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Der Troubadour.

Von W. Scott.

Vor seiner Dame Fenster stand
Ein Troubadour, ein Feind von Sorgen;
Sang liebeglühend, ruhmentbrannt,
Ihr seinen letzten guten Morgen:
»Dem Vaterlande meinen Arm,
Mein Herz weih' ich der Liebsten nur!
Für Lieb' und Ehre frisch ins Feld,
So schickt sich's für den Troubadour!«

Und als er nun im eh'rnen Kleid
Hinauszog aus des Schlosses Pforte,
Da tönten, treu der holden Maid,
Noch seines Liedes letzte Worte:
»Dem Vaterlande meinen Arm,
Mein Herz weih' ich der Liebsten nur!
Für Lieb' und Ehre frisch ins Feld
Eil' ich, ein tapfrer Troubadour!«

Los brach die Schlacht mit ihrem Dräu'n;
Da sprengt' er vor, und ritt und rang.
Vom Roß hernieder durch die Reih'n
Ertönte laut noch sein Gesang:
»Mein Leben gern dem Vaterland,
Mein Herz weih' ich der Liebsten nur!
Für Lieb' und Ehre, Kampf und Tod,
So ziemt es sich dem Troubadour!«

Und, ach! er fiel! – im Blutgefild
Erlag er seiner Feinde Degen;
Allein gelehnt auf seinen Schild,
Jauchzt' er dem Tode froh entgegen:
»Mein Leben gern dem Vaterland,
Mein Herz weih' ich der Liebsten nur!
Für Lieb' und Ehr' den schönsten Tod
Erkämpfte sich der Troubadour!«

F. Freiligrath.

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