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Von Karl Wolfe.
Es dröhnt' keine Trommel, kein Trauerklang hallt',
Als zum Wall mit dem Todten wir lenkten,
Keine Abschiedsalve der Krieger erschallt',
Als den Helden ins Grab wir versenkten.
Wir gruben bei nächtlichem Schweigen ihn ein,
Den Grund wühlten auf Bajonette;
Das zitternde Mondlicht erhellte allein,
Und die düst're Laterne, die Stätte.
Es schloß sich kein Sarg über'm Herzen ihm zu,
Kein Leichengewand durft' er tragen;
Er ging als ein ächter Soldat zur Ruh',
Um die Schulter den Mantel geschlagen.
Wir sprachen ein kurzes Gebet nur am Grab,
Doch kein Wörtchen von Schmerz oder Sorgen,
Wir blickten nur fest auf den Todten hinab,
Und dachten voll Ahnung an
morgen.
Wir dachten bei'm Lager, so eng' und kalt,
Als wir wölbten sein einsames Kissen:
»Ueber's Haupt schreiten Fremdling' und Feinde ihm bald,
Wenn hinweg uns die Wellen gerissen.
Sie werden mit Leichtsinn des Geists, der entschwand,
Zu spotten bei'm Staub' sich erfrechen,
Doch im Grabe, gegraben von Britenhand
Wird der Spott seine Ruhe nicht brechen.«
Als halb erst das traurige Werk war vollbracht,
Ermahnte zum Scheiden die Stunde,
Und dumpfer Kanonenton trug durch die Nacht
Herüber vom Feinde uns Kunde.
Geschmückt mit des Schlachtfelds noch blutiger Wund',
In das Grab ohne Inschrift noch Steine,
Legten traurig und leise wir ihn auf den Grund,
Mit seinem Ruhm ließen wir ihn alleine.
L. v. Plönnies.
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