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Nr. 5. Als die Römer frech geworden

(Teutoburger Schlacht.)
Text v. V. Scheffel
Kommerslied

 

1. Als die Römer frech geworden, simserim sim sim sim sim, zogen sie nach Deutschlands Norden, simserim sim sim sim sim. Vorne mit Trompetenschall, tä rä tä tä tä rä, ritt der Gen'ral Feldmarschall, tä rä tä tä tä tä rä, Herr Quintilius Varus, wau wau wau wau wau, Herr Quintilius Varus, schnederengteng, schnederengteng, schnederengteng-dereng-teng-teng.

2. In dem Teutoburger Walde, simserim sim sim sim sim, hu! wie pfiff der Wind so kalte! simserim sim sim sim sim. Raben flogen durch die Luft, tä rä tä tä tä tä rä, und es war ein Moderduft, tärä tä tä tä tä rä, wie von Blut und Leichen, wau wau wau wau, wie von Blut und Leichen, schnederengteng, schnederengteng, schnederengteng-dereng-teng-teng.

3. Plötzlich aus des Waldes Duster, simerim sim sim sim sim, brachen krampfhaft die Cherusker, simserim sim sim sim sim. Mit Gott für König und Vaterland tärä tä tä tä tä rä, stürzten sie sich wutentbrannt, tärä tä tä tä tä rä, auf die Legionen, wau wau wau wau wau, auf die Legionen schnederengteng, schnederengteng, schnederengteng-dereng-teng-teng.

4. Weh, das war ein großes Morden, Sie erschlugen die Cohorten. Nur die röm'sche Reiterei, rettete sich in das Frei', denn sie war zu Pferde.

5. O Quintili, armer Feldherr! dachtest du, daß so die Welt wär'?! Er geriet in einen Sumpf, verlor zwei Stiefel und einen Strumpf und blieb elend stecken.

6. Da sprach er voll Ärgernussen zu Herrn Centurio Titiussen: Kamerade, zeuch dein Schwert hervor und von hinten mich durchbohr', weil doch alles futsch ist.

7. In dem armen römischen Heere diente auch als Volontaire Scaevola, ein Rechtskandidat, den man schnöd' gefangen hat, wie die andern alle.

8. Diesem ist es schlecht ergangen, eh', daß man ihn aufgehangen, stach man ihm durch Zung' und Herz, nagelte ihn hinterwärts auf sein Corpus Juris.

9. Als das Morden war zu Ende, rieb Fürst Hermann sich die Hände, und um sich noch mehr zu freun, lud er die Cherusker ein zu 'nem großen Frühstück.

10. Hui, da gab's westfälsche Schinken, Bier soviel sie wollten trinken. Selbst im Zechen blieb er Held; doch auch seine Frau Thusneld trank walkürenmäßig.

11. Nur in Rom war man nicht heiter, sondern kaufte Trauerkleider. Grade, als beim Mittagsmahl Augustus saß im Kaisersaal, kam die Trauerbotschaft.

12. Erst blieb ihm vor jähem Schrecken ein Stück Pfau im Halse stecken. Dann geriet er außer sich: Varus, Varus, schäme dich, Redde legiones!

13. Ein deutscher Sklave, Schmidt geheißen, dacht': Dich soll das Mäusle beißen, wenn er je sie wieder kriegt! denn wer einmal tot daliegt, wird nicht mehr lebendig.

14. Und zu Ehren der Geschichten tat ein Denkmal man errichten. Deutschlands Kraft und Einigkeit verkündet es jetzt weit und breit: Mögen sie nur kommen!

15. Endlich nach so vielen Mühen ist von Bandels Werk gediehen; Herman ist jetzt ausgestellt, zusammen kommt die ganze Welt in dem Lipp'schen Reiche!

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