lieben Eltern wüßten der Herren Sohne große Not, wie sie so flott verkeilen müßten, sie weinten sich die Äuglein rot! Indessen tun die Filii sich bene beim Crambambuli.

7. Und hat der Bursch kein Geld im Beutel, so pumpt er die Philister an und denkt: es ist doch alles eitel vom Burschen bis zum Bettelmann; denn das ist die Philosophie im Geiste des Crambambuli.

8. Soll ich für Ehr' und Freiheit fechten, für Burschenwohl den Schläger zieh'n, gleich blinkt der Stahl in meiner Rechten, ein Freund wird mir zur Seite steh'n: zu dem sprech' ich: mon cher ami, zuvor ein Glas Crambambuli!

9. Ihr dauert mich, ihr armen Toren, ihr liebet nicht, ihr trinkt nicht Wein: zu Eseln seid ihr auserkoren, und dorten wollt ihr Engel sein; sauft Wasser, wie das liebe Vieh und meint, es sei Crambambuli.

10. Crambambuli soll mir noch munden, wenn jede andre Freude starb, wenn mich Freund Hein beim Glas gefunden, und mir die Seligkeit verdarb; ich trink mit ihm in Kompanie das letzte Glas Crambambuli.

11. Wer wider uns Crambambulisten sein hämisch Maul zur Mißgunst rümpft, den halten wir für keinen Christen, weil er auf Gottes Gabe schimpft; ich gab' ihm, ob er Zeter schrie, nicht einen Schluck Crambambuli.

*


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