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Nr. 16. Bekränzt mit Laub

Text v. Matthias Claudius 1775
Musik: Johann Andrè

 

1. Bekränzt mit Laub den lieben, vollen Becher, |: und trinkt ihn fröhlich leer! :| In ganz Europia, ihr Herren Zecher, ist solch ein Wein nicht mehr, ist solch ein Wein nicht mehr!

2. Er kommt nicht her aus Ungarn noch aus Polen, |: noch wo man franzmänn'sch spricht, :| da mag Sanct Veit, der Ritter, Wein sich holen: wir holen ihn da nicht, wir holen ihn da nicht!

3. Ihn bringt das Vaterland aus seiner Fülle, |: wie wär' er sonst so gut, :| wie war er sonst so edel, wäre stille und doch voll Kraft und Mut, und doch voll von Kraft und Mut!

4. Er wächst nicht überall im deutschen Reiche, |: und viele Berge, hört! :| sind, wie die weiland Kreter, faule Bäuche, und nicht der Stelle wert.

5. Thüringens Berge zum Exempel bringen |: Gewächs, sieht aus wie Wein; :| ist's aber nicht, man kann dabei nicht singen, dabei nicht fröhlich sein.

6. Im Erzgebirge dürft ihr auch nicht suchen, |: wenn ihr Wein finden wollt'; :| das bringt nur Silbererz und Kobaltkuchen und etwas Lausegold.

7. Der Blocksberg ist der lange Herr Philister, |: er macht nur Wind wie der; :| drum tanzen auch der Kuckuck und sein Küster auf ihm die Kreuz und Quer.

8. Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben, |: gesegnet sei der Rhein! :| Da wachsen sie am Ufer hin und geben uns diesen Labewein!

9. So trinkt ihn denn, und laßt uns allewege uns freu'n und fröhlich sein! :| und wüßten wir, wo jemand traurig läge, wir gäben ihm den Wein!

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