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Von Shelley.
Göttin der Nacht, schweb' über die Flut
Und die westliche Well'!
Aus des Ostens Höhle, wo du geruht,
So lang uns geleuchtet das Tageslicht hell,
Wo du Träume, an Schrecken und Freuden reich,
Gewoben, du furchtbar und hold zugleich,
Nahe mir schnell!
Wick'le in grauen Schleier dich ein,
Sternenverschönte!
Verhüll' mit den Locken des Tags hellen Schein,
Und küss' ihn, bis müd' er an's Herz sich dir lehnte;
Dann schweb' über Länder und Meere hinab,
Berühre sie All' mit dem Zauberstab;
Komm', lang Ersehnte!
Als ich am frühen Morgen erwacht,
Seufzt' ich nach dir!
Als den Thau getrocknet der Sonne Pracht,
Und die Glut lag drückend auf Bäumen und mir,
Und der müde Tag sich zögernd zur Rast
Wandte, gleich einem unlieben Gast,
Seufzt' ich nach dir!
L. v. Plönnies.
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