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Sei still! Versinke
Schweigend
Ins Denken, das du selber bist,
Und nicht dein Selbsthaß
Und der Stückwahn ist –
Im horizontlosen Meer bist du
Dein Hirnerweiten,
Bis der »Blick aus Unendlich«
Dich liebevoll umfaßt. Dann siehst du dich
Als »wirklich« und dann hast du gelernt,
Dich selbst zu lieben, ehrfürchtig zu achten,
Sodaß du da »identisch« bist, und daß dein »Sein«
Versteht sein WERDEN, also wo du »weißt«
Und »bist« das dem Selbstverständliche.
Kriterium ist nur Ich-mir. Das Böse ist WAHN.
Aber Welt ist Mißverstehn und Nichtverstehn. Auch du
Bist Welt und weißt das so klar und wahr
Im horizontlosen Meer. Du willst ihr helfen, Allerseelen
Ist reziprok mit dir und jeder Seele.
Dies »Wissen« deiner Unendlichkeit,
Allwissenheit und Allmacht
Ist wahrlich dann kein Wahn. Und du
Verwandelst im Bezirk der Vorstellungen
Dies Wissen nicht zur Hybris. Oh bescheiden
Wie nie, wie nie, wie nie im Irdischen
Tauchst du herauf aus deiner Seele
Selbstidentität und Wiedererkennung,
Tauchst du herauf auf irdsche Ebene und bist da
Deine treue, endliche Welle deiner Unendlichkeit.
Das ist nicht Heiligsein. Dein innerlicher Anstand
Ist wach. Dein Falschverwandeln
»Weiß« von nun an den Selbsthaß und wälzt nicht ab
Auf »Ander«. Deine Güte ist nun eine »Gesinnung«.
Die
versucht: Wollen und Werk zu einen,
Irrtum nicht zu widerrufen, und erstrecht nicht
Ihn zu leugnen, oder gar die Maske der Moral
Vors furchtsame Gesicht der Sünde zu binden, oh nein,
Allen Selbsthaß legst du nun »nach vorn«.
Das ist: »wie vermag ich Allerseelen eine willige Antwort zu sein.«
Das ist: »wie helf ich am WERK und an mißlungner Welt.«
Das ist: »ich will gütig sein, wert meiner Würde,
Ich will nie mehr, nie mehr abwälzen meinen Selbsthaß,
Ich will »in« mir wurzeln und will »mit« mir sehr geduldig sein.«
Dann »weitet« sich auch das Irdische vor dir.
»Milieu des Geists« wächst zentral in dir,
Aus dir, um dich, so »Ander«, und du weißt:
Auch Vergeblichkeit ist Wahn. Oh Wahn so weh.
Geduld – Geduld – der Weg ist langsam –
Ein Millimeter ist schon eine Endlosigkeit.
Ein Millimeter aber unsern Horizont erweitet,
Das ist Spirale um die Welt und Allerseelen, du zentral
Und ich zentral, wir über uns in uns tun unser Sein
Als WERDEN und wir wollen niemehr WERK und WEG verwirrn.
Und alle Rückschau ist dann
doch »nach vorn«. Du lernst,
Wie Irrtum Weg war durch Jahrtausende. Aber du lernst,
Wie alle »Vollkommenheit« nie hilft. Nicht dir, nicht »Ander«.
Die »gute Gesinnung«, innerlicher Anstand aufgewacht,
Dann wird »Milieu des Geists«, und kein Belauern
Verlangt mehr Uebermäßiges von sich und dann erst garnicht
Von »Ander«, oh wir sind so scheu und zart dann,
Nicht mehr des Nachbarn Hemd von seiner Angst zu ziehn.
Das Böse
ist Wahn. Wir alle sind im Irrenhaus.
Aus solcher Krankheit (Jahrmillionen lang) wird doch
kein Mensch
Mit einem Wunder oder Wachen schnell und ganz gesund.
Aufwachen ist Ich-mir wissen. Das falsche Ich ist dann nicht mehr
Allmächtig, aber es ist
doch noch unsre lauernde Gefahr.
Wir aber »wissen«, und so haben wir
Die Müh und Möglichkeit und guten Willen.
Das ist viel, sehr viel.
