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Laßt uns suchen gen den Tag

Unser Volk das wuchert, oder erpreßt,
Hochstapler, Schwätzer, und der kleine Rest,
Den man verkümmern oder verhungern läßt.

Wer seinen Kaiser in die Fremde ließ gehn,
Keine Hand hob, Schwert, alles ließ geschehn
Feig, oder nach dem Wind den Mantel ließ wehn,

Schreit jetzt laut, daß die Heimat ließ das Heer
In Stich. Keinen Kaiser haben wir nicht mehr –
Wo sind eure Eide? Sagt mir, wer

Von Gott gestraft an seinem Leibe sich fühlt?
War eure »Treue« so sehr abgekühlt?
Fragt nicht: wer hat, sondern wer ward unterwühlt.

Ein Dutzend Generale, ein paar hundert Offizier,
Wo waren sie, zu führen ein Volk aus der Irr?
Und treue Regimenter, die hattet ihr.

Kein Blut wär geflossen, unser Volk ist gut
Von Art und Gemüt. Keines Fürsten Blut
Vergoß es. Erst entzündete Wut

Als Träume, zu geil erblüht, zerplatzten in Dampf,
Und Volk im Volk ergriff das Schwätzen und der Krampf,
Standen wir im ruchlosen Bruderkampf.

Ist einer von uns, der seinen Eid nicht brach?
So »rechnet« nicht, keiner von uns, die »Schuld« nicht nach.
Wir sind alle in der Dunkelheit. Laßt uns suchen gen den Tag.


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