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Von Byron.
Als wir einst schieden,
Thränen im Blick,
Stumm, ohne Frieden –
Grauses Geschick!
Ward deine Wange bleich,
Kälter dein Kuß,
Ahnt' ich, was kummerreich
Dulden ich muß.
Wie kalt an dem Tage
Der Thau mich genetzt!
Wie warnende Klage
Und Ahnung vom Jetzt!
Dein Eid ist gebrochen,
Dein Name, so leicht,
Macht, einmal gesprochen,
Vor Scham mich erweicht.
Dein Namen umhallt mich
Wie Grabesgetön,
Ein Schauer faßt kalt mich; –
Was warst du so schön?
Sie wissen nicht, daß ich
So gut dich gekannt, –
Dein Bild noch umfass' ich,
In Klagen gebannt.
Geheim durft' ich nahn dir, –
Geheim ist mein Schmerz,
Daß Treu' nur ein Wahn dir,
Daß Falschheit dein Herz.
Treff' ich aufs Neu' dich,
Wenn Jahre dann um,
Wie grüß' ich treu dich? –
Weinend und stumm.
A. Böttger.
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