Geduld – Geduld – wir Menschen müssen lernen, daß wir Feinde sind nur dann,
Wenn uns der Wahn umfängt. Falscher Verdacht
Ist ja in jedem gegen sich selbst, und darum
So sehr, sehr giftig gegen »Ander«. Ach die Welt
Ein Irrenhaus. Und soviel fehlende »Brücke«
Von Mensch zu Mensch. Der Mord in der Natur
Ist Würdelosigkeit der Welt. Der Kosmos ist
nicht »gut«,
Wenn auch das Böse Wahn ist, so ist Wahn
Doch damit nicht das Gute. Was mißlang uns,
Allerseelen, also mir, an der Welt –
Dies zu fragen ist einmal verständlich dem Selbst,
Dann ist die Ebene der Menschen doch schon »Geistmilieu«.
An alles Irdische gehn wir dann mit Bescheidenheit, zugleich mit Mut
Zu Müh und Möglichkeit, und wir vertrauen dann (wie unserm Denken)
Unserer Gesinnung, also Wille zum Frieden, und die Milde,
Welche den Irrtum zum Weg umwandelt, also daß dann WERK
Nicht vergewaltigt sondern dir und mir und der Welt
Wohl will, also hilft. Wir alle wissen Würde und unsre Heilige Not,
Auf daß wir WERT sind uns und einander. Wir wollen erwachen.
Ach dann immer noch umbaut uns drohnd der Halbschlaf,
Aber es ist Möglichkeit ihn immer wieder von uns abzuschütteln.
Oh er fällt lautlos ab. Ihr sollt nicht lehren Vergewaltigung.
Geduld – Geduld – ihr sollt nicht wähnen, wie bequem die sei.
Geduld ist LEISTUNG, alleraktivste Balanze
Am Rand des Abgrunds, und die Horizonterweitung
Soll nicht ein Blendwerk sein, Halluzination
Im Irrenhaus, ihr sollt dem Denken
Vertraun, und lehrbar ist der »innerliche Anstand«.
Denn sonst besauft ihr euch, oder epileptischer Krampf
Der Sensation einer Heiligkeit
Würf euch in Sumpf und Dreck noch tiefer denn zuvor.
Das falsche Ich war wahrlich damit nicht erkannt.
Ihr sollt euch fragen, ob ihr »wirklich« seid, und dies erforschen –
Wer sich dann nicht belügt, lügt auch nicht uns
WERK und WERT vor, sondern ist bescheiden, zart und scheu.
Oh Menschen sollen lernen Güte,
Daß die nicht weicher Brei ist sondern ehrfürchtige Gesinnung.
Oh unsre Not ist groß, und Halbschlaf
Umdroht uns mit der Angst und Gier
Und Selbsthaß, daß wir falsches Ich
Stündlich neu erzeugen als Blendwerk
Im Leeren oder im Spiegel unsres Wahns.
Wir alle aber: ziehe keiner keinem das Hemd ab von seiner Seele Scham!
Wer sich nicht belauert weiß, der
Bindet keine Maske vor. Also sei euer Anstand,
Nicht hinzusehn, wo eine Seele in Angst bebt,
Daß sie sich entblößt habe. Statt der rachsüchtigen Moral
Sollt ihr Vertrauen lehren, jeder zu seinem Denken, dann erst
Und ganz von selbst und dem Selbst verständlich
Erwacht in jedem eine »Wirklichkeit«,
Er atmet »Milieu des Geists« – Scheu, gern, und zart
Legt ihr dann die Waffen fort, ein jeder
»Weiß« eines jeden »gute Gesinnung«. Der Welt Erneurung
Beginnen sie nun. Ganz bescheiden. Immer noch umdroht
Vom Wahn des falschen Ich und von der Welt Würdelosigkeit.
Das Böse ist
nicht wirklich. Aber die Welt ist damit nicht »gut«.
Es ist immer nötig eine aktive BALANZE. Die aber weiß dann,
Wie wir einander, Mensch zu Mensch, so nötig sind,
Und wie wir einander helfen, um der Welt
Würdelosigkeit, das Irrenhaus, zu mildern und Irrtum
In Weg umzuschaffen, treu zu sein dem WERK,
Dann »wissen« wir Kriterium, denn das ist immer nur Ich-mir